Frauenstein am Wolfgangsee

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Villa Frauenstein nahe dem Ferienhort Ried
Villa Frauenstein, Ansicht vom See aus

Frauenstein am Wolfgangsee war ursprünglich eine Liegenschaft von 398 522 Quadratmetern südöstlich des Falkensteins an den Abhängen des Schafbergs.

Allgemeines

Die Liegenschaft befindet sich in Ried im Gemeindegebiet von St. Gilgen am Nordostufer des Wolfgangsees. Auf ihr befinden sich heute die Villa Frauenstein, deren berühmteste Sommerfrischler Katharina Schratt, die Geliebte von Kaiser Franz Joseph I., war. Das markantere Gebäude ist jedoch der Ferienhort Ried, den man auch vom See her sofort sieht.

Name

Die Legende erzählt, dass in diesem Landschaftsteil am Wolfgangsee, unmittelbar am Seeufer, wo noch heute ein altersgeschwärztes Madonnenbild zu finden ist, eine Gräfin, die sich auf Reisen befand, plötzlich von Geburtswehen überrascht wurde. Sie soll an jener Stelle einen Knaben geboren haben und die Stifterin des Madonnenbildes sein. Daher stammt der Name Frauenstein.

Geschichte

1862 fuhr der Salzburger Kaufmann Ludwig Zeller im Herbst mit seiner damals jungen Gattin über den Wolfgangsee. Beide begeisterten sich für genau jenen Landschaftsteil um das Madonnenbild und im November desselben Jahres wurde der Kaufvertrag mit Magdalena und Johann Hödlmoser, vulgo Broat, bezüglich des Grundstücks geschlossen. Mit Peter Plamberger, vulgo Dichtlbauer, wurde ein Servitutsvertrag geschlossen, der die Nutzung des Quellwassers von seinem Grund erlaubte.

Zeller ließ eine Villa errichten, die Villa Frauenstein, und rundherum einen Park mit drei Springbrunnen. 1864 übersiedelte die Familie von Salzburg an den Wolfgangsee, doch Zellers junge Frau starb bereits 1870 nach kurzem, schwerem Leiden. Ludwig Zeller verkaufte daraufhin das Anwesen und kehrte in die Stadt Salzburg zurück.

Der k.u.k. Oberleutnant Arthur Chevalier de Coline Tarsienne kaufte Frauenstein, schied aus dem Militärdienst aus und zog mit seiner Frau Betty Weihs, einer beliebten Provinzschauspielerin, 1870 nach Ried. Doch schmälerte sein Vermögen der Börsenkrach 1873 derart, dass er wieder in den Armeedienst zurückkehrte und Frauenstein in den Sommermonaten vermieten musste. Bekannteste Mieterin war die gefeierte Burgschauspielerin Katharina Schratt. Sie wohnte jeweils 1886, 1887 und 1888 in den Sommermonaten in Frauenstein.

Schratt spielte mit dem Gedanken, Frauenstein zu kaufen, doch kam ihr Karl Haiser zuvor und erwarb das Anwesen am 17. August 1888. Er lebte dann mit seiner Frau immer wieder hier. Er war sehr an einer verkehrstechnischen Aufschließung Rieds interessiert, errichtete mehrere Bootshäuser auf kleinen Uferparzellen rund um den See, damit er mit seiner kleinen Dampf-Barkasse von eigenem Grund ab- und auf eigenem anlegen konnte. Ab 1882/83 war der See ja dann durch die Salzkammergut-Lokalbahn gut erreichbar geworden. Er erneuerte die Trink- und Nutzwasserleitungen aus der Dichtl- und der Haiserquelle sowie aus dem Hubritzbach.

Am 14. März 1910 besichtigte ein Komitee des Vereins Ferienhort für bedürftige Gymnasial- und Realschüler unter Führung von Karl Hoch die Liegenschaft, die es für den Verein zu erwerben beabsichtigte. Am 1. Juli 1910 erwarb der Verein das Grundstück um 119.000 Kronen (das entspricht rund 630.000 Euro Geldwert, 2011). Karl Haiser, beeindruckt von der Idee, hier einen Ferienhort zu errichten, gab das Grundstück günstiger ab. Kurz nach dem Verkauf starb Haiser.

Es entstand neben der Villa Frauenstein nun der heutige Ferienhort Ried.

Weblink

  • Link zu einem historischen Bild der Villa Frauenstein

Quelle