Aigner Park
Der Aigner Park befindet sich im Salzburger Stadtteil Aigen östlich der Aigner Kirche. Er wurde 1980 zum geschützten Landschaftsteil erklärt.
Allgemeines
Der vom Felberbach durchflossene Park liegt am Fuße des Gaisbergs am östlichen Stadtrand von Salzburg östlich des Schlosses Aigen in Richtung Rauchenbichleralpe. Irrtümlich wird er gelegentlich als Naturpark bezeichnet.
Geschichte
Der Herrensitz Aigen wurde 1402 zum ersten Mal als Besitz des Domkapitels erwähnt. Die erste Erwähnung der Heilkraft des Wassers im Park geht auf das Jahr 1524 zurück und war aufgrund seines Heilwassers bis ins frühe 17. Jahrhundert ebenso bekannt wie das Wildbad Gastein. Schon 1680 wurde ein Gasthaus errichtet, das nicht nur für Ausflügler, sondern auch für Badegäste zur Verfügung stand.
Die erste Parkanlage entstand unter Franz Josef Waldherr, der das Gut und das Wildbad 1727 kaufte. Unter dem nächsten Besitzer, Basil Optatus von Amann, wurden Badeanlagen und Park erweitert, der Landschaftsraum mit Brücken und Wege ausgestattet und dabei Denkmäler, Altäre, aber auch eine "Einsiedelei" und ein "Grabhügel" errichtet.
Um 1780 entstand in der Zeit der Aufklärung der englische Landschaftsgarten nördlich und östlich von Schloss Aigen, der unter dem Domherrn Ernst Fürst Schwarzenberg 1804 deutlich ausgebaut wurde und bald mit seinen Kanzeln, Aussichtspunkten, Glorietten, Grotten, Eremitagen, Schluchten, Wasserfällen, bewaldeten Hängen,verschlungenen Wegen und Brücken international Berühmtheit erlangte. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass auch das Heilbad ausgebaut wurde. Der Park mit seinen Wegen, Aussichtspunkten, Grotten und Wasserfälle stellt ein wichtiges Denkmal der Gartenkunst des frühen 19. Jahrhunderts dar.
Sebastian Rosenegger war Kunstgärtner und stand ab 1804 in den von Fürst Schwarzenberg in Aigen, wo der damals weit bekannte Park sein Arbeitsbereich war.
Der Park wurde sogar in der Reiseliteratur des späten 18. Jahrhunderts und frühen 19. Jahrhunderts als eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten Salzburgs empfohlen. Johann Michael Haydn komponierte ein vierstimmiges Lied "An den Hain von Aigen" (Text von Friedrich Graf Spaur).
Heute kann man noch Reste der einstigen Pracht bei einer Wanderung sehen: die Untere Grotte (auchHexenloch genannt), die Gilowskyhöhle, eine marmorne Brunneneinfassung, aus der Zeit des Heilbades die Kanzel und anderes mehr.
Weblinks
Quellen
- Stadtteilbeschreibungen Salzburg - Aigen
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): "Salzburger Kulturlexikon", Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1
- Ernst, Ziegeleder (Hg.): Naturpark Aigen, Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg, Heft 5, 1975
- Harlander, Inge Maria: Der Park zu Aigen; Dissertation an der Universität Salzburg, 2003