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Pinzgauer Almwirtschaft um 1935
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==Salzburgbezug==
 
==Salzburgbezug==
 
=====Vergangenheit=====
 
=====Vergangenheit=====
Die Ziege galt wie in anderen europäischen Ländern auch in Salzburg bis nach der Mitte des 20. Jahrhundert als die Kuh des kleinen Mannes, da sie aufgrund ihres effektiven Verdauungsapparates sehr genügsam ist und außerdem wenig Platzbedarf hat. Die Ziege kann zudem noch auf Bergflächen weiden, die für Rinder nicht mehr zugänglich sind. Ziegen wurden auch als Zug- und Lasttiere eingesetzt, u. A. auch im [[Goldbergbau]], worauf der Name Bocksamsteig  im [[Raurisertal]] verweist. Ziegen wurden auch als sog. Beistellziegen einzeln gehaltenen Pferden im Stall oder auf der Weide zugesellt, um bei diesem Herdentier depressive Verstimmungen hintanzuhalten.  
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Die Ziege galt wie in anderen europäischen Ländern auch in Salzburg bis nach der Mitte des 20. Jahrhundert als die Kuh des kleinen Mannes, da sie aufgrund ihres effektiven Verdauungsapparates sehr genügsam ist und außerdem wenig Platzbedarf hat. Die Ziege kann zudem noch auf Bergflächen weiden, die für Rinder nicht mehr zugänglich sind.  
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Im Tauerngebiet – insbesondere im Oberpinzgau – wurden in der [[Almwirtschaft im Pinzgau um 1935]] auf den meisten Sennalmen gleich viele Ziegen, ''"Graggviech"'' oder ''"Graggarach"'' genannt, wie Kühe gealpt. Hier wurden die abgerahmte Kuhmilch und die Vollmilch der Ziegen zu Schnittkäse verarbeitet. Auf einigen größeren Almen, wie auf der Alm des Finkbauern im [[Untersulzbachtal]]  wurde auch ein Halbemmentaler Käse erzeugt.
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Ziegen wurden auch als Zug- und Lasttiere eingesetzt, u. A. auch im [[Goldbergbau]], worauf der Name Bocksamsteig  im [[Raurisertal]] verweist. Ziegen wurden auch als sog. Beistellziegen einzeln gehaltenen Pferden im Stall oder auf der Weide zugesellt, um bei diesem Herdentier depressive Verstimmungen hintanzuhalten.  
    
Auf die frühere ökonomische Bedeutung der Hausziege als genügsames und geländetaugliches Nutztier im Salzburger Gebirgsland und auf die zwiespältige Beziehung zwischen Mensch und Ziege verweist ihr Vorkommen in Heraldik und Sagen. Ziegen kommen auch im [[Pinzgau]] in Wappen vor (z. B. Wappen [[Rauris]])  und sind Bestandteil von alpinen Mythen und Sagen (z. B. „Die Hogglgoaß“ oder „Die zwei kämpfenden Böcke“, beide in  [[Gertraud Steiner]], „Winkelwelt“, Sagen aus dem [[Lungau]], w. pfeifenberger verlag). Die Habergeiß oder Habergoaß ist speziell in [[Kärnten]], Salzburg und in der [[Steiermark]] eine allgemein bekannte mythische und dämonische Gestalt.
 
Auf die frühere ökonomische Bedeutung der Hausziege als genügsames und geländetaugliches Nutztier im Salzburger Gebirgsland und auf die zwiespältige Beziehung zwischen Mensch und Ziege verweist ihr Vorkommen in Heraldik und Sagen. Ziegen kommen auch im [[Pinzgau]] in Wappen vor (z. B. Wappen [[Rauris]])  und sind Bestandteil von alpinen Mythen und Sagen (z. B. „Die Hogglgoaß“ oder „Die zwei kämpfenden Böcke“, beide in  [[Gertraud Steiner]], „Winkelwelt“, Sagen aus dem [[Lungau]], w. pfeifenberger verlag). Die Habergeiß oder Habergoaß ist speziell in [[Kärnten]], Salzburg und in der [[Steiermark]] eine allgemein bekannte mythische und dämonische Gestalt.
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