Psyche casta

Aus SALZBURGWIKI
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Psyche casta (Phalaena casta Pallas, 1767) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Psychidae.

Volkstümlicher Name: Kleiner Rauch-Sackträger.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie

P. casta ist die vermutlich am weitesten verbreitete und häufigste Psychidae-Art in Salzburg. Sie ist aus allen Landesteilen bereits nachgewiesen worden (Embacher et al. 2011), auch wenn die Funde in den Gebirgsregionen Salzburgs eher spärlich sind. Das liegt aber nicht nur an der generell schlechteren Erforschung dieser Landesteile, sondern auch an der relativ geringen Höhenverbreitung von P. casta, die nur von rund 400 bis 1300 m dokumentiert ist (Kurz & Kurz 2011). Bezüglich des Lebensraumes ist die Art nicht sonderlich wählerisch, sofern er nur einigermaßen sonnig ist. Meist ist sie an den Rändern verschiedenster Waldtypen anzutreffen, aber selbst auf Hochmooren, Schlagfluren und Wiesen in Waldnähe kann sie gefunden werden. Mit Brennholz wird sie oft in Siedlungsräume verschleppt und vermag selbst in abwechslungsreichen Gärten und an Mauern zu überleben. Darüber hinaus ist sie häufig auch in Felsbiotopen anzutreffen, besonders auf basischem Grund (Karbonatgestein). P. casta tritt in Salzburg in nur einer Generation im Jahr auf. Die Imagines schlüpfen von Ende Mai bis Anfang Juli. 2 - 3 Wochen später schlüpfen bereits die kleinen Räupchen aus dem Ei. Sie überwintern klein und sind bis Mai erwachsen. Die Puppenruhe dauert bei den Weibchen nur rund 10 Tage, bei den Männchen bis zu 3 Wochen.

Biologie und Gefährdung

Die Säcke werden an den verschiedensten Substraten, wie Baumstämmen, Mauern, Felsabbrüchen, Masten, Weidezäunen, etc. in bis zu 2 m Höhe angesponnen. Die Männchen schlüpfen tagsüber und fliegen am Abend vor Einbruch der Dämmerung. Sie leben selten länger als einen Tag. Zum Anlocken des Partners sitzen die Weibchen außen am Sack angeklammert, mit dem Kopf nach oben. Wenn sie unbefruchtet bleiben, leben sie bis zu einer Woche. Nach Ablage der Eier, welche unmittelbar im Anschluss an die Kopula erfolgt, fallen sie vom Sack herunter und werden dann leicht eine Beute von Ameisen. Die Raupen fressen vor der Überwinterung hauptsächlich Moose und Flechten, nach der Überwinterung aber auch frische Blätter von verschiedenen Gehölzen und Stauden (z.B. Frangula alnus nach Kurz & Kurz 2011). P. casta ist wegen ihrer weiten Verbreitung, der Häufigkeit und der geringen Bindung an einen bestimmten Lebensraum in Salzburg ungefährdet.

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Projekt: Fauna und Flora von Salzburg

Quellen

  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 30 Mai 2011].