Josef Steinwender
Josef Steinwender († 5. Oktober 1782 auf der Festung Hohenwerfen) war Bauer und ist in die Geschichte als "der stumme Gefangene" eingegangen.
Leben
Josef Steinwender, Bauer vom Peyrlgut in Lasaberg im Lungau, konnte gut reden und sein Talent wurde von Anton Buecher, seit 1753 Pfarrer von Tamsweg, erkannt. Dieser betraute ihn mit der Aufgabe, in seinem Haus Christenlehren für die Nachbarschaft abzuhalten. Durch das Studium der Heiligen Schrift und dem Christenlehrbüchl, also den kleinen Katechismus des Peter Canisius, ein Lutherianer, erkannte er gleiche Inhalte. Bald wurden seine Bibelinterpretationen zu Treffpunkten von Bauern und Knechten. Er gab sich nach ersten Verhören dann selbst als Lutherianer aus.
Schließlich wurde er 1760 bei einem Geheimtreffen verraten und zu tagelangen Verhören aufs Schloss Moosham gebracht. Anschließend ist er als Gefangener auf die Burg Hohenwerfen gekommen. Um sich vor den laufenden Verhören und Bekehrungsversuchen zu schützen, stellte er sich stumm.
Er verweigerte jeden Kontakt mit der Außenwelt, sogar seine eigene Familie (er hatte 4 Kinder) wollte er nicht mehr sehen. So ist er nach seiner Freilassung nach 22 Jahren Gefangenschaft auf eigenen Wunsch auf der Burg Hohenwerfen geblieben und machte sich bis zu seinem Tode am 5. Oktober 1782 sogar selber als Gefangenenwärter nützlich.
Insgesamt war er über 24 Jahre auf Hohenwerfen.