Porsche 917: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Juni 2020, 12:41 Uhr
Zwei Porsche 917 KH Coupé, wurden 1970 in der Porsche Alpenstraße in der Stadt Salzburg für den Renneinsatz zum "24-Stunden-von-Le-Mans"-Rennen vorbereitet. Eine der beiden Rennsportfahrzeuge gewann dieses französische Langstreckenrennen.
Geschichte
Der Porsche 917 war seit 1969 einer der schnellsten und stärksten Rennwagen aller Zeiten. Es gab von diesem Typ eine Kurzheck- und eine Langheckvariante, je nachdem für welches Rennen der Wagen eingesetzt wurde. Entwickelt war er von Ferdinand Porsche worden.
Nun waren damals pro Rennen lediglich nur zwei Werkswagen zugelassen. Porsche wollte aber 1970 mit vier Fahrzeugen beim "24 Stunden Rennen von Le Mans" antreten. Um diese Regelung zu umgehen, schickte man zwei Porsche 917 mehr oder weniger "serienmäßig" ausgestattet nach Salzburg. Denn die Porsche Alpenstraße verfügte damals über eine Spezialabteilung für Rennsporteinsätze und konnte so diese beiden Porsche als Salzburger Werksporsche von Porsche Alpenstraße für den Renneinsatz präparieren. Louise Piëch, Tochter von Ferdinand Porsche und Chefin der Salzburger Porsche Holding, schickte ihren Rennleiter Gerhard Strasser mit einem Kurzheckwagen mit den beiden Fahrern, den damals bereits schon 42jährigen "Veteranen-Rennfahrer" Hans Herrmann und den Briten Richard Attwood und einen Langheckwagen mit dem Deutschen Kurt Ahrens und den Briten Vic Elford, nach Le Mans.
Am 13. und 14. Juni 1970 fand dann das berühmteste Langstreckenrennen der Welt statt. Am Start standen sieben neue Porsche 917, zwei Werks-Porsche und private Teams, elf Ferrari 512, ebenfalls zwei Werks-Porsche und private Teams sowie drei Matra (französische Marke), vier Alfa Romeo und einige ältere Modelle von privaten Teams. Die Ausgangssituation: John Wayer in einem Werks-Porsche hatte in diesem Jahr bereits fünf der sieben Rennen gewonnen. Mit ebenfalls in der Porsche Alpenstraße vorbereiteten älteren Porsche 908 hatten Elford/Ahrens und Herrmann/Attwood am Nürburgring in Deutschland einen Doppelerfolg für Salzburg gefahren.
Am 13. Juni schwenkte um 15 Uhr Ernst Piëch, der älteste Sohn von Louise Piëch, persönlich die Tricolore-Startflagge. Vic Elford in der Salzburger Langheckversion nahm das Rennen aus der Pole Position in Angriff (dieses Fahrzeug fiel jedoch dann im Rennen aus). Das Regenregen wurde zum Desaster der deutschen Werks-Porsche-Teams, für die Werks-Ferrari, die Matra und Alfa Romeo, ein Fahrzeug nach dem anderen fiel aus.
Der Salzburger Einsatz wurde zum motorsportlichen Triumph. Während die beiden Werksporsche aus Deutschland ausfielen, gewann einer der beiden rotweißroten Porsche 917 aus Salzburg mit Hans Herrmann und Richard Attwood die 24 Stunden von Le Mans in Frankreich. Der Salzburger Porsche sah nach 343 Runden (4 607,810 km, 191,992 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) die Zielflagge, mit fünf Runden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Martini-Porsche 917 von Larrousse/Kauhsen. Auf dem dritten Platz landete der Grazer Helmut Marko und der Bludenzer Rudi Lins.
Es war der erste Gesamtsieg für Porsche in Le Mans – ein historischer Triumph.
Nach diesem Sieg erfüllte Hans Herrmann sein Versprechen, das er seiner Ehefrau gegeben hatte und beendete mit diesem Erfolg seine motorsportliche Karriere.
Mit einem typengleichen Fahrzeug gewann Porsche auch 1971 die "24 Stunden von Le Mans".
2020: 50 Jahre Salzburger Le Mans Sieg, was wurde aus den Rennfahrern?
2020 ist Hans Herrmann 92 Jahre alt, Rennleiter Gerhard Strasser 84 Jahre, Ahrens und Attwood sind 80 Jahre.
Daten
Insgesamt baute Porsche 65 Exemplare des 917 mit bis zu 1 400 PS starken Turbomotoren. Mit dem Porsche 917' wurden zahlreiche Strecken- und Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt.
Sonderausstellung
Im Hans-Peter-Porsche-Traumwerk im bayerischen Anger-Aufham gab es vom 1. November 2019 bis ? eine Sonderausstellung 50 Jahre Porsche 917 und Le Mans mit historischen Plakaten, zahlreichen Modellen und Original-Andenken aus fünf Jahrzehnten. Es gab auch Original-Rennwagen zu sehen: Ein 356er im Renntrimm und ein 550 Spyder repräsentieren die 1950er, ein 904er Carrera die 1960er sowie der Salzburger Porsche 917 und ein Porsche 956 aus Privatbesitz.
Weiterführend
Für Informationen zum Thema Porsche 917, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Weblink
- www.rts-salzburg.at/clip/sonderausstellung-ueber-porsche-917-im-hans-peter-porsche-traumwerk über die Sonderausstellung im Hans-Peter-Porsche-Traumwerk
Quellen
- Salzburger Nachrichten, 16. Mai 2009, 31. August 2019 und 13. Juni 2020
- www.traumwerk.de/sonderausstellung-le-mans, abgerufen am 23. November 2019
- 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1970