Engelwirtsquelle
Die Engelwirtsquelle ist eine Quelle auf dem Salzburger Kapuzinerberg nächst dem Klostergarten der Kapuziner.
Geschichte
Von der Engelwirtsquelle bei den Kapuzinerteichen auf dem Kapuzinerberg stammt sicherlich "das prünnlein, do man auf dem Imberg geht" stammen, das eine Brunnenschale oder einem Granter auf dem kleinen Platz beim Engelwirt an der Steingasse gefüllt hatte. Nennungen dieser Quelle, das später bei der Imbergstiege in die Steingasse floss gab es 1453, 1456 und 1512.
Zillner zitiert ja nur das prünnlein - kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Jedenfalls ist dieser Name für eine Quelle am Kapuzinerberg belegt und bildet dort auch eine Ausnahme.
Die Quelle diente lange Zeit der Wasserversorung des Kapuzinerklosters und zuvor wohl auch des Tropmeterschlosses. Die Kapuziner waren ja erst Ende des 16. Jahrhunderts dorthin geholt worden und die Quellnennungen der ersten Quelle beziehen sich auf deutlich frühere Zeiten. Der Name stammt vom Engelwirtsbrunnen vor dem Engelwirt in der Steingasse, der vom Wasser dieser Quelle beschickt wurde. Dieser Brunnen steht heute am Äußeren Stein.
Die Quellfassung befindet sich an der Rückseite einer Felsrutschung. Dadurch tritt der Bergwasserspiegel an die Erdoberfläche. Die Rutschfläche staut das austretende Wasser und tritt an seinem Fuß als Quelle wieder aus, eben als sogenannte Engelwirtsquelle.
In regenarmen Sommern trocknete die Quelle manchmal aus. Daher hatte man eine Zisterne zur Fassung der Quelle (Trinkwasser) und die kleinen Kapuzinerteiche für die Nutzwasserversorgung des Klostergartens errichtet. Es ist davon auszugehen. dass diese Teiche auch schon vor der Erbauung des Klosters, d. h. in der Zeit des Trompeterschlösschens für umgebende Gartennutzungen vorhanden waren.
Diese "Brunnstube" verlor 1944 durch eine amerikanische Fliegerbombe das zuvor stets bestehenden hölzerne Dach und seine Seitenwände. Die Sockel der einstigen Brunnstube sind bis heute gut sichtbar. Eine Wiedererrichtung der Brunnstube, dessen Aussehen bekannt ist, wäre eine Bereicherung.
Quellen
- archive.org, Franz Valentin Zillner in Geschichte der Stadt Salzburg, Teil 1, Seite 160
- Schautafel am Kapuzinerberg (Datenstand 2012)
- Dr. Reinhard Medicus