Salzhandel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 27: Zeile 27:
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
* Salzburgwiki-Beiträge
 
* Salzburgwiki-Beiträge
 
+
*[https://www.anl.bayern.de/publikationen/spezialbeitraege/doc/lsb1999_05_007_dopsch_flusssystem_macht_geschichte.pdf Heinz Dopsch:Inn-Salzach Ein Flusssystem macht Geschichte]
 
[[Kategorie:Salz]]
 
[[Kategorie:Salz]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]

Version vom 20. März 2019, 05:28 Uhr

Der Salzhandel war mit Salz vom Dürrnberg (nach 1200) einer der wichtigsten Einnahmequellen der Salzburger Erzbischöfe sowie der konkurrierenden Habsburger mit Salz aus dem Salzkammergut.

Geschichte

Rupert erhielt für seine Salzburg-Missionierung Reichenhall mit seinen Salzquellen vom bayerischen Herzog Theodo geschenkt. Am 6. Mai 1191 verkaufte Wichpoto, Abt von St. Peter, die Rechte am Salzabbau am Dürrnberg an Erzbischof Adalbert III. von Böhmen. Unter Erzbischof Adalbert III. lebte dann der Salzbergbau am Dürrnberg wieder neu auf, der in römischer Zeit zum Erliegen gekommen war.

Im Mittelalter bildeten die Bergwerke im Dürrnberg und zeitweise auch das Salzbergwerk Berchtesgaden eine der wichtigsten Einnahmequellen der Salzburger Erzbischöfe. Erzbischof Eberhard II. von Regensberg (12001246), der bedeutendste Salzburger Kirchenfürst des Mittelalters, sicherte der neuen Saline Hallein durch sehr modern anmutende Maßnahmen die Vorherrschaft im Ostalpenraum: Zunächst steigerte er die Produktion enorm und unterbot den üblichen Salzpreis bei weitem. Als er mit Hilfe des Dumpings die ältere Saline Reichenhall vom Markt verdrängt hatte, griff er zum Mittel der Valorisation, beschränkte die Produktion und hob den Salzpreis wieder stark an.

Die Salztransport auf der Salzach war traditionell in zwei Teile geteilt. Die Schifffahrt „obenher“ von Hallein bis Laufen, die unter der Kontrolle der Ausfergen stand, und die Schifffahrt „untenhin“ von Laufen nach Burghausen und Passau, wo die Naufergen als Führer der Salzschiffe bzw. Schiffszüge auftraten.

Die Fahrt von Laufen nach Passau und zurück ( ca. 200 km) dauerte im 15. Jahrhundert weniger als vierzehn Tagen. Der Gegenzug (Rücktransport der Schiffe), den man seit dem 12. Jahrhundert nachweisen konnte ,erfolgte bis ins Spätmittelalter durch Menschenkraft.Noch im Jahr 1426 war es auf der Strecke von Laufen nach Hallein verboten, Pferde einzusetzen

„damit sich die armen Leute zu Laufen ernähren mögen und die Städte gefördert werden“

Seit dem 15. Jahrhundert wurden jedoch auch auf der Salzach Pferde im Gegenzug eingesetzt, nur bei Nauburg am Inn und bei Burghausen wurden Menschen wegen des schwierigen Geländes eingesetzt.

Salzkrieg 1611

Hauptartikel: Salzkrieg 1611

Der Salzhandel wurde dann auch dem [Fürsterzbischof]] Wolf Dietrich von Raitenau zum Verhängnis. Nach 25-jähriger Regierungszeit führte der immer wieder mit Bayern aufflammende Streit um den Salzhandel zu seinem Sturz. Mit dem militärischen Einfall in die Fürstpropstei Berchtesgaden im Herbst 1611 versuchte der Fürsterzbischof vergeblich, die dortige Salzproduktion dem bayrischen Herzog Maximilian zu entreißen. Maximilian entsandte in der Folge ein Heer gegen Salzburg und besiegte Wolf Dietrich. Auf der Flucht wurde der Fürsterzbischof von bayrischen Truppen, bereits auf Kärntner Boden, ergriffen und vorerst auf der Festung Hohenwerfen, dann auf Hohensalzburg in Kerkerhaft bis zu seinem Tod gesetzt.

Arbeitskräfte

Bevor das Salz aus den alpinen Salinen in die nördlichen und östlichen Absatzgebiete gelangte, mussten es an verschiedene Stationen umgeladen und zwischengelagert (Laufen und Passau) werden. Diese logistische Aufgabe übernahmen private Unternehmer, auch Salzfertiger genannt, die es dadurch zu einem beträchtlichen Reichtum brachten.

Auch zahlreiche andere Berufe lebten vom Salzhandel. So die Salzfassbauer, die Schiffsreiter und alle Handwerker, die ohne Salz ihre Produktion erst gar nicht tätigen könnten. Weiters Samer, Träger, die Salzladungen auf ihrem eigenen Rücken oder auf Tragtieren über die Alpen in den Süden transportierten. Daneben profitierten indirekt auch andere Gewerbe vom Salzhandel, wie Gastwirte oder Schopper, welche die [Schiffstypen im Salzhandel|Salzschiffe]] bauten.

Dosser, die vermutlich einst auch im Oberdossengut in Morzg oder im Kleindossengut im Äußeren Nonntal wohnten, verkauften von Haus zu Haus ziehend neben anderen Kleinwaren Salz.

Quellen