Burgruine Lichtentann

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Lichtentann äußeres Burgtor außen
Karte
Lichtentann Burgruine Schautafel beim Güterweg Berg

Die Burgruine Lichtentann ist eine ehemalige Burganlage im Flachgau im Gemeindegebiet von Henndorf am Wallersee. Ihre Reste stehen unter Denkmalschutz.

Lage

Die Reste dieser einst bedeutenden Burg befinden sich im südöstlichen Gemeindegebiet von Henndorf am Wallersee, nur wenige Meter von der Gemeindegrenze zu Neumarkt am Wallersee. Im Ortsteil Berg folgt man dem Wanderweg in Richtung Große Plaike für etwa eine viertel Stunde. Der Anstieg ist steil und man gelangt zum Fuße eines Felsen. Vom Wanderweg zweigt ein wiederum steiler, aber kurzer Weg zur Ruine an, die sich auf 736 m ü. A. befindet.

Die Burgruine

Heute erinnern nur mehr ein restauriertes Eingangstor der äußeren Burgmauer (mit einigen Schießscharten) sowie Reste einer der vier Mauern der Hauptburg samt einigen Resten von Seitenmauern. Im Inneren der Hauptburg, heute mit Gras bewachsene, gibt es noch Reste des gemauerten Brunnens zu sehen. Ein Tisch und zwei Bänke sind als Rastplatz samt Abfalleimer vorhanden.

Die Geschichte

Die Geschichte der Burgruine Lichtentann hängt untrennbar mit den Herren von Tann zusammen. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg Lichtentann stammt aus dem Jahr 1282. Zwischen 1985 und 1987 kam es zu umfangreichen Sicherungsarbeiten, bei denen auch teilweise Mauern rekonstruiert wurden. Nachdem das Geschlecht der Tann 1398 ausstarb, wurde Lichtentann von Pflegern verwaltet. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts renovierte die Familie Ueberacker die Anlage, nachdem ihr zugesichert wurde, dass Wolf Ernst von Ueberacker die lebenslange Pflegschaft der Herrschaft bekommen werde. Burg und Pflegschaft blieben auch nach dessen Tod in der Familie Ueberackers. Die Burg selbst verfiel jedoch schon bald neuerlich zur Ruine.

Der 1596 unterhalb der Burg errichtete Meierhof blieb weiterhin bewohnt und wurde 1719 zum Jägerhaus umgebaut. 1809 erwarb der Henndorfer Brauereibesitzer Caspar Moser beide Burgen bzw. Ruinen (Lichtentann und Altentann), die im 18. und 19. Jahrhundert nur mehr als Steinbruch gedient hatten. 1916 erwarb Friedrich Freiherr von Mayr-Melnhof den gesamten Henndorfer Wald mit der sich darin befindlichen Ruine Lichtentann, die noch heute im Besitz der Familie Mayr-Melnhof ist.

Sage

Vor Jahrhunderten, als noch die Ritterburgen standen im Lande und wildes Getier ihr Unwesen trieb in den riesigen, urwaldähnlichen Forsten, herrschte auf den Burgen Lichtentann und Wildeneck ein gar üppiges Leben. Ihre Herren, aus dem Geschlecht der Tanner, gehörten zu den reichsten Rittern ihrer Zeit. Hatten sie doch außer den Besitzungen um ihre Stammburgen auch noch solche in Steiermark und Oberbayern, ja sogar in Tirol besaßen die Tanner große Lehen.

Einmal nun, es mochte gegen Abend sein, fuhr die Burgherrin von Lichtentann über den Hennerwald und Sommerholz in einer goldenen Kutsche nach Burg Wildeneck, die sich schon auf mondseeischem Gebiete befand. Als sie den Höhenrücken der großen Plaicke erreicht hatten, von wo dann die Straße eine Strecke auf der Höhe weiterführend sich gegen Wildeneck hinunterneigte, erklang von Sommerholz her die Abendglocke.

Andächtig zog der Kutscher den Hut. Da fragte ihn die vornehme Herrin: "Warum nimmt Er den Hut ab?" Der Kutscher erwiderte, in Sommerholz werde zum Gebete geläutet. Darauf entgegnete spöttisch lachend die Vornehme: "Ah, wenn Er darum den Hut abnimmt, dann mag Er zum Teufel fahren!"

Kaum waren die Worte gesprochen, hub die goldene Kutsche an zu sinken. Der Kutscher hatte noch Zeit, vom Bocke zu springen und den Pferden die Stränge zu durchschneiden, dann verschwand die geschlossene Kutsche samt der gottlosen Burgherrin im Boden und die Erde deckte sich wieder darüber. Nur eine kleine Einsenkung zeigte heute noch an, wo dieses Geschehnis sich ereignete.

Quellen