Barbara Rettenbacher-Höllwerth: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Barbara Rettenbacher-Höllwerth wurde am 25. 08.1928 auf einem Bauernhof in [[Pfarrwerfen]] geboren. Nach dem Besuch der 8 Klassen Volksschule in [[Werfen]] absolvierte sie die [[Lehrerinnenbildungsanstalt Salzburg]]. Danach war sie als Volksschullehrerin im Pinzgau tätig und ist seit 1950 in Niedernsill beheimatet. Aus der ersten Ehe mit Alois Höllwerth entstammt ein Sohn; 10 Jahre nach Tod des Gatten folgte die Zweitehe mit dem Mundartdichter [[August Rettenbacher]] aus [St. Kolomann]], den sie auf einer gemeinsamen Lesung kennengelernt hatte. | + | Barbara Rettenbacher-Höllwerth wurde am 25. 08.1928 auf einem Bauernhof in [[Pfarrwerfen]] geboren. Nach dem Besuch der 8 Klassen Volksschule in [[Werfen]] absolvierte sie die [[Lehrerinnenbildungsanstalt Salzburg]]. Danach war sie als Volksschullehrerin im Pinzgau tätig und ist seit 1950 in Niedernsill beheimatet. Aus der ersten Ehe mit Alois Höllwerth entstammt ein Sohn; 10 Jahre nach Tod des Gatten folgte die Zweitehe mit dem Mundartdichter [[August Rettenbacher]] aus [[St. Kolomann]], den sie auf einer gemeinsamen Lesung kennengelernt hatte. |
== Leistungen == | == Leistungen == | ||
Bereits ab den Fünfzigerjahren begann sie mit dem Schreiben von Mundarttexten, 1960 gestaltete sie ihre erste Lesung in Niedernsill. Seit 1963 folgten zahlreiche Lesungen im ORF Studio Salzburg , bei der [[Henndorfer Einkehr]], beim Salzburger Mundarttag im [[Freilichtmuseum Großgmain]], in vielen Orten Salzburgs, in anderen Bundesländern und in Bayern. Die Autorin ist auch als Leiterin von Schreibwerkstätten in Salzburger Schulen tätig. | Bereits ab den Fünfzigerjahren begann sie mit dem Schreiben von Mundarttexten, 1960 gestaltete sie ihre erste Lesung in Niedernsill. Seit 1963 folgten zahlreiche Lesungen im ORF Studio Salzburg , bei der [[Henndorfer Einkehr]], beim Salzburger Mundarttag im [[Freilichtmuseum Großgmain]], in vielen Orten Salzburgs, in anderen Bundesländern und in Bayern. Die Autorin ist auch als Leiterin von Schreibwerkstätten in Salzburger Schulen tätig. | ||
Version vom 4. Juni 2011, 01:18 Uhr
Barbara Rettenbacher-Höllwerth (* 25. August 1928) ist Salzburger Mundartdichterin und lebt in Niedernsill.
Leben
Barbara Rettenbacher-Höllwerth wurde am 25. 08.1928 auf einem Bauernhof in Pfarrwerfen geboren. Nach dem Besuch der 8 Klassen Volksschule in Werfen absolvierte sie die Lehrerinnenbildungsanstalt Salzburg. Danach war sie als Volksschullehrerin im Pinzgau tätig und ist seit 1950 in Niedernsill beheimatet. Aus der ersten Ehe mit Alois Höllwerth entstammt ein Sohn; 10 Jahre nach Tod des Gatten folgte die Zweitehe mit dem Mundartdichter August Rettenbacher aus St. Kolomann, den sie auf einer gemeinsamen Lesung kennengelernt hatte.
Leistungen
Bereits ab den Fünfzigerjahren begann sie mit dem Schreiben von Mundarttexten, 1960 gestaltete sie ihre erste Lesung in Niedernsill. Seit 1963 folgten zahlreiche Lesungen im ORF Studio Salzburg , bei der Henndorfer Einkehr, beim Salzburger Mundarttag im Freilichtmuseum Großgmain, in vielen Orten Salzburgs, in anderen Bundesländern und in Bayern. Die Autorin ist auch als Leiterin von Schreibwerkstätten in Salzburger Schulen tätig. Sie begründete gemeinsam mit August Rettenbacher die „Niedernsiller Stund“, ein Leseabend für Salzburger Mundartautorinnen- und autoren, der seit 1988 jährlich durchgeführt wird. Besondere Verdienste hat sie sich durch den Aufbau und Betreuung des regionalen „Tauriska-Mundartarchivs-Samerstall“ in Niedernsill erworben.
So zählt Barbara Rettenbacher-Höllwerth wohl zu den aktivsten Bewahrern der Kultur und der Mundart des Pinzgaues und ist auch Mitarbeiterin im Arbeitskreis Regionale Sprache und Literatur, der von Max Faistauer geleitet wird.
Werke
- Text zur Debanter Passion, vertont von Theodor Burkali
- Chroniken von Niedernsill und St. Koloman (gemeinsam mit Gatten August Rettenbacher)
- „Alls kimmb und geht“, Bd. 89 aus der Reihe „Lebendiges Wort“, Herausgeber Johannes Hauer, Verlag Welsermühl, 1974
- „‘s Zauberrössl“, Bd. 141 aus der Reihe „Lebendiges Wort“, Herausgeber Johannes Hauer, Verlag Welsermühl, 1979
- „Lippei steh auf!“, Adventband, Verlag der Salzburger Druckerei, 1980
- „Die Mundartdichtung in Salzburg“, gemeinsam mit August Rettenbacher, Mitteilungen der Mundartfreunde Österreich, 1982
- „Geh mit“, Bd. 209 aus der Reihe „Lebendiges Wort“, Herausgeber Johannes Hauer, Verlag Welsermühl, 1984
- „Sprache und Essen“, Mitarbeit, Verlag Tauriska, Neukirchen am Großvendiger, 1997
- „Frauen in den Hohen Tauern“, Verlag Tauriska, Neukirchen am Großvendiger, 1998
- „Tauernbleamö“, (Fotos von Ferdinand Robl), Verlag Tauriska, Neukirchen am Großvenediger, ISBN 3-901257-12-8, 1999
- CD "Ba ins in da Taugl - Mitanand von Neujahr bis Kathrein", Mundartbeiträge von Barbara Rettenbacher-Höllwerth
- Mundartlexikon: „Unsere Mundart zwischen Grasberg und Tauern“, (mit Graphiken von Wolfgang Wiesinger), 1992, Neuauflage im Verlag Tauriska, Neukirchen am Großvenediger, ISBN 3-901257-21-7, 2002
- CD I „Traditionelle weihnachtliche Festtagskost“ aus der CD-Rom-Reihe „Bräuche im Salzburger Land, Eigenverlag Salzburger Volkskultur und Salzburger Landesinstitut für Volkskunde, 2002
- „Ebbas über mi und was so daherkimmb“, (Fotos von Ferdinand Robl), Verlag Tauriska, ISBN 3-901257-24-1, 2003
- Buch und CD „Der Krippmbarthl“, Vorweihnachtliches Mundartepos, Herausgeber Bertl Göttl, Verlag Tauriska, Neukirchen am Großvenediger, 2005
- „A Liad aus de Tauern“, gereimte Sagen mit Graphiken von Schülern der Hauptschule [[Uttendorf], Salzburger Bildungswerk Niedernsill, 2005
- CD Unsere Mundart zwischen Gråsberg und Tauern, ein Mundartlexikon, gelesen mit Liesl Innerhofer, Bramberg, Verlag Tauriska, Neukirchen am Großvenediger, 2008.
- Beiträge in den Anthologien „Zum Lesen, zan Vilesn und Losn“, Bd. I, Schreiben Inner Gebirg, Verlag Rauter, St. Johann i. Pg., Herausgeber Erika Pfeiffenberger-Scherer, 1995
- Beiträge im Salzburger Bauernkalender, im Tauriskakalender, in verschiedenen Broschüren und Zeitschriften
- Veröffentlichungen in der Salzburger Volkskultur:
- 2001, Heft 1: Tauriska-Mundartarchiv, Seite 104
- 1990, Heft 2/3: Die Mundartdichtung in Salzburg. Von der Kunst des Erzählens und Reimens in bodenständiger Sprache, Seite 88
- 1987, Heft 3: Kiechl, Strauben, Moosbeernudeln. Eine Kostverordnung aus 1625, Seite 96
- 1987, Heft 1: Reim und Versmaß im Gedicht und Lied, Seite 135
- 1986, Heft 1: Mundart und Mundartdichtung in den altösterreichischen Sprachinseln in Italien, Seite 131
- 1977, Heft 2/3: Die Salzburger Mundarten, Seite 129 (zusammen mit ihrem Mann August)
Auszeichnungen
- 2. Preis beim Mundartwettbewerb des Salzburger Bildungswerkes 1985 „Sagen und Schwänke“
- Ehrendiplom der Gemeinde Niedernsill 1978
- Walter-Kraus-Mundartpreis 2000
- Ehrenringe der Gemeinde St. Koloman für ihren Einsatz für das Mundartarchiv
- Großes Verdienstzeichen des Landes Salzburg 2008
Quellen
- Tauriska
- Homepage Gemeinde St. Koloman
- Chronik St. Koloman, Gemeinde St. Koloman, 2007
- Persönliche Mitteilungen der Mundartautorin
- Salzburger Dialektmosaik