Roland Hermann

Roland Hermann (* 25. Mai 1950 in St. Veit/Glan, Kärnten) tritt am 5. Juni 2007 die Nachfolge von Günther Auer als Direktor des Flughafens Salzburg an.

Vorgestellt

Also sprach der Herr Papa: "Geh zur Eisenbahn, da hast einen sicheren Beruf!" Dieser Ratschlag liegt fünfzig Jahre zurück – und wurde nicht befolgt. Schon in jungen Jahren interessierte sich der in St. Veit an der Glan geborene Roland Hermann für drei Dinge besonders: Technik, Zahlen und Musik. Die Talente wurden gebündelt und er absolvierte zwischen 1965 und 1970 sowohl die HTBL für Maschinenbau in Klagenfurt als auch des Musikkonservatorium. "Mein Hauptfach war Trompete, einer meiner Lehrer Mitglied der Wiener Philharmoniker", erzählt Hermann. Und wie eigentlich alle Kärntner übte er für kurze Zeit einen ganz speziellen Sport aus: Eishockey. Und zwar beim KAC. Als Stürmer."

Stürmisch, oder besser gesagt rasant, verlief die weitere berufliche Karriere. "Über Freunde kam ich ihn Kontakt mit der Fliegerei. Die hat mich immer sehr fasziniert." Anfang der siebziger Jahre folgte deshalb die Ausbildung zum Berufspiloten. In der Lufthansa Flugschule in Frankfurt. "Nach Salzburg bin ich damals öfter gekommen. Ich habe im VIP-Service gearbeitet und Prominente geflogen."

Über einen Bekannten wurde Roland Hermann auf den frei werdenden Posten des stellvertretenden Flughafendirektors aufmerksam. "Günther Auer hat mich damals ins Team geholt." Wenig später wurde Auer Flughafenchef. An Auers Arbeit will sich auch Roland Hermann orientieren. "Der Teamgeist im Haus ist hervorragend. Das soll so bleiben." Der neue Chef des Salzburg Airport – offiziell erfolgt die Bestellung am 5. Juni – beschreibt sich selbst als analytischen Menschen. Als jemanden, der "kein Hektiker ist. Weil Hektik ist im Cockpit nicht angesagt". Für "Netzwerke und Menschen" habe er ein "gutes Gefühl". War das und die kolportierte Nähe zur SPÖ dienlich im Dreikampf um den neuen Posten? "Ich kann mit allen gut. LH-Stv. Haslauer ist ein enger Verhandlungspartner. Der Job im Flughafen ist unpolitisch."

Seit 32 Jahren ist Roland Hermann Berufspilot. Seine Passion hat auf die Familie abgefärbt. Zwei Kinder aus erster Ehe, Kevin (31) und Corinna (27) sind ebenfalls Berufspiloten, Fiona (24) im Tourismusmanagement bei der Lufthansa. David, der Jüngste, stammt aus der Verbindung mit Partnerin Bernadette. Er ist viereinhalb. "Und liebt Sprachen und derzeit vor allem Auto-Waschanlagen", erzählt der stolze Papa schmunzelnd.

Am Dienstag erlebt Roland Hermann seine Feuertaufe. Erstmals triff er als neuer starker Mann der Flughafens mit Anrainervertretern zusammen. Thema: "Weiterentwicklung der friedlichen Koexistenz des Flughafens Salzburg mit seinen Nachbarn." Hermann: "Die Themen Umwelt und Anrainer sind für mich absolute Chefsache."

O-Ton

Schon in der Volksschule hatte ich einen Hang zum Kopfrechnen. Meine Mitarbeiter fürchten das, weil ich mit Zahlen sehr gut umgehen kann.

Wir hatten zuletzt ein paar unaufmerksame Phasen. Der Erfolg des Unternehmens ist groß, da wurden ein paar Dinge, die Anrainer betreffend, nicht aktiv wahrgenommen. Wir müssen im Erfolg wieder ein bisserl bescheidener sein. Es braucht einen Dialog mit Maß, der möglich es macht, weiter gut miteinander zu reden.

Quelle

Salzburger Nachrichten (Heinz Bayer)