Kurbadehaus Bad Gastein
Das Kurbadehaus Bad Gastein war (ist?) eines der Gasteiner Hotelbauten im Pongauer Kurort Bad Gastein.
Geschichte
Im Herbst 1929 begann die Gemeinde mit der Erweiterung des Bahnhofvorplatzes, bei der etwa 2 500 Kubikmeter Erdmaterial abgetragen wurden. Im April 1930 wurde mit dem Aushub für das Kurbadehaus begonnen mit der bergseitigen Stützmauer im Juli beendet.
Am Sonntag, den 31. Mai 1931 wurde das Kurbadehaus eröffnet. Zu den Eröffnungsfeierlichkeiten waren erschienen der Landessanitätsrat Hofrat Dr. Baldi in Vertretung von Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl, Bundesbahndirektor Ing. Otto Schießl der Direktion in Villach Bezirkshauptmann Rudolf Dworschak, Oberbaurat Barousch der Magistratsabteilung 25 a in Wien, Geheimrat Paul Böttger vom Deutschen Volksbäderbund, Bürgermeister der Marktgemeinde Hofgastein Alois Lanner, Bürgermeister vom Land Hofgastein Martin Schweiger, Bürgermeister von Mallnitz Hans Gfrerer, Dr. Fritz Straubinger, Med.-Rat Dr. Josef Schneyer, Prokurist Ing. Jensen, Oberingenieur Lippert, Baumeister Franzmeier, Baumeister Sommer, Landtagsabgeordneter Engel, Bürgermeister Josef Mühlberger, Vizebürgermeister Anton Resch mit den Gemeinderäten, die von Kurdirektor Polt, Oberingenieur Kostrawa und Architekt Friedrich Walz empfangen und in der mit zeitgemäßigen Geschmack eingerichteten Halle (Zitat Quelle) begrüßt wurden.
Über die Einrichtung
Nach Gutachten des Prof. Großmeier und des Radiologen Dr. Mache wurden für die Thermalbäder der Gemeinde erstmals verwendeten Wannen-Spezialtypen in Verwendung genommen. Sie bestanden aus fugenlos gefertigen Gusseisen mit einer Stufe versehen, innen emailliert und außen mit Marmor verkleidet. Sie entsprachen den damaligen modernen hygienischen Anforderungen und einem wirtschaftlichen Wasserverbrauch. Der Wasserbedarf betrug 350 Liter, Gesamtinhalt bis Überlauf 420 Liter.
Aus der Stadt Salzburg hat die Firma Gemacher von Vorhängen, Wurfgarnituren, Kamelhaardecken für die Ruheräume bis hin zu den Liegestühlen geliefert.
Die Thermalbäder für Frauen waren im zweiten Stock, für die Männer im dritten Stock untergebracht. Die Warmwasser-Reinigungsbäder, sowie die Kalt- und Warmwasser-Brausebäder befanden sich im ersten Stock.
Neben den Baderäumen befanden sich in jedem Stockwerk modern eingerichtete, beheizte Ruheräume (Zitat Quelle), Dienerzimmer und im ersten Stock ein Ärztezimmer mit Behandlungsraum. Im Dachgeschoß war der Waschraum mit erforderlichen Einweichbottichen, Waschmaschinen usw. eingerichtet. Hier befanden sich auch die erforderlichen Hochreservoire (wohl für den notwendigen Wasserdruck).
Die Beheizung der Räume erfolgte durch eine Schwerkraft-Niederdruckwarmwasserheizung. Auch die Räume des städtischen (?, Zitat Quelle) Elektrizitätswerks wurden durch dieselbe Pumpenheizung erwärmt. Durch entsprechende Verbindungsleitungen zum Kurbadehaus wurde die Möglichkeit geschaffen, die Schwerkraftheizung mit der Pumpenheizung des Elektrizitätswerks zu betreiben.
Das Schwimmbecken im Osttrakt des Gebäudes war 25 Meter lang und zehn Meter breit, besaß ein daneben angeordnetes Plantschbecken für Kinder, das mit auf 25 °C erwärmten Quellwasser aus der Kühlanlage der Thermalwasserversorgung gespeist wurde. Neben dem Schwimmbad gab es oberhalb des Elektrizitätswerks eine Sonnenterrasse mit herrlicher Fernsicht über die wiesengrünen Hänge zum Wald und Pyrkenhöhe sowie zum Rathausberg und Kreuzkogel. (Zitat Quelle)
Die Marmor-Industrie Kiefer in Oberalm lieferte die Marmor- und Kunststeinarbeiten.
Quelle
- ANNO, "Das interessante Blatt", Ausgabe vom 25. Juni 1931, Seite 38f