Herbert Schäringer
Herbert Schäringer (* 1890 in der Stadt Salzburg, † Juni 1944 in Linz) war ein Jurist und nationalsozialistischer Polizeibeamter.
Leben
Herbert Schäringer studierte an der juridischen Fakultät an der Universität Prag. Dort war er Mitglied einer deutschnationalen schlagenden Verbindung. Mit 24 Jahren meldete er sich freiwillig zum Wehrdienst und wurde zum Oberleutnant befördert. Nach dem Ende des Weltkrieges beendete er sein Studium an der Universität Innsbruck als Doktor juris.
1919 tritt Schäringer in den Dienst der Stadtpolizei Salzburg und heiratet. Politisch engagiert er sich in der Großdeutschen Volkspartei, die den Anschlussgedanken vertritt. 1923 wird er Abteilungsleiter der Landespolizeidirektion Salzburg. 1924 stirbt seine Frau bei der Geburt der zweiten Tochter. 1925 heiratet er die deutsche Staatsbürgerin Rose Recheis.Beide treten 1933 in die illegale NSDAP ein. Nach Bekanntwerden seiner illegalen Tätigkeit wird er nach Linz strafversetzt.
Von 1933 bis 1938 war er ununterbrochen im Einsatz für die NSDAP, wie er in einem Lebenslauf schreibt. Nach dem Anschluss an Deutschland macht er einen großen Karrieresprung und wird Leiter der Staatlichen Kriminalpolizeistelle Linz. In seinen Aufgabenbereich fällt die Koordination der oberösterreichischen Maßnahmen gegen Sinti und Roma, wobei er nicht nur Befehle weitergibt, sondern auch eigene Konzepte entwirft. Die Dienststelle hat auch die Aufsicht über das Zigeuneranhaltelager Weyer in Person des Kriminalsekretärs Heinrich Neudorfer. Inzwischen wurde sein Vorgesetzter, Herbert Schäringer, zum Oberregierungs- und Kriminalrat ernannt.
Nachdem seine zweite Frau bereits 1938 verstorben war, suchte der SS-Anwärter beim Rasse- und Siedlungshauptamt um die Genehmigung der Heirat mit Maria Krenn an, da er versetzt werde und seine Verlobte andernfalls nicht mitkommen könne. Das Gesuch wurde zurückgezogen, da er an Lungentuberkulose erkrankte und damit seine Karriere ein plötzliches Ende fand. Ende 1942 wird er pensioniert. Im Mai 1944 heiratet er Maria Krenn, stirbt jedoch bereits einen Monat später.
Quelle
Christian Angerer/Maria Ecker: Nationalsozialismus in Oberösterreich-Täter-Opfer-Gegner, S.273/274; Studienverlag Innsbruck, 2. Auflage, 2018