Parornix anglicella: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Parornix anglicella''' (''Ornix anglicella'' Stainton, 1850) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Gracillariidae]]. | '''Parornix anglicella''' (''Ornix anglicella'' Stainton, 1850) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Gracillariidae]]. | ||
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==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie== | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie== | ||
| − | ''P. anglicella'' ist in Salzburg recht weit verbreitet und bereits aus den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia ([[Stadt Salzburg]], hier allerdings zuletzt vor mehr als 100 Jahren nach Mitterberger 1909), II (nördliche Kalkalpen) und III (Schieferalpen) bekannt (Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2011). Die bisher dokumentierte Höhenverbreitung erstreckt sich von 420-880 m. Lebensraum der Art sind Ränder und Lichtungen von laubdominierten Gehölzen, sowie Galeriewälder mit Vorkommen von Weißdorn, der Futterpflanze der Raupen. | + | ''P. anglicella'' ist in Salzburg recht weit verbreitet und bereits aus den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia ([[Stadt Salzburg]], hier allerdings zuletzt vor mehr als 100 Jahren nach Mitterberger 1909), II (nördliche Kalkalpen) und III (Schieferalpen) bekannt (Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2011). Die bisher dokumentierte Höhenverbreitung erstreckt sich von 420-880 m. Lebensraum der Art sind Ränder und Lichtungen von laubdominierten Gehölzen, sowie Galeriewälder mit Vorkommen von Weißdorn, der Futterpflanze der Raupen. ''P. anglicella'' entwickelt in Salzburg zwei Generationen im Jahr. Nachweise von Imagines sind aus den Monaten April und Mai, sowie August dokumentiert, eine Imago schlüpfte Ende März, Raupenfunde stammen von August, September und Oktober (Kurz & Kurz 2014). |
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==Biologie und Gefährdung== | ==Biologie und Gefährdung== | ||
| − | Die Biologie der Falter von ''P. anglicella'' ist in Salzburg nicht erforscht. Die Raupen leben an Weißdorn-Arten (''Crataegus'' sp.), wo sie an den Blättern zunächst eine kleine Platzmine auf der Blattunterseite erzeugen und später in einem Blattkonus fressen, der aus einem Zipfel des Blattes gedreht wird. Obwohl bisher nur relativ wenige Daten zu Verbreitung und Biologie im Land vorliegen, dürfte ''P. anglicella'' wegen der offensichtlich geringen Bindung an einen bestimmten Lebensraumtyp als ungefährdet zu betrachten sein. | + | Die Biologie der Falter von ''P. anglicella'' ist in Salzburg nicht erforscht, in einem Fall wurde ein Falter zwischen 20 und 21 Uhr fliegend angetroffen. Die Raupen leben an Weißdorn-Arten (''Crataegus'' sp., in Salzburg an ''[[Crataegus monogyna]]'' nachgewiesen, siehe Kurz & Kurz 2014), wo sie an den Blättern zunächst eine kleine Platzmine auf der Blattunterseite erzeugen und später in einem Blattkonus fressen, der aus einem Zipfel des Blattes gedreht wird. Obwohl bisher nur relativ wenige Daten zu Verbreitung und Biologie im Land vorliegen, dürfte ''P. anglicella'' wegen der offensichtlich geringen Bindung an einen bestimmten Lebensraumtyp als ungefährdet zu betrachten sein. |
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
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| − | *Kurz, M. A. & M. E. Kurz | + | *Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2014. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 24 Februar 2014]. |
*Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552. | *Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552. | ||
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Version vom 24. Februar 2014, 09:49 Uhr
Parornix anglicella (Ornix anglicella Stainton, 1850) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Gracillariidae.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie
P. anglicella ist in Salzburg recht weit verbreitet und bereits aus den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia (Stadt Salzburg, hier allerdings zuletzt vor mehr als 100 Jahren nach Mitterberger 1909), II (nördliche Kalkalpen) und III (Schieferalpen) bekannt (Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2011). Die bisher dokumentierte Höhenverbreitung erstreckt sich von 420-880 m. Lebensraum der Art sind Ränder und Lichtungen von laubdominierten Gehölzen, sowie Galeriewälder mit Vorkommen von Weißdorn, der Futterpflanze der Raupen. P. anglicella entwickelt in Salzburg zwei Generationen im Jahr. Nachweise von Imagines sind aus den Monaten April und Mai, sowie August dokumentiert, eine Imago schlüpfte Ende März, Raupenfunde stammen von August, September und Oktober (Kurz & Kurz 2014).
Biologie und Gefährdung
Die Biologie der Falter von P. anglicella ist in Salzburg nicht erforscht, in einem Fall wurde ein Falter zwischen 20 und 21 Uhr fliegend angetroffen. Die Raupen leben an Weißdorn-Arten (Crataegus sp., in Salzburg an Crataegus monogyna nachgewiesen, siehe Kurz & Kurz 2014), wo sie an den Blättern zunächst eine kleine Platzmine auf der Blattunterseite erzeugen und später in einem Blattkonus fressen, der aus einem Zipfel des Blattes gedreht wird. Obwohl bisher nur relativ wenige Daten zu Verbreitung und Biologie im Land vorliegen, dürfte P. anglicella wegen der offensichtlich geringen Bindung an einen bestimmten Lebensraumtyp als ungefährdet zu betrachten sein.
Weiterführende Informationen
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Projekt: Fauna und Flora von Salzburg
Weitere Bilder
Parornix anglicella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Embacher, Gernot; Gros, Patrick; Kurz, M. A.; Kurz, M. E. & Zeller-Lukashort, Christof, 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2014. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 24 Februar 2014].
- Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.