Max-Gandolph-Bibliothek
Die ehemalige Salzburger Hofbibliothek (auch Max-Gandolph-Bibliothek genannt) befindet sich in der Neuen Residenz in der Salzburger Altstadt.
Geschichte
Erzbischof Max Gandolph von Kuenburg ließ von 1674 bis 1684 den Westflügel und den Südflügel der Neuen Residenz errichten. Die Planung dieser beiden Trakte wird dem Salzburger Hofbaumeister Giovanni Antonio Dario zugeschrieben.
Der gewölbte, stuckierte und durch 10 Marmorsäulen in zwei Schiffe geteilte Saal im ersten Stock des Westflügels, der an den Residenzplatz grenzt, beherbergte die von Erzbischof Max Gandolph 1672 gegründete Hofbibliothek.
Auf die Widmung des Raumes weisen die lateinischen Inschriften über den prunkvollen Portalen aus Marmor hin. Das Chronogramm[1] hält das Datum der Fertigstellung im Jahre 1682 fest.
Auf den Grundstock der Handbibliotheken der Erzbischöfe und nach ihrer Zusammenfassung durch Erzbischof Max Gandolph erreichte die Bibliothek bis zum Ende des Erzstiftes 1803 in Qualität und Quantität der Codices einen beeindruckenden Umfang. Trotz der Verbringung zahlreicher wertvoller Bücher und Handschriften im Zeitalter Napoleons außer Landes, zählte die Hofbibliothek 1807 bei ihrer Auflösung 20.000 Bände. Ein Rest dieses Buchbestandes befindet sich heute im Besitz der Universitätsbibliothek Salzburg.
Um neue Amtsräume für die Salzburger Landesregierung zu schaffen, wurde der Saal durch den Einzug von Zwischenräumen mehrmals unterteilt. Erst im Zuge der Vorbereitung für die Salzburger Landesausstellung "Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau" 1987 wurde der historische Bauzustand wieder hergestellt.
Verwendung heute
Heute wird der Raum für Veranstaltungen sowie Ausstellungen, Seminare, Vorlesungen, Symposien, Empfänge und andere Veranstaltungen genützt.
Die Hofbibliothek ist nicht öffentlich zugänglich. Erreichbar ist ist von der Kapitelgasse aus über einen herrlichen marmornen Treppenaufgang.