Martin Walchhofer (Pistenretter)

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Martin Walchhofer

Martin Walchhofer (* 5. August 1955) ist Pistenretter bei den Flachauer Bergbahnen.

Leben

Martin Walchhofer machte nach der achtklassigen Volksschule und dem Poly eine Lehre als Tischler. Er ging zum Bundesheer, arbeitete beim Bau der Tauernautobahn mit und begann 1976 bei den Flachauer Bergbahnen, unter anderem als Pistenretter. Die Flachauer Pistenretter machen jedes Jahr einen speziell auf sie zugeschnittenen 16-stündigen Kurs beim Roten Kreuz.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Bei Skiunfällen sind die Pistenretter der Bergbahnen nach wenigen Minuten am Unfallort. Sie sichern die Unfallstelle ab, machen die Erstversorgung und organisieren den Abtransport des Patienten. Und sie müssen entscheiden, ob ein Hubschrauber nötig ist.

Martin Walchhofer ist seit 1976 Pistenretter bei den Flachauer Bergbahnen. "Wir sind mit Ackjas und Notfallrucksäcken bei den Bergstationen stationiert", erzählt Walchhofer. "Wenn ein Funkspruch kommt, dass etwas passiert ist, teile ich ein, wer hinfährt." Meist komme die Information von den Skilehrern, die überall unterwegs seien.

Bei lebensbedrohlichen Verletzungen fordert das Team der Pistenrettung den Hubschrauber an. "Ist der Patient in der Lage dazu, muss er selbst entscheiden, ob er den Hubschrauber will oder ob der Ackja reicht", sagt Walchhofer. "Vor allem ältere Leute lehnen den Hubschrauber ab. Ein 70-Jähriger hat mir einmal gesagt: 'Wetten, dass mir nichts fehlt.' Dann war es ein Beckenbruch." Geht es mit dem Ackja ins Tal, werden Brüche von den Pistenrettern vorher geschient. Die neuen Einmannackjas können in die Sesselbahnen und Gondeln verladen werden. Die Flachauer Bergbahnen haben jetzt auch eine eigens für den Patiententransport umgebaute Pistenraupe angeschafft.

"Im Schnitt haben wir zwei bis drei Unfälle am Tag. In der Hauptsaison sind es acht bis zehn. Am meisten passiert in den Mittagsstunden und bei harten Pisten." Zwei tödliche Unfälle hat Walchhofer in all den Jahren miterlebt. "Das kann man zuerst nicht glauben", sagt er. Tödliche Herzattacken seien öfter vorgekommen. "Aber das kann man noch leichter akzeptieren."

Trotz der Belastung ist Walchhofer auch in der Freizeit Retter. Er ist seit 1979 Ortsstellenleiter bei der Bergrettung. "Aber nächstes Jahr werde ich an einen Jüngeren übergeben."

Der Pistenretter stammt aus einer Pongauer Skifahrerdynastie. Die Mutter von Hermann Maier ist seine Cousine. Sein Vater und der Großvater von Michael Walchhofer waren Cousins. Auch mit Hannes Reichelt und Andrea Fischbacher ist er weitschichtig verwandt. In seiner Jugend war der Rennsport aber noch kein Thema. "Damals war es nicht leicht, überhaupt Ski zu bekommen. Und wir erhielten nur ab und zu einen Schilling für den ersten Lift. Meistens mussten wir uns die Piste selbst treten."

Quelle

Zeitfolge
Vorgänger

Willi Walchhofer

Ortsstellenleiter der Bergrettung Flachau
19792012
Nachfolger

Lukas Perner