Dipl. Ing. Anton Wintersteiger (30. April 1900 in Salzburg; † 8. August 1990 ebenda) war Mitglied des deutschen Reichstags und erster – bis 1938 illegaler – Gauleiter von Salzburg.

Leben

Der diplomierte Bautechniker trat bereits 1930 in die NSDAP ein und wurde 1932 in den Salzburger Landtag gewählt. Nach den politischen Umstürzen von 1934 kam er als Nationalsozialist vorübergehend in das Anhaltelager Wöllersdorf. Von 1934 bis zum Anschluss fungierte er als illegaler Gauleiter Salzburg. Von 1938 bis 1945 wurde er als Gauleiter-Stellvertreter für den Reichsgau Salzburg verwendet.

Am 1. April 1948 wurde Wintersteiger von einem Volksgerichtshof wegen Hochverrats zu 2½ Jahren Kerker verurteilt. Er war von März bis Mai 1938 Landeshauptmann und Gauleiter von Salzburg und hatte als solcher wesentlichen Anteil an der nationalsozialistischen Machtübernahme. Im Prozess bescheinigen ihm mehrere Zeugen, darunter Landeshauptmann Josef Rehrl (ÖVP), menschlich korrektes Verhalten. Von der Anklage, ein Kriegsverbrecher zu sein, wird Wintersteiger freigesprochen. Die Strafe ist durch die Untersuchungshaft abgebüßt.

Nach 1945 war er in der SAFE, dem Vorläufer der Salzburg AG, tätig. Seine Grabstelle befindet sich am Salzburger Kommunalfriedhof.

Landeshauptleute von Salzburg