Gotthard Guggenmoos

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Datei:Guggenmoos Tafel.jpg
Gottfried Guggenmoos, Begründer der Heilpädagogik, Erinnerungstafel in der Halleiner Altstadt am Oberen Markt

Gotthard Guggenmoos (* 1775, † 29. Jänner 1938 in Hallein) gilt als der Gründer der ersten Schwachsinnigen-Anstalt der Welt und ist in die Geschichte der Heilpädagogik eingegangen.

Leben

Der gebürtige Schwabe war seit 1812, als Salzburg kurzfristig zu Bayern gehörte, als Privatlehrer tätig. Er begann „harthörige und schwerzüngige“ Kinder von Halleiner Salinebeamten zu unterrichten.

1816, dem Jahr, in dem Salzburg k.u.k. Österreich angegliedert wurde, lernte der Kreishauptmann Karl Graf Welsperg-Raitenau Guggenmoos und seine Arbeit kennen. Guggenmoos konnte Welsperg für seine Idee, eine öffentliche Lehranstalt zu gründen, gewinnen und fand Unterstützung im Kreishauptmann. Doch bevor es soweit kam, musste Guggenmoos im zähen Ringen mit verschiedenen Ämtern einen Nachweis seiner pädagogischen Fähigkeiten erbringen. Mehrmals wurde er zur Vorstellung seiner von ihm entwickelten Lehrmethode vor Ämtern erscheinen und sie öffentlich vorführen. Daneben musste er sich auch um die Finanzierung dieser Lehranstalt kümmern.

Erst Jahre später, 1829 erhielt er seine Berufung nach Salzburg, wo er am ersten November im Haus Judengasse 63 (heute Fa. Steiner) den Unterricht mit vier Schülern aufnehmen konnte.

Anlässlich des Geburtstags von Kaiser Franz I. am 12. Februar 1830 wurde die Schule in feierlichen Rahmen eröffnet. Die Festgäste konnten eine Darbietung Guggenmoos bestaunen, seine vier Schüler hatten in kurzer Zeit ansatzweise zu sprechen gelernt. Doch schon ein Jahr später verließ sein Protektor und Förderer, Kreishauptmann Welsperg Salzburg. Auch der ihm wohl gesonnene Bürgermeister der Stadt Salzburg Anton von Heffter ging in Pension. Die zuständigen Beamten konnten keine deutlichen Fortschritte bei den Schülern mehr erkennen. Der Fortbestand der Schule war in Gefahr. Guggenmoos wandte sich nun 1832 direkt an Kaiser mit der Bitte, einen Fond aus öffentlichen Mitteln einzurichten und seine „Lehranstalt für Taubstumme und Kretins“ anzuerkennen, da ihr Bestand auf der Basis privater Mildtätigkeit gefährdet sei. Aber trotz der erfolgreichen Bemühungen Guggenmoos, die offizielle Lehrbefähigungsprüfung abzulegen, wurde das Ansuchen nach vielen Behördenwegen abgelehnt, was letztendlich 1835 zur Auflösung der Anstalt aus Geldmangel führte.

Guggenmoos bekam noch ein Ausgedinge für ein Jahr, übersiedelte resigniert und krank nach Hallein, wo er 1838 im Alter von 63 Jahren starb.

Eine Gedenktafel am Haus Oberer Markt 83 (Cafe Braun) in Hallein erinnert an ihn und sein Leben. Die Sonderschule Hallein trägt seit ihrer Gründung im Jahre 1970 den Namen Gotthard Guggenmoos Schule.

Quelle