Winterfest im Volksgarten: Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://www.drehpunktkultur.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2293:wenn-es-einfach-wird-beginnt-es-mich-zu-langweilen&catid=87:im-portraet&Itemid=65  Artikel in der Salzburger Kulturzeitung über Georg Daxner und die Entstehung des Winterfestes im Volksgarten]
 
* [http://www.drehpunktkultur.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2293:wenn-es-einfach-wird-beginnt-es-mich-zu-langweilen&catid=87:im-portraet&Itemid=65  Artikel in der Salzburger Kulturzeitung über Georg Daxner und die Entstehung des Winterfestes im Volksgarten]
 
* [http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/kultur/sn/artikel/salzburger-winterfest-mit-99-prozent-auslastung-42051/ Bericht in den SN am 4.1.2013 - 99%ige Auslastung des Winterfestes]
 
* [http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/kultur/sn/artikel/salzburger-winterfest-mit-99-prozent-auslastung-42051/ Bericht in den SN am 4.1.2013 - 99%ige Auslastung des Winterfestes]
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* [http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/kultur/sn/artikel/winterfest-schliesst-mit-auslastung-von-985-prozent-88817/ SN-Bericht am 3.1.2014]
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==

Version vom 5. Januar 2014, 10:43 Uhr

Zelteingang für das Winterfest im Volksgarten
Winterfest im Volksgarten mit dem Zirkuszelt
Artistik beim Winterfest 2011 im Zirkuszelt
Georg Daxner, Organisator des Winterfestes im Salzburger Volksgarten
Georg Daxner, Initiator des Winterfestes

Das Winterfest im Volksgarten ist eine seit 2001 jährlich stattfindende Zirkusshow (Nouveau Cirque) in der Vorweihnachtszeit.

Allgemeines

Nouveau Cirque (franz. neuer Zirkus) ist eine Form der darstellenden Kunst und entwickelte sich in den 1970er Jahren in Frankreich. Im Nouveau Cirque wird eine Geschichte oder ein Thema unter Verwendung unterschiedlicher artistischer Genres sowie Elementen anderer darstellender Künste inszeniert. Wie z. B. Schauspielerei, Tanz, Musik, Objekttheater, Puppenspiel etc.

Subventionen

2009 erhielt der Veranstalters Winterfests 10.000 Euro[1] und 60.000 Euro von der Stadt Salzburg als Subvention.

Laut einer Pressemeldung (siehe Quelle Salzburger Fenster hatte Christoph Fuchs, ÖVP-Klubobmann im Salzburger Gemeinderat bei Nachforschungen festgestellt, dass das sechswöchige Festival, das ein Budget von einer Million Euro hat, von der Stadt Salzburg 60.000 Euro, vom Land 20.000 Euro an Subventionen erhält. Fuchs hat aber auch herausgefunden, dass die Veranstaltung im Jahr 2008/09 einen Gewinn 42.600 Euro erzielte. Er vertritt daher die Meinung, dass keine öffentlichen Gelder mehr fließen sollten. Um die Sonderförderung nicht an die Stadt zurückzahlen zu müssen, habe der Trägerverein „Theaterfestival im Volksgarten“ das Gehalt des Machers und Geschäftsführers Georg Daxner von 5.000 auf 20.000 Euro erhöht, führte der Klubobmann weiter aus. Die Zelte für das Fest stammen aus dem eigenen Zeltverleih von Georg Daxner, der seinerseits dem Trägerverein, dessen Geschäftsführer er selbst ist, für Miete, Auf- und Abbau 57.000 Euro verrechnet Dazu meinte Fuchs in der Quelle, Zitat: „Das Festival hat einen extrem hohen Gastronomieumsatz, hohe Sponsorenleistungen und ein Defizit aus früheren Jahren. Es ist nicht Aufgabe der öffentlichen Hand, dies zu tragen.“

Daxner erklärte zu den Zahlen, er habe im Schnitt brutto 6.250 Euro je Saison erhalten. Und, dass das erste Jahr „ein Bauchfleck“ gewesen sei, für den er mit seinem Haus gerade gestanden habe. Ein Restdefizit von 35.000 Euro müsse er immer noch bezahlen. Darüber hinaus habe er zwei neue Zelte um 250.000 Euro für das Winterfest bauen lassen.

Was die Politiker von ÖVP und FPÖ noch zu kritisieren haben, ist der Umstand, dass der von Daxner organisierten Seillauf über der Altstadt 150.000 Euro kosten werde. Der allerdings dann nicht realisiert wurde.

Die Spielsaisonen

2009

Im Jahr 2009 verzeichnete die Veranstaltung über 23 000 Besucher.

Jubiläumsjahr 2010

Zum Jubiläumsjahr bot die Veranstaltung vier Spielstätten:

  • Theaterzelt

Hier wurde die "The Tiger Lillies Freakshow" gezeigt, dabei tauchte man ein in die Welt der Zirkusfreaks des 19. Jahrhunderts.

  • Circuszelt

Im Circuszelt traten die drei Zircusgruppen National Circus School Montreal aus Kanada, Cie Akoreacro aus Russland und Cirque Aïtal aus Frankreich auf.

  • Escarlatazelt

In dem nur für 50 Besucher Platz bietenden Zelt gab der Escarlata Circus seine Vorstellungen.

  • Spiegelzelt
Hauptartikel: Spiegelzelt

Das war ein belgisches Danspaleis aus dem Jahre 1908 aus Holz, Glas und vielen geschliffenen Spiegeln. Hier gab es täglich wechselnde, musikalische, literarische, circensische und komödiantische Besonderheiten, größtenteils mit Salzburger KünstlerInnen.

2011

2011 lockten vier Produktionen mit zeitgenössischer Zirkuskunst 26 500 Besucher in das Winterzelt, was einer Auslastung von 90 Prozent entsprach. Mit den Einnahmen von 750.000 Euro fiel auch die wirtschaftliche Bilanz positiv aus. Trotzdem sei das Zirkusfestival in Gefahr, meinte Daxner bei einer Pressekonferenz Anfang Jänner 2012 und forderte eine Erhöhung der derzeitigen Subventionen von 60.000 Euro (Stadt) und 41.000 Euro (Land) auf jeweils 100.000 Euro (!). Alois Navara, der Vorstand des Trägervereins, meinte, die Planung und Durchführung des Festivals komme stets "einem Balanceakt auf einem dünnen Seil" gleich. Und weiter "Aber jedes Seil sollte auch ein Netz haben, und das Netz muss gut gespannt sein".

Man sei zwar mit den Kartenerlösen bereits bei einer "hundertprozentigen Erfolgsgeschichte", aber den Sponsoren erst nahe am Ideal. 2011 gab es 230.000 Euro an Sponsorengelder, das Ziel seien aber 250.000 Euro. Mit den Kartenpreisen sei man bei der gegenwärtigen Subventionierung (2011) von insgesamt 121.000 Euro jedoch am Limit. Eine Erhöhung des Eintrittspreises sei dem Publikum nicht zuzumuten und wir brauchen möglichst moderate Preise. Die öffentliche Förderung pro verkauftem Sitzplatz betrug 2011 4,55 Euro. Die Veranstalter nannten als Vergleich die steirische styriaarte', bei der jeder Platz mit 43,80 Euro subventioniert werde und wünschten sich nun eine Erhöhung der Subventionierung jeder verkauften Karte auf zehn Euro. Denn derzeit würde die Summe der öffentlichen Subventionierungen alleine als Umsatzsteuern wieder an die öffentliche Hand zurückfließen.

Die drittgrößte Kulturveranstaltung in Salzburg erfahre jedes Jahr erst während des laufenden Festivals, ob und wie viel Subvention es erhält. In einer Aussendung vom 4. Jänner 2012 unterstützte die Bürgerliste die Forderungen Daxners. Das Land Salzburg habe bereits am 3. Jänner 2012 auf laufende Beiträge zur Entschuldung des Winterfestivals hingewiesen - das Jubiläumsfestival 2010 hatte negativ bilanziert.

Teures Wasser im Zirkuszelt

Der Krug Tafelwasser stand auf jedem reservierten Tisch beim Winterfest im Volksgarten. Fein, dachten sich die Gäste, bis sie jenen Krug Tafelwasser (ein Liter), bestehend aus Leitungswasser mit Soda versetzt, um 5,7 Euro auf ihrer Rechnung fanden. Andreas Birngruber, der mit seinem Team das Catering (Verpflegung) organisierte, sprach von einem Kommunikationsfehler. Er hätte sein Servierpersonal informiert, dass man den Gästen sagen solle, dass das Wasser kostenpflichtig sei. Zitat Aber es ist durchaus möglich, dass diese Anweisung überhört wurde oder in der Hektik vergessen wurde erklärt Birngruber gegenüber den Salzburger Nachrichten. Er müsse auch schauen, wie er die Pacht von 20.000 Euro verdiene. Auf die Frage, was mit dem Tafelwasser geschieht, wenn es von den Gästen nicht konsumiert wurde, meinte Birngruber, dass man es später hätte ausleeren müssen.[2]

2012

Eine hervorragende Auslastung von mehr als 99 Prozent meldet das Salzburger Winterfest, das am 29. November 2012 begonnen hat und noch bis zum bis 6. Jänner 2013 lief.[3]

Laut Veranstalter Georg Daxner haben 24 300 Besucher die vier parallel laufenden Programme der vier französischen und belgischen "Cirque Nouveau"-Formationen in drei Zelten und einem Lastwagen erlebt. "Vor zwei Jahren [Anm. 2010] hatten wir 30 000 Besucher", so Daxner. "Damals standen aber mehr Plätze zur Verfügung. Eine Auslastung von nahezu hundert Prozent in 106 Vorstellungen ist jedenfalls Rekord."

Das Winterfest habe 1,05 Mio. Euro umgesetzt und werde 2012 einen Überschuss zwischen 50.000 und 100.000 Euro erzielen, wie Daxner im APA-Gespräch erläuterte. "Das brauchen wir auch dringend, endlich können wir unsere Schulden in der Gesamthöhe von 150.000 Euro deutlich reduzieren." 67 Prozent des Umsatzes hat das Winterfest mit Eintrittskarten erwirtschaftet, 21 Prozent stammen von Sponsoren und zwölf Prozent von der Öffentlichen Hand.

2013

Das Festival begann heuer am 27. November 2013 und endete am 6. Jänner 2014, sämtliche Vorstellungen waren restlos ausverkauft. Das "Winterfest" hat laut Daxner heuer rund 1,34 Mio. Euro eingenommen, alles in allem werde man voraussichtlich positiv bilanzieren. Rund 65 Prozent der Einnahmen stammen aus dem Verkauf von Eintrittskarten. 20 Prozent kommen von Sponsoren, zwölf Prozent von der Öffentlichen Hand, der Rest aus sonstigen Einnahmequellen.

"Sowohl Stadt und Land haben ihre Subventionen erhöht, wodurch weitere Ticketpreisreduktionen und Sonderprojekte wie eine Schulvorstellung ermöglicht werden konnten", so Daxner. Allerdings sei mit der Insolvenz des Baukonzerns Alpine ein wichtiger Sachsponsor weggefallen. Sauer stößt Daxner auch auf, dass der Bund das Festival zum letzten Mal mit 10.000 Euro gefördert hat und den zeitgenössischen Zirkus nicht als eigenständige Kunstform anerkennt.

"Während neuer Zirkus in den meisten europäischen Ländern als eigenständige Kunstform gilt, wird das Winterfest als größtes Festival in diesem Bereich im deutschsprachigen Raum nicht als förderungswürdig erachtet", so Daxner zur APA. "In Österreich verschläft man hier eine Entwicklung. Dabei forciert die EU in ihren Förderprogrammen die Erschließung neuer Kundenschichten. Genau in diesem niederschwelligen Bereich sind wir tätig."

Als Konsequenz aus der geringen Förderung vom Bund drohen unbefriedigend hohe Eintrittspreise, welche viele Bevölkerungsschichten vom Zirkusbesuch ausschließen würden. Darüber hinaus habe das Verhalten des Bundes auch Auswirkungen auf die Programmierung. "Die Auswahl der Zirkuscompagnien bedingt eine nahezu 100-Prozent-Auslastung. Für Experimente bleibt da wenig Spielraum", so Daxner. Bei der Begrüßung zur Vorstellung am 4.1.2014 kündigte Daxner an, dass diesmal erstmals schon das nächstjährige Winterfest gesichert erscheint.

Bildergalerie

Weblinks

Quellen

Fußnoten

  1. laut Quelle Subventionsbericht Land Salzburg, laut Quelle Salzburger Nachrichten 20.000 vom Land Salzburg
  2. "Salzburger Nachrichten", 11. Jänner 2011
  3. "Salzburger Nachrichten", 5. Jänner 2012