Thumersbachtal

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thumersbach mit Thumersbachtal, von der Schmittenhöhe aufgenommen

Das Thumersbachtal ist ein Taleinschnitt westlich des Hundstein in der Hundsteingruppe.

Geografie

Das Thumersbachtal befindet sich im Gemeindegebiet von Zell am See im Pinzgau. Es ist ein Ost-West-Tal mit ca. vier Kilometern Länge. Das Tal beginnt am Ufer des Zeller Sees in der Ortschaft Thumersbach, der Talschluss liegt am Fuße des Hundstein. Das Tal ist besiedelt und wird landwirtschaftlich genutzt. Vor allem an der orografisch rechten Talseite reichen Weideflächen und die Bebauung bis auf etwa 1 000 m ü. A. und sind diese Siedlungsgebiete mit Güterwegen ausreichend erschlossen, während sich am gegenüber liegenden Hang die Waldflächen meist bis zum Talboden hinunter erstrecken. Das Tal wird vom namengebenden Thumersbach (Gewässer) entwässert.

Bergbau, Sommerfrische, Westbahntrasse

Thumersbach wurde im Jahr 1140 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es ist ein alter Ortsteil und gilt als die „Sonnseite“ der Stadt Zell am See. Seit Beginn der Sommerfrische wurden Thumersbach und das Thumersbachtal von Gästen geschätzt und viele bekannte Familien besuchten Ort und Tal oder siedelten sich auch hier an wie Stefan Zweig, der bis zu seiner Emigration im Jahr 1934 am Thumersbacher Seeufer ein Haus besaß.

Vor dem Bau der Westbahn wollte man die Bahntrasse über Thumersbach führen, was dem naheliegenden - weil kürzeren - Weg von Bruck an der Großglocknerstraße Richtung Maishofen entsprochen hätte. Massive Proteste der Zeller Bevölkerung und der Bittgang des damaligen Bürgermeisters Franz Salzmann nach Wien hatten schließlich die Verlegung der Bahntrasse an das Zeller Ufer zur Folge.

Im Thumersbachtal, das einige Seitengräben aufweist, wurde einst im Michelsbachgraben ein Silberbergwerk betrieben. Am Talausgang befanden sich über Jahrhunderte weitere Bergwerksanlagen wie Schmelzwerke. Thumersbach und das Thumersbachtal waren früher mangels guter Straßenverbindungen von Zell am See aus am besten über den See erreichbar. Das geschah im Sommer mittels der Flachboote des Zeller Sees, im Winter ging man zu Fuß oder fuhr mit Schlitten über die Eisdecke des Zeller Sees. Sowohl im Sommer als auch im Winter hat dieser Verkehrsweg über die Jahrhunderte zahlreiche Opfer gefordert.

Quellen

  • Eigenartikel von Christina Nöbauer
  • Topografische, Österreichische Karte des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen, 1:25 000, 3221 Ost – Rauris, Wien, 2008