Kaiser Joseph II. Steinpyramide neben der Kaiserbuche
Die Kaiser Joseph II. Steinpyramide unter der Kaiserbuche ist ein Denkmal im Ortsteil Kaiserbuche in der Marktgemeinde Obertrum am See im Flachgau.
Geschichte
Es war der 28. Oktober 1779, dass Kaiser Joseph II. von Österreich, jener große Menschenfreund, am Kaiserbaume stand. Österreich hatte im Teschener Frieden vom 15. Mai 1779 das Innviertel erworben. Zu dessen Besichtigung reiste Kaiser Josef II., begleitet von den Generälen Browns und Langlois, dann zwei Hauptleuten des Generalstabes nach Frankenmarkt, setzte hierauf die Reise zu Pferd über Lengau, und wahrscheinlich durch den naheliegenden freundlichen Mattsee verlockt, weiter im Salzburgischen fort, von wo er beim Kaiserbaum am 28. Oktober um Mittags anlangte und dort die prachtvolle Fernsicht über das benachbarte Innviertel genießen konnte. An dem selben Tag übernachtete Kaiser Josef II. in Perwang, einem kleinen Ort im Bezirk Mattighofen, wo im Pfarrhofe noch heute eine lateinische Inschrift das Andenken hieran bewahrt. Sodann setzte der Kaiser seine Reise in das Innviertel über Braunau fort.
Beschreibung
Seither hieß dieser Baum, eine Buche mit seltener schöner Krone im freier Wiese stehend, weithin sichtbar, im Munde des Volkes der Kaiserbaum. Weniger aber war es bekannt, warum er diesen Namen trage.
Im Jahr 1865 fasste Dr. Heinrich Wallmann, ein geborener Mattseer, auch in weiteren Kreisen durch seine Forschungen über Land und Leute im Herzogtum Salzburg bekannt, den Gedanken, diese Tatsache durch ein Monument bleibend der Mit- und Nachwelt zu erhalten, bei welchem Unternehmen er von dem Bräuer Josef Sigl in Obertrum tatkräftig unterstützt wurde.
Neben dem Kaiserbaum, dessen Zweige das Monument beschatten, wurde eine Pyramide aus Steinen errichtet, vierseitig, 36 Geviert-Schuh an der Basis und 9 Schuhe in der Höhe messend, in welche eine Marmortafel eingelassen wurde, die Worte in Goldbuchstaben enthaltend: "Hier stand der große Kaiser Josef II. am 28. Oktober 1779."
Am 12. Oktober 1865, nachmittags um 3 Uhr, fand die Einweihung des Monumentes statt. Schließlich erfolgte urkundlich die Übergabe des Monumentes an die Gemeinde Obertrum, deren Vorstehung ebenso wie der Grundbesitzer Simon Schober, auf dem dieser Baum steht, das Unternehmen eifrig vom Beginn an gefördert hatten.
Quelle
- ANNO, Salzburger Zeitung, 17. Oktober 1865, Seite 1