Therese Flachberger

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Therese Flachberger, geborene Rohlik (* 15. November 1911 in der Stadt Salzburg, † 24. Jänner 1945 im Zuchthaus Aichach) war ein aus Salzburg deportiertes Opfer des Nationalsozialismus.

Leben

Sie stammte aus einer Arbeiterfamilie und war Hilfsarbeiterin. Verheiratet war sie mit dem Schlosser Franz Flachberger. Die Ehe blieb kinderlos.

Das Ehepaar wurde kurz nach dem Weihnachtsabend 1943 von der Gestapo verhaftet. Am 29. August 1944 wurden sie vom Oberlandesgericht Wien wegen »Zersetzung der Wehrkraft« zu zwei bzw. drei Jahren Zuchthaus und zu je drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Die Ehefrau verlor ihr Leben in einem bayrischen Zuchthaus, der Witwer hingegen überstand die Haft und starb 1972 in Salzburg.

Anna Winkler, die Denunziantin, war die Schwester einer Schwägerin von Franz Flachberger. Im familiären Kreis prallten unterschiedliche Meinungen über den Krieg und seine Folgen aufeinander. Als Franz und Theresia Flachberger den Krieg gegen die Sowjetunion verurteilten, fühlte sich Anna Winkler als Mutter eines zur Wehrmacht eingerückten Sohnes, der zu Weihnachten nicht zu Hause sein konnte, persönlich angegriffen. Die politische Gesinnung des Ehepaares, die vor dem Verbotsjahr 1934 der Sozialdemokratie angehörten, war in der Beurteilung des Gerichts von Bedeutung.

Theresia Flachberger starb am 24. Jänner 1945, um 15 Uhr 45, im bayrischen Zuchthaus Aichach offiziell an »Herzschlag« (Herzinfarkt). Auf der maschinschriftlichen Todesmeldung steht jedoch die handschriftlich hinzugefügte Notiz: »Die Todesursache ‚Herzschlag’ stimmt nicht. Statt dessen ‚Verblutung’ 26. 1. 45.«

Quelle