Anna Panichner († 23. Oktober 1505 in Salzburg, begraben in der Stiftskirche Nonnberg) war Äbtissin von Nonnberg. Ihr Ordensname war Daria Panichner. Sie regierte von 1484 bis 1505.

Die Abtissin Daria

Anna Panichner stammte aus einem der ältesten Salzburger Familiengeschlechter, aus dem Geschlecht der Panichner. Sie trat in den Benediktinerinnen-Frauenstift Nonnberg unter dem Ordensnamen "Daria" ein und wurde im Jahre 1484 Äbtissin, da in Salzburg eine unruhige Stimmung herrschte. Man stritt sich um die Stelle des Erzbischofs, außerdem waren vor allem die Ungarn ein gefährliches Thema. Die 61. Äbtissin des Stiftes Nonnberg, Daria Panichner, hatte es also nicht leicht in ihrer Zeit, aber deswegen war sie ja auch Äbtissin geworden. Natürlich war sie jedoch nicht wegen der politischen Situation in Salzburg zur Abtissin geworden, sondern Daria wollte natürlich auch das geistliche Leben am Nonnberg sehr hochhalten. Ihre Regierungszeit war vor allem am Anfang von Katastrophen geprägt, jedoch durfte Daria eine ausdauernde Frau gewesen sein, da sie sich von nichts erschrecken ließ und unbeirrt arbeitete sie für die Gemeinschaft in ihrem Kloster.

Die Äbtissin Daria Panichner hat also das Kloster ausgezeichnet in geistlicher sowie in politischer Sicht geleitet.

Unter anderem hat Daria auch den Frauenchor in der Stiftskirche von Nonnberg neu aufgebaut.

Die Bestattung einer Äbtissin

Daria schrieb genau auf, was die Beerdigung ihrer Vorgängerin gekostet und was bei dem Todesfall einer Abtissin überhaupt zu geschehen habe.

Sobald nämlich eine Äbtissin verstarb, wurden alle Kirchenglocken, egal ob Pfarr- oder Klosterkirchen, geläutet. Darauf wurde es im Stift Nonnberg totenstill, wie am Karfreitag, dann wurden die Siegel zerbrochen und die Dienerschaft für den Convent in Pflicht genommen. Zum Abschluss des Tages wurde dann noch die Leiche von den ersten Dienern durch den Hof und Garten in die Kirche getragen.

Am zweiten Tag erschienen dann die Chöre vom Dom und St. Peter und begleiteten die Leiche der Äbtissin in die Pfarrkirche, wo die Frauen und Domfrauen Nachtwache bei der Leiche hielten.

Am nächsten Morgen kamen auch die Frauen vom Nonnberg in ihren Mänteln zur Seelenmesse. Nach der Seelenmesse wurde die Leiche in einer Prozession zum Dom getragen, wo der Probst die Messe hielt und die Frauen von Nonnberg und die beiden Chöre wechselweise sangen. Darauf wurde die Leiche nach St. Peter getragen, wo sie über Nacht blieb und der Convent die Vigilien hielt.

Am Morgen kamen wieder die Frauen zum Seelenamt, nach welcher die Leiche in einer großen Prozession zurück nach Nonnberg geleitet wurde und dort bestattet wurde.

Fast dasselbe geschah bei den Bestattungen von Erzbischöfen und Äbten von St. Peter.

Darias Sterbedaten und Grabdenkmal

Anna (Daria) Panichner verstarb am 23. Oktober 1505 in Salzburg und war bis zu diesem Zeitpunkt Abtissin am Nonnberg gewesen. Am 26. Oktober 1505 wurde sie vor dem Chor im Mittelschiff der Hauptkirche des Stiftes Nonnberg begraben. Auf dem gut erhaltenen Grabstein aus Marmor ist zu lesen:

"Venerabilis domina Daria Panichnerin quondam abbatissa huius monasterii hic Sepulta obyt Anno Salutis dominice Mccccc quinto die Doica XXVI mensis Octobris Cuius anima deo vivat."

"Obgemelte Abtessin hat Regiert XX Jar auch den frawen chor vnd bed Abseidten vo new auf gebawt."