Gaisbergbahn: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Gaisbergbahn verfügte über fünf Dampflokomotiven, wobei die ersten vier von der deutschen Maschinenfabrik Esslingen geliefert wurden und die fünfte von der Lokomotivfabrik Wien-Floridsdorf. Letztere war die erste in Österreich gebaute Zahnradbahn-Lokomotive.  
 
Die Gaisbergbahn verfügte über fünf Dampflokomotiven, wobei die ersten vier von der deutschen Maschinenfabrik Esslingen geliefert wurden und die fünfte von der Lokomotivfabrik Wien-Floridsdorf. Letztere war die erste in Österreich gebaute Zahnradbahn-Lokomotive.  
 
Desweiteren verfügte die Bahn über neun Personenwaggons und einige Güterwaggons.
 
Desweiteren verfügte die Bahn über neun Personenwaggons und einige Güterwaggons.
 
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Gegen Ende des Jahres 1927 kamen dann Pläne für eine Höhenstrasse auf den Tisch, was dazu führte, dass die Gaisbergbahn bereits im März 1928 die Winterpause beendete und in Betrieb genommen wurde, weil sie den Materialtransport für die neue Strasse durchführen musste.
Die letzte fahrplanmässige Fahrt der Gaisbergbahn erfolgte am [[30. Oktober]] [[1928]]. Die Tageszeitungen erwähnten das damals nicht, da man seitens der Redaktion keine Notwendigkeit sah. Die Strecke wurde dann [[1930]] abgebaut und alle Lokomotiven wurden mit Ausnahme von Lok Nr.1 verschrottet und die Waggons teilweise verkauft. Die Lok Nr. 1 kam mitsamt einem Waggon ins Technische Museum Wien.  
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Die letzte fahrplanmässige Fahrt der Gaisbergbahn erfolgte am [[30. Oktober]] [[1928]]. Die Tageszeitungen erwähnten das damals nicht, da man seitens der Redaktion keine Notwendigkeit sah. Am [[20. November]] [[1928]] wurde dann beschlossen, den Betrieb der Bahn nicht aufrecht zu erhalten, da die Bauarbeiten für die Strasse schon sehr weit fortgeschritten waren. Die Strasse wurde dann im Jahr [[1929]] eröffnet. Damit war das Ende der Gaisbergbahn entgültig besiegelt. Die Strecke wurde dann [[1930]] abgebaut und alle Lokomotiven wurden mit Ausnahme von Lok Nr.1 verschrottet und die Waggons teilweise verkauft. Die Lok Nr. 1 kam mitsamt einem Waggon ins Technische Museum Wien.  
 
Die Stationsgebäude Judenbergalm und Zistelalm gibt es heute noch und werden privat bewohnt, während das Stationsgebäude Gaisbergspitze bereits um [[1947]] herum abgetragen wurde.
 
Die Stationsgebäude Judenbergalm und Zistelalm gibt es heute noch und werden privat bewohnt, während das Stationsgebäude Gaisbergspitze bereits um [[1947]] herum abgetragen wurde.
Die Bahntrasse ist insbesonders im Bereich der einstigen Steigungsabschnitte immer noch gut erkennbar und als Wanderweg erhalten geblieben.  
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Die Bahntrasse ist insbesonders im Bereich der einstigen Bergstrecke immer noch gut erkennbar und als Wanderweg erhalten geblieben. Der untere Bereich im Stadtteil [[Parsch]] hingegen ist mittlerweile sehr dicht besiedelt. Hier erinnert nahezu nichts mehr an die Zahnradbahn.  
 
==Erwähnenswert==
 
==Erwähnenswert==
 
Während der gesamten Dienstzeit der Gaisbergbahn gab es keinen einzigen Unfall. Vor allem evtl. deshalb, weil alle Bediensteten still und treu ihren Dienst verrichteten.
 
Während der gesamten Dienstzeit der Gaisbergbahn gab es keinen einzigen Unfall. Vor allem evtl. deshalb, weil alle Bediensteten still und treu ihren Dienst verrichteten.

Version vom 7. April 2007, 17:10 Uhr

Die Gaisbergbahn fuhr von 1887 bis 1928 vom Bahnhof Parsch auf den Gaisberg.


Es war eine meterspurige Zahnradbahn (System Riggenbach), nach dem Prinizip der Vitznau-Rigi-Bahn (Schweiz), in wenigen Monaten erbaut. Sie fuhr vom Bahnhof Parsch aus mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h den Berg hinauf und bewältigte dabei Steigungen bis 25 %. Dabei gab es folgende Stationen:

  • Judenberg-Alpe(etwa im Bereich des heutigen Hotel Kobenzl)
  • Zistel-Alpe

(Die Bindestrich-Schreibweise enspricht der originalen Beschriftung der Stationen.)

  • Die Endstation war bei dem 1939 abgebrannten Gaisberghotel (erbaut ebenfalls 1887 auf der Gaisbergspitze, unweit der heutigen Sendeanlage.

Die Gaisbergbahn verfügte über fünf Dampflokomotiven, wobei die ersten vier von der deutschen Maschinenfabrik Esslingen geliefert wurden und die fünfte von der Lokomotivfabrik Wien-Floridsdorf. Letztere war die erste in Österreich gebaute Zahnradbahn-Lokomotive. Desweiteren verfügte die Bahn über neun Personenwaggons und einige Güterwaggons. Gegen Ende des Jahres 1927 kamen dann Pläne für eine Höhenstrasse auf den Tisch, was dazu führte, dass die Gaisbergbahn bereits im März 1928 die Winterpause beendete und in Betrieb genommen wurde, weil sie den Materialtransport für die neue Strasse durchführen musste. Die letzte fahrplanmässige Fahrt der Gaisbergbahn erfolgte am 30. Oktober 1928. Die Tageszeitungen erwähnten das damals nicht, da man seitens der Redaktion keine Notwendigkeit sah. Am 20. November 1928 wurde dann beschlossen, den Betrieb der Bahn nicht aufrecht zu erhalten, da die Bauarbeiten für die Strasse schon sehr weit fortgeschritten waren. Die Strasse wurde dann im Jahr 1929 eröffnet. Damit war das Ende der Gaisbergbahn entgültig besiegelt. Die Strecke wurde dann 1930 abgebaut und alle Lokomotiven wurden mit Ausnahme von Lok Nr.1 verschrottet und die Waggons teilweise verkauft. Die Lok Nr. 1 kam mitsamt einem Waggon ins Technische Museum Wien. Die Stationsgebäude Judenbergalm und Zistelalm gibt es heute noch und werden privat bewohnt, während das Stationsgebäude Gaisbergspitze bereits um 1947 herum abgetragen wurde. Die Bahntrasse ist insbesonders im Bereich der einstigen Bergstrecke immer noch gut erkennbar und als Wanderweg erhalten geblieben. Der untere Bereich im Stadtteil Parsch hingegen ist mittlerweile sehr dicht besiedelt. Hier erinnert nahezu nichts mehr an die Zahnradbahn.

Erwähnenswert

Während der gesamten Dienstzeit der Gaisbergbahn gab es keinen einzigen Unfall. Vor allem evtl. deshalb, weil alle Bediensteten still und treu ihren Dienst verrichteten.

Quellen

  • Beitrag Parsch
  • Salzburgs Synchronik, Josef Brettenthaler, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
  • Gaisbergbahn, Dipl.-Ing. Heinrich Harrer, Verlag Josef Otto Slezak, Wien 1984, ISBN 3-85416-096-8 (fast nur noch gebraucht erhältlich)