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Version vom 2. März 2023, 18:57 Uhr
Ein Scherm ist ein einfaches landwirtschaftliches Gebäude, das dem Weidevieh auf einer Hutweide oder auf einer Alm als Unterstand dient.
Herleitung des Namens
Scherm leitet sich vom mittelhochdeutschen >scherm<, in der Bedeutung von >schirm<, Schutz, bzw. Schirmdach ab.
Beschreibung
Ein Scherm ist in der Regel ein einfaches, kleineres Stallgebäude ohne Innenraumunterteilung, das entweder als Rundholzblockbau mit Natursteinsockel ausgeführt ist, oder in Lagen oberhalb der Baumgrenze auch aus Klaubsteinmauern errichtet wurde. Im Scherm befindet sich gewöhnlich der nackte Erdboden. Die Einrichtung beschränkt sich - soferne überhaupt vorhanden - auf einfache Futterbarren. Manche Schermbauten haben unter Dach ein kleines Heulager (im Gasteinertal "Haabie" genannt), das z. B. auf der Alm bei einem vorübergehenden Wintereinbruch als Notfutter dient. Früher wurde das Dach oft als Schwerdach ausgeführt. Ein Schwerdach ist mit Holzschindeln eingedeckt und mit Steinen, die auf Rundhölzern ruhen, gesichert.
Verwendung
Kleinere Viehställe, Scherm genannt, werden dort benötigt, wo das Vieh entfernt vom Bauernhof weidet und bei Bedarf (Mittagshitze, Wettersturz) nicht in den Stall gebracht werden oder selbständig in den Stall gehen kann. Das sind und waren vom Hof entfernte Hutweiden und Almen, vor allem Hochalmen. Schermbauten gehören zu jenen landwirtschaftlichen und Almgebäuden, die aufgrund veränderter Land- und Almwirtschaft mehr und mehr abkommen. Hutweiden, auf denen die Kühe einst auch gemolken wurden, werden heute oft nicht mehr genutzt und wachsen zu, Schweine werden nur mehr selten auf der Alm gehalten.
In Almbereichen finden sich je nach Höhenlage und dort gealpter Tierart unterschiedliche Schermbauten: für Rinder, für Schafe, für Ziegen und auch für Schweine.
Bildergalerie
Scherm mit Schwerdach im Hüttwinkltal
Scherm im Felbertal
Pinzgauer Rinder im Scherm, Grieser Graben
Quellen
- Eigenartikel von Christina Nöbauer
- Leopold Ziller, "Die Salzburger Familiennamen – Ihre Entstehung, Herkunft und Bedeutung", S. 213, Hrsg. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1986