Die Goldkugeln vom Dürrnberg

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kopfschmuck aus Goldkugeln, Hallstattzeit: Die Goldkugeln vom Dürrnberg

Die Goldkugeln vom Dürrnberg sind vom 26. April bis 6. Oktober 2019 sind im Rahmen der Sonderausstellung KeltenWelten Archäologie einer geheimnisvollen Kultur im Keltenmuseum in der Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein zu sehen.

Goldkugeln geben Rätsel auf

Wurden sie im Haar oder auf Hauben befestigt? Welchen Status hatte die Trägerin des Kopfschmucks? Unweit des Fundorts Dürrnberg lässt es sich in die Welt der Kelten eintauchen.

Gerade einmal zwei Gramm wiegt jede der sieben Hohlkugeln. Reihenweise sind in Feinst- und Kleinstarbeit Gravuren in dieses Schmuckstück eingearbeitet, die ohne Lupe kaum mehr erkennbar sind. In der frühen Eisenzeit zwischen 500 und 450 v. Chr. muss die Trägerin bestattet worden sein, zeigen wissenschaftliche Analysen. Auch über die immensen Fähigkeiten des Goldschmieds, der diesen Schmuck hergestellt hat, gibt es keinen Zweifel.

Über die Art und Weise, wie die Kugeln getragen wurden, hingegen schon. Wurden sie mit einer Holzspindel in den geflochtenen Zopf eingearbeitet? Oder schmückten sie eine Goldhaube? Auch der Status und die Funktion der Trägerin sind unbekannt. War es eine Priesterin? Oder die Frau eines Ranghöchsten? "Wir können es nicht beantworten", sagt Holger Wendling. "Aber die Fragilität der Goldkugeln zeigt, dass die Trägerin eine besondere Rolle gespielt hat." Der Archäologe und Leiter der Dürrnberg-Forschung muss sich mangels schriftlicher Quellen aus der Keltenzeit mit der Kunst der "plausiblen Interpretation" behelfen.

Das mache aber den Reiz dieser geheimnisvollen Kultur aus, die sich vom mitteleuropäischen Kerngebiet bis nach Westeuropa und Kleinasien ausgebreitet habe, sagt Wendling. "Man muss die Funde zum Sprechen bringen."

Auf der nahe des Stadtzentrums von Hallein gelegenen Hochfläche des Dürrnbergs, der mit seinen Salzvorkommen einen Anziehungspunkt bildete, befindet sich einer der bedeutendsten archäologischen Fundorte aus der Keltenzeit. Die sieben Goldkugeln stammen aus Grab 353 und zählen zu den Originalexponaten des Halleiner Keltenmuseums. Seit einem Jahr ist das Museum Mitglied im Verein KeltenWelten e. V. - als erster Fundort außerhalb Deutschlands.

Die Goldkugeln sind gemeinsam mit jenen Lockenringen ausgestellt, die im gleichen Grab gefunden worden sind. Deren Funktion ist eindeutig: Sie wurden in einen geflochtenen Zopf eingearbeitet. Als Kontrast zum prunkvollen Goldornat der Frauen dienen Dolche, die aus Baden-Württemberg stammen.

Quelle

Weblink