Sturmschaden 2018 auf der Festung Hohensalzburg
Sturmschäden auf Festung Hohensalzburg - abgetragene Schindeln, Holzteile vom Dachstuhl und Ziegelsteine hatte ein Föhnsturm in der Nacht von 29. auf 30. Oktober 2018 hinterlassen.
Die Schäden und deren Reparatur
Zeughaus, Schmiedstöckl und Schüttkasten hatte es besonders hart getroffen. "Die Dachstühle werden jetzt einmal gesichert, und das Wichtigste ist, dass wir verhindern, dass Wasser eintritt. Es werden jetzt Planen aufgebracht und ein Notdach für den Winter errichtet. Danach müssen wir mit Statikern prüfen, was man noch verwenden kann und was man ersetzen muss," resümiert Burgverwalter Bernhard Heil die prioritären Maßnahmen. "Im Frühjahr werden wir dann neue Dachstühle bauen und neue Dächer draufsetzen." Der finanzielle Schaden ist noch nicht abzuschätzen. Der Burgverwalter rechnet aber mit 500.000 Euro aufwärts.
Mit 13 Mann erstellte Martin Reichl, Geschäftsführer Holzbau Niederreiter, die Unterkonstruktionen am Dachstuhl: "Es gibt hier viele Herausforderungen. Es sind Kamine eingestürzt und haben Rissbildungen am Mauerwerk verursacht, die von Statikern begutachtet werden müssen." Auch sechs Höhenretter der Berufsfeuerwehr waren am 31. Oktober angerückt, um die Zimmerer beim Abdecken der Dächer zu unterstützen. "Es sind hunderte Quadratmeter Planen, die wir montieren müssen. Und bei absturzgefährdenden Stellen, gilt es alle Arbeiter zu sichern", so Einsatzleiter Wolfgang Gärtner.
Der Hohe Stock mit den Museen und den Führungen konnte am 31. Oktober 2018 wieder geöffnet werden. Der Burghof blieb etwa eine Woche für Besucher gesperrt.
Auf der Festung Hohensalzburg wurden bis in den Herbst 2019 hinein die Dächer neu gedeckt, die 2018 vom Sturm schwer beschädigt worden waren. Die Zimmerleute und Dachdecker arbeiteten seit Mai, um bis Winterbeginn alles fertig zu haben. Insgesamt handelte es sich um eine Dachfläche von 900 Quadratmetern. Darauf wurden 45 000 Eternitplatten mit einem Gesamtgewicht von 23 Tonnen verlegt. Weiters wurden für die Sanierungsarbeiten 4 300 Laufmeter Kantholz, das 40 Tonnen wiegt, 350 Quadratmeter Kupferblech (2,5 Tonnen), rund 24 Tonnen Stahl sowie zirka 20 Kubikmeter Holz für die Schalung (neun Tonnen) notwendig.
Die tonnenschweren Lasten wurden einerseits mit dem Hubschrauber geliefert, zum Teil aber auch – so wie bereits seit Hunderten von Jahren – mit dem Reißzug transportiert.
Neben großen Teilen der Dächer von Zeughaus, Schüttkasten und Schmiedstöckl wurden auch Mauern und Kamine beschädigt. Die Räume blieben über den vergangenen Winter provisorisch abgedeckt. Parallel dazu wurde mit der Planung der Sanierungsarbeiten begonnen, dies in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Die komplette Dachkonstruktion samt Dachstuhl musste teilweise neu gebaut werden. Im Sommer 2019 rechnete man mit Kosten von rund einer Million Euro.