Schrempf: Unterschied zwischen den Versionen

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Mittelhochdeutsch heißt ''schram'' Schramme, in der Bedeutung einer langen Hautwunde, abgeleitet von ''schramen'' aufreißen, öffnen. Schrempf war demnach der Beiname für einen Mann, der auffällige Schrammen aufwies.
 
Mittelhochdeutsch heißt ''schram'' Schramme, in der Bedeutung einer langen Hautwunde, abgeleitet von ''schramen'' aufreißen, öffnen. Schrempf war demnach der Beiname für einen Mann, der auffällige Schrammen aufwies.
==Vorkommen in Tirol====
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==Vorkommen in Tirol==
Während Karl Finsterwalder in dem Standardwerk [[Tirol]]er Familiennamenkunde den Familiennamen Schrempf gar nicht anführt, ist der Name beispielsweise im [[Pinzgau]] bis in die Gegenwart lebendig und gut bekannt und wird auch von [[Leopold Ziller]] in seiner Abhandlung ''Die Salzburger Familiennamen'' ausführlich behandelt.  
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Während Karl Finsterwalder in dem Standardwerk ''[[Tirol]]er Familiennamenkunde'' den Familiennamen ''Schrempf'' gar nicht anführt, ist der Name beispielsweise im [[Pinzgau]] bis in die Gegenwart lebendig und gut bekannt und wird auch von [[Leopold Ziller]] in seiner Abhandlung ''Die Salzburger Familiennamen'' ausführlich behandelt.
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Laut Ziller ist Schrempf ein alter Salzburger Familienname, der bereits gegen Ende des [[15. Jahrhundert]]s in den Gebirgsgauen vorkommt. [[1496]] ''Balthasar Schrempf'' zu [[Kaprun]], Gutsnamen in [[Unken]] und [[Niedernsill]], wo ca. [[1550]] ein  Schrempf einheiratet. [[1606]] kommt ebenfalls in Niedernsill ein ''Paulus Schrempf'' vor, [[1606]] ein ''Christoph Schrempf'', Bader zu [[Uttendorf]]. [[1496]] wird ein Schrempfgut zu Unken genannt, [[1608]] ist ein Schrempf Bürger zu [[Salzburg]].  
 
Laut Ziller ist Schrempf ein alter Salzburger Familienname, der bereits gegen Ende des [[15. Jahrhundert]]s in den Gebirgsgauen vorkommt. [[1496]] ''Balthasar Schrempf'' zu [[Kaprun]], Gutsnamen in [[Unken]] und [[Niedernsill]], wo ca. [[1550]] ein  Schrempf einheiratet. [[1606]] kommt ebenfalls in Niedernsill ein ''Paulus Schrempf'' vor, [[1606]] ein ''Christoph Schrempf'', Bader zu [[Uttendorf]]. [[1496]] wird ein Schrempfgut zu Unken genannt, [[1608]] ist ein Schrempf Bürger zu [[Salzburg]].  

Version vom 11. Januar 2011, 10:33 Uhr

Schrempf ist ein alter Salzburger Familienname.

Herleitung des Namens

Mittelhochdeutsch heißt schram Schramme, in der Bedeutung einer langen Hautwunde, abgeleitet von schramen aufreißen, öffnen. Schrempf war demnach der Beiname für einen Mann, der auffällige Schrammen aufwies.

Vorkommen in Tirol

Während Karl Finsterwalder in dem Standardwerk Tiroler Familiennamenkunde den Familiennamen Schrempf gar nicht anführt, ist der Name beispielsweise im Pinzgau bis in die Gegenwart lebendig und gut bekannt und wird auch von Leopold Ziller in seiner Abhandlung Die Salzburger Familiennamen ausführlich behandelt.

Vorkommen in Salzburg

Laut Ziller ist Schrempf ein alter Salzburger Familienname, der bereits gegen Ende des 15. Jahrhunderts in den Gebirgsgauen vorkommt. 1496 Balthasar Schrempf zu Kaprun, Gutsnamen in Unken und Niedernsill, wo ca. 1550 ein Schrempf einheiratet. 1606 kommt ebenfalls in Niedernsill ein Paulus Schrempf vor, 1606 ein Christoph Schrempf, Bader zu Uttendorf. 1496 wird ein Schrempfgut zu Unken genannt, 1608 ist ein Schrempf Bürger zu Salzburg.

Bemerkenswertes

Ziller erwähnt es als bemerkenswert, dass der Familienname Schrempf wahrscheinlich durch emigrierte Protestanten in die steirische Ramsau, wo es auch ein Schrempfgut gibt und der Name bis heute besteht, eingedrungen ist. Dieses Schrempfgut war dem Radstädter Pflegeamt dienstpflichtig, ein Hinweis auf den Zusammenhang mit den Salzburger Schrempf.

Quellen

  • Karl Finsterwalder, Tiroler Familiennamenkunde, Schlernschriften 284, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 1990
  • Leopold Ziller, Die Salzburger Familiennamen, Hrsg. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1986