Guetrater: Unterschied zwischen den Versionen

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Sein Sohn [[Kuno von Gutrat]] verwaltete die Salzburger Besitzungen und nahm im Gerichtsbezirk Grafengaden die ''Blutgerichtsbarkeit'' wahr, die er durch dort eingesetzte Richter ausüben ließ. [[1286]] erlaubte er dem [[Erzstift St. Peter]] und dem [[Domkapitel]], die Durchstichstrecke des [[Almkanal]]s von der [[Königsseeache]] bis zur Einmündung des [[Rosittenbach]]es anzulegen. Die dazu notwendigen Wehranlagen führten jedoch in Folge zu Überschwemmungen, weshalb die Abzweigung etwas flussaufwärts nach [[Hangendenstein]] verlegt wurde, wo sie sich noch heute befindet.  
 
Sein Sohn [[Kuno von Gutrat]] verwaltete die Salzburger Besitzungen und nahm im Gerichtsbezirk Grafengaden die ''Blutgerichtsbarkeit'' wahr, die er durch dort eingesetzte Richter ausüben ließ. [[1286]] erlaubte er dem [[Erzstift St. Peter]] und dem [[Domkapitel]], die Durchstichstrecke des [[Almkanal]]s von der [[Königsseeache]] bis zur Einmündung des [[Rosittenbach]]es anzulegen. Die dazu notwendigen Wehranlagen führten jedoch in Folge zu Überschwemmungen, weshalb die Abzweigung etwas flussaufwärts nach [[Hangendenstein]] verlegt wurde, wo sie sich noch heute befindet.  
  
Er und sein Bruder Otto von Gutrat erlaubten dann [[1252]] der [[Fürstpropstei Berchtesgaden]] die freie Salzdurchfuhr durch ihren Gerichtsbezirk Grafengaden und die Errichtung eines Salzstadels am Ufer der [[Salzach]] in [[Rif]]. Der Stadelmeister, der die Aufsicht über das Salzlager, den Salzstadel, hatte, wohnte auf jenem Hof, den Erzbischof Adalbert II. 1193 der Fürstpropstei in [[Niederalm]] geschenkt hatte, dem [[Stadlmeistergut]].  
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Er und sein Bruder Otto von Gutrat erlaubten dann [[1252]] der [[Fürstpropstei Berchtesgaden]] die freie Salzdurchfuhr durch ihren Gerichtsbezirk Grafengaden und die Errichtung eines Salzstadels am Ufer der [[Salzach]] in [[Rif]]. Der Stadelmeister, der die Aufsicht über das Salzlager, den Salzstadel, hatte, wohnte auf jenem Hof, den Erzbischof Adalbert III. [[1193]] der Fürstpropstei in [[Niederalm]] geschenkt hatte, dem [[Stadlmeistergut]].  
  
 
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Ein [[Heinrich von Gutrat]] scheint [[1299]] auch als der erste Richter im [[Lammertal]] auf.

Version vom 28. Dezember 2009, 14:24 Uhr

Das Geschlecht der Guetrater, später Gutrater geschrieben, nannte sich ursprünglich nach Schnaitsee östlich von Wasserburg in Bayern. Es gehörte zur Dienstmannschaft der bayerischen Pfalzgrafen von Kraiburg-Ortenberg.

Kuno von Schnaitsee trat um 1130/40 in die Dienste der Salzburger Erzbischöfe. 1163 wurde er mit dem wichtigen Amt des Burggrafen von Hohenwerfen betraut. Die Grafen von Plain verliehen an diese Werfen-Schnaitseer die Reste der einst größeren Grafschaft im obereren Salzburggau, die Grafschaft im Kuchltal und den Gerichtsbezirk Grafengaden.

Bei den Streitereien um die Salzgewinnung am Tuval (Gutratsberg) [1] griff Kuno III. von Werfen-Schnaitsee als Bevollmächtigter der Grafen von Plain ein. Erzbischof Adalbert III. erlaubte Kuno III. die Errichtung einer Burg in unmittelbarer Umgebung der Salzlagerstätten am Tuval. Nachdem aber dort die Salzgewinnung keine Bedeutung hatte, errichtete er sich etwas unterhalb davon die Burg Guetrat.

Seit 1209 führte dann Kuno III. und seine Nachkommen nach dem Besitz am Guetratsberg das Prädikat von Gutrat.

Sein Sohn Kuno von Gutrat verwaltete die Salzburger Besitzungen und nahm im Gerichtsbezirk Grafengaden die Blutgerichtsbarkeit wahr, die er durch dort eingesetzte Richter ausüben ließ. 1286 erlaubte er dem Erzstift St. Peter und dem Domkapitel, die Durchstichstrecke des Almkanals von der Königsseeache bis zur Einmündung des Rosittenbaches anzulegen. Die dazu notwendigen Wehranlagen führten jedoch in Folge zu Überschwemmungen, weshalb die Abzweigung etwas flussaufwärts nach Hangendenstein verlegt wurde, wo sie sich noch heute befindet.

Er und sein Bruder Otto von Gutrat erlaubten dann 1252 der Fürstpropstei Berchtesgaden die freie Salzdurchfuhr durch ihren Gerichtsbezirk Grafengaden und die Errichtung eines Salzstadels am Ufer der Salzach in Rif. Der Stadelmeister, der die Aufsicht über das Salzlager, den Salzstadel, hatte, wohnte auf jenem Hof, den Erzbischof Adalbert III. 1193 der Fürstpropstei in Niederalm geschenkt hatte, dem Stadlmeistergut.

Ein Heinrich von Gutrat scheint 1299 auch als der erste Richter im Lammertal auf.

Mit Kunos Sohn endete das Geschlecht im 14. Jahrhundert.

Fußnote

  1. siehe Fürstpropstei Berchtesgaden - Salzgewinnung der Fürstpropstei Berchtesgaden in Niederalm

Quelle

  • Heinz Dopsch, Ewald Hiebl: Kultur, Geschichte und Wirtschaft von Anif, Niederalm, Neu-Anif, 2003, Herausgeber: Gemeinde Anif, Beitrag Unter erzbischöflicher Herrschaft - Anif im Mittelalter und an der Wende zur Neuzeit, Heinz Dopsch