Diabas: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Lager „Kehlbach“ ging um das Jahr [[1965]] zu Ende und es wurde eine Förderstraße zum Lager „Hinterburg“, das etwa einen Kilometer vom Kehlbacher Lager entfernt liegt,  gebaut. Dort wurde ab [[1966]] abgebaut.
 
Das Lager „Kehlbach“ ging um das Jahr [[1965]] zu Ende und es wurde eine Förderstraße zum Lager „Hinterburg“, das etwa einen Kilometer vom Kehlbacher Lager entfernt liegt,  gebaut. Dort wurde ab [[1966]] abgebaut.
Die Spuren des Abbaus sind heute weithin sichtbar und dessen Ausweitung war in den letzten Jahren aus ökologischen Gründen umstritten. Man hat sich jedoch für die Ausweitung entschieden und in das Abbaugelände massiv investiert. U. a. wurde ein Tunnel errichtet, durch den der Abtransport des gewonnenen Materials vom untertägigen Gewinnungsort zum obertägigen Verarbeitungsort erfolgt. Das aufbereitete Gestein wird mittels LKW und Selbst-Entladewaggons der ÖBB an die Bestimmungsorte transportiert.
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Die Spuren des Abbaus sind heute weithin sichtbar und dessen Ausweitung war in den letzten Jahren aus ökologischen Gründen umstritten. Man hat sich jedoch für die Ausweitung entschieden und in das Abbaugelände massiv investiert. U. a. wurde ein Tunnel errichtet, durch den der Abtransport des gewonnenen Materials vom untertägigen Gewinnungsort zum obertägigen Verarbeitungsort erfolgt. Das aufbereitete Gestein wird mittels LKW und Selbst-Entladewaggons der ÖBB an die Bestimmungsorte im Inland und im angrenzenden Ausland transportiert.
  
 
==Schlussbemerkung==
 
==Schlussbemerkung==

Version vom 20. November 2010, 12:25 Uhr

Diabasabbau und -verarbeitung am Biberg in Saalfelden

Diabas ist eine Gesteinsart, die im Pinzgau vorkommt und kommerziell abgebaut wird.

Gesteinsart

Diabas ist ein Magmatit, gehört zur Gruppe der Eruptivgesteine und ist eine Basaltvarietät. Frisch gewonnen weist er die Farbe schwarz, dunkelgrün oder grün auf. Das Gestein kann aber auch schwarz-weiß gesprenkelt sein. Diabas kommt lagerungsmäßig in Form von senkrechten oder waagrechten Gängen vor. Diese Gänge bilden manchmal sog. Gangschwärme mit oft Hunderten oder Tausenden einzelner Gänge, die gelegentlich „von einem einzigen vulkanischen Zentrum ausstrahlen.“ Beim Diabasabbau treten auch einige Mineralien auf, die in Sammlerkreisen begehrt sind.

Verwendung

Diabas ist sehr hart und daher als Schotter für den Unterbau von Verkehrswegen wie Straßen und Bahntrassen begehrt, wird aber auch im Wasserbau und als Schotterung im Oberbau eingesetzt. Aufgrund seiner attraktiven Grüntöne findet Diabas auch als Architekturstein für die Innengestaltung und für die Verkleidung von Außenfassaden Verwendung. Außerdem kommt der Diabas als Zusatzstoff für Zement- und Asphaltbetone zum Einsatz.

Vorkommen

Diabas kommt im Pinzgau einerseits in Maishofen am Eingang zum Glemmtal, andererseits am Biberg in Saalfelden vor. Beide Vorkommen liegen aber in ein und demselben Bergmassiv, das der Grauwackenzone zugehörig ist.

Diabasvorkommen in Maishofen

Das Diabasvorkommen in Maishofen befindet sich am Ausläufer der Sausteigen im Bereich der Ratzensteinhöhe. Mit dem obertägigen Abbau dieses Vorkommens wurde in der NS-Zeit begonnen und das gewonnene Material damals vorwiegend im rüstungsbedingt forcierten Straßenbau eingesetzt. Die Spuren dieses ehemaligen Steinbruches sind heute noch sichtbar.

Als man den stillgelegten Abbau nach dem Zweiter Weltkrieg wieder in Betrieb nehmen wollte, entstand die erste österreichische Bürgerinitiative. Sie konnte die Wiederaufnahme des Abbaues erfolgreich verhindern.

Das Abbauvorhaben eines Tiroler Unternehmens ist aber bis heute aufrecht. Der Betrieb besitzt im Bereich des Vorkommens einige Grundstücke und es hat in den letzten Jahren ein langwieriges behördliches Verfahren, den von diesem Unternehmen geplanten Abbau betreffend, gegeben. Sicher ist, dass einerseits weiterhin eine Abbauabsicht besteht und dass andererseits die Bevölkerung von Maishofen und Viehhofen mehrheitlich gegen den Abbau ist. Der Ausgang ist also mittelfristig ungewiss.

Diabasbergbau am Biberg in Saalfelden

Ganz anders ist die Situation in Saalfelden. Hier befinden sich am Biberg drei abbauwürdige Stöcke – „Kehlbach“, „Hinterburg“ und „Posch“. Mit dem Tagbau wurde bereits 1927 begonnen. 1928 wurde die erste Firma zum Abbau dieses Vorkommens gegründet. Am Beginn des Zweiten Weltkrieges erreichte der Tagbau bereits das Plateau des Bibergs und bis ca. 1955 war das dort befindliche gesamte prähistorische Siedlungsareal auf der Felshöhe des Bibergs mit der Felshöhe selbst dem Bergbau zum Opfer gefallen. „Heute ragt der Biberg wie ein riesiger hohler Stockzahn aus der Talebene auf.“ (Fritz Moosleitner).

Das Lager „Kehlbach“ ging um das Jahr 1965 zu Ende und es wurde eine Förderstraße zum Lager „Hinterburg“, das etwa einen Kilometer vom Kehlbacher Lager entfernt liegt, gebaut. Dort wurde ab 1966 abgebaut. Die Spuren des Abbaus sind heute weithin sichtbar und dessen Ausweitung war in den letzten Jahren aus ökologischen Gründen umstritten. Man hat sich jedoch für die Ausweitung entschieden und in das Abbaugelände massiv investiert. U. a. wurde ein Tunnel errichtet, durch den der Abtransport des gewonnenen Materials vom untertägigen Gewinnungsort zum obertägigen Verarbeitungsort erfolgt. Das aufbereitete Gestein wird mittels LKW und Selbst-Entladewaggons der ÖBB an die Bestimmungsorte im Inland und im angrenzenden Ausland transportiert.

Schlussbemerkung

Unbestritten ist, dass die Diabasgewinnung und –Verarbeitung in Saalfelden seit Jahrzehnten einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor in der Region Pinzgau darstellt.

Auf der anderen Seite waren die ökologischen Bedenken und Proteste gegen die Ausweitung des Abbaues zwar von der eigentlichen Absicht her gesehen nicht erfolgreich, haben aber als Nebeneffekt zu verstärkten Bemühungen der politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen um eine ökologisch verträglichere Vorgehensweise geführt.

Quellen

  • Salzburgwiki, Stichwort Biberg
  • Chronik Saalfelden, Band II, S. 461, HG Gemeinde Saalfelden, Jänner 1992
  • Woolley, Bishop, Hamilston, Der Kosmos Steinführer, Minerale, Gesteine, Fossilien, 8. Auflage, Stuttgart : Franckh, 1997
  • Walter Schumann, Der neue BLV Steine- und Mineralienführer, 5. überarb. Auflage, München, Wien, Zürich: BLV 1997