Julius Ebenstein
Prof. Julius Ebenstein (* 10. August 1901 in Wien; † 31. Dezember 1962 ebenda) war ein Violinist und Geigenlehrer in Wien sowie Gründer der Mozart-Gesellschaft in Israel.
Leben
Julius Ebenstein war von 1926 bis 1938 Violinlehrer am Neuen Wiener Konservatorium. Von 1929 bis 1934 war er Dirigent am Konservatorium für volkstümliche Musikpflege in Wien. Außerdem betätigte er sich als Musikkritiker und war ab 1934 verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift Der Jude. 1938 emigrierte er nach Palästina. Als er von der der Bombardierung Salzburgs erfuhr, gründete er 1944 in Tel Aviv spontan das Israel-Mozarteum. Mit diesem Institut konnte die Musik Mozarts in weiten Teilen des Landes verbreitet werden. Außerdem gründete er dort ein Streichorchester.
Auf Initiative und unter Mitarbeit von Prof. Ebenstein wurden 1956 das Buch "Mozart - sein Charakter, sein Werk" von Alfred Einstein und eine Übersetzung des Köchelverzeichnisses auf Hebräisch publiziert, was auf großes Interesse stieß.
Nach seiner Rückkehr nach Wien nahm Prof. Ebenstein seine Lehrtätigkeit am Konservatorium der Stadt Wien wieder auf betreute die Kulturseite der Neuen Welt.
Salzburgbezug
In Würdigung seiner Verdienste verlieh die Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg Prof. Julius Ebenstein am 4. März 1957 die Mozart-Medaille.
Quellen
- Zapke, Susanna, Oliver Rathkolb, Kathrin Raminger, Julia Theresa Friehs, Michael Wladika (Hrsg.): Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus. Eine "ideologische Lehr- und Lerngemeinschaft. Wien (Hollitzer) 2020, S. 271.
- Adunka, Evelyn: Die vierte Gemeinde. Die Geschichte der Wiener Juden von 1945 bis heute. Wien (Philo) 2000, S. 97.
- Rathauskorrespondenz vom 4. März 1957 Mozart-Medaille für Prof. Julius Ebenstein, in: Historischer Rückblick aus dem Jahr 1957. Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz auf der Homepage des Magistrats der Stadt Wien
- Israelitische Kultusgemeinde Wien (Hrsg.): Die Tätigkeit der Israelitischen Kultusgemeinde Wien in den Jahren 1960 bis 1964. Wien (Selbstverlag) 1964, S. 161.