Sonnblick-Seilbahn

Die Sonnblick-Seilbahn war ursprünglich eine Materialseilbahn vom Grund des Raurisertals über knapp 1 500 Höhenmeter zum 3 100 m ü. A. hoch gelegenen Observatorium Sonnblick. Seit 2018 ist sie eine Kabinenseilbahn.
Geschichte
Schwerer Eisansatz zerstörte das Zugseil der ersten Materialseilbahn am 24. November 1950. Die Versorgung der Hütte musste durch Träger erfolgen, deren Kosten stetig gestiegen waren. Es fehlte an Geld und man dachte schon daran, das Observatorium schließen zu müssen. 1952 rief dann eine Schulklasse aus dem 22. Wiener Gemeindebezirk (Floridsdorf) eine legendären Sammelaktion zur Rettung des Observatorium ins Leben. Als der Salzburger Reporter Hans Heinrich Welser von Radio Salzburg am 31. Dezember 1952 den Wetterwart auf dem Sonnblick im Rahmen einer Reportage anrief, war die neue Materialseilbahn von Kolm-Saigurn zum Gipfel bereits finanziert und fertig (?) gebaut.[1]
Die Materialseilbahn wurde 1956 (?) errichtet. Zunächst befand sich am Seil lediglich ein "Holzkisterl", das später durch ein Stahl-"Kisterl" ersetzt wurde. Darin befand sich ein Holzboden, auf dem man sitzend auch eine Person transportierten konnte. Es gab jedoch keine keine geschlossene Wände rechts und links, lediglich ein kleines Blechdach, um ein bisschen vor Regen und Wetter geschützt zu sein.
Benutzbar war dieses "Kisterl" allerdings nur bis Windgeschwindigkeiten von 30 bis 32 km/h.
Die zum Observatorium damit transportiert werden wollten, mussten sich in einen Seilbahnkalender eintragen. Kam die Nachricht, dass Wind und Wetter passten, musste man sich einen Klettergurt anziehen und sich damit im Kisterl einhängen. Die Person setzte sich in Bobfahrerstellung mit Blick Richtung Tal hinein und pendelte dann 20 Minuten hinauf zum Sonnblick.
Am 6. Juni 2018 fand die letzte Fahrt mit dem "Kisterl" statt. Anschließend wurde eine neue, moderne Seilbahn errichtet und der Gipfel war vier Monate lang nur noch zu Fuß erreichbar. Im November 2018 nahm die moderne Seilbahn ihren Dienst auf. In zehn Minuten überwindet sie drei Kilometer und 1 477 Höhenmeter. Durch eine Notstromversorgung kann die Bahn fast immer fahren – ein wichtiger Faktor in der Rettungskette, falls es einmal zum medizinischen Notfall kommt. In die neue Seilbahn wurden vier Millionen Euro investiert. Beteiligt sind der Sonnblick Verein, das Ministerium und das Land Salzburg. Die offizielle Eröffnungsfeier der Seilbahn wird der Sonnblick Verein im Frühsommer veranstalten.
Am Sonntag, den 23. Juni 2019 wurde die neue Seilbahn offiziell eingeweiht.[2]
Daten der alten Sonnblick-Seilbahn
Dabei hatte es sich um eine einspurige Pendelbahn mit geschlossener Zugseilschleife gehandelt. Die Höhendifferenz von 1 484 m wurde über eine 3 300 m lange Seilstrecke in circa 20 Minuten überwunden. Der 39 kW bergseitige Elektromotor-Antrieb stellte eine Fahrgeschwindigkeit von 2,6 m/s (etwa 9,4 km/h) sicher. Das 18 mm starke Tragseil war in der Bergstation fix verankert und wurde mit 13 t auf Zug in der Talstation gehalten. Es gab nur eine Stütze auf der gesamten Strecke. Die sich dadurch ergebende Seilneigung (Cosinus Hyperbolicus-Linie) erreichte bei der Bergstation einen Winkel von 47°, welcher durch die Bauweise des Fahrbetriebsmittel, genannt "Kisterl", nicht ausgeglichen werden konnte. Das 11 mm starke Zugseil wurde auf der Gegenseite durch zwei weitere Stützenbauwerke im oberen Teil geführt.
Bilder
Sonnblick-Seilbahn – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- salzburg.orf.at
- www.sonnblick.net, Technikdaten, abgefragt am 18. April 2018
- www.sn.at/salzburg/chronik, abgefragt am 18. April 2018
- Salzburger Landeskorrespondenz vom 20. November 2018