Embach: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:Embacher Kirche, Innenansicht.jpg|Embacher Kirche, Innenansicht
 
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Version vom 2. Juli 2010, 16:13 Uhr

Die Ortskirche zu Embach

Embach ist eine Ortschaft der Pinzgauer Gemeinde Lend.

Allgemeines

Embach liegt westlich des Hauptortes hoch über dem Salzachtal auf 1013 m ü. A. zwischen den Lender Ortschaften Winkl und Heuberg. Laut Volkszählung 2001 hat die Ortschaft 285 Einwohner. Embach liegt am Weg ins Raurisertal und bietet eine von zwei möglichen Anfahrten nach Rauris. Der beschauliche Ort positioniert sich vor allem als familiärer Urlaubsort zu jeder Jahreszeit.

Embach ist mit der Buslinie 571 an den Bahnhof in Lend angebunden.

Embach besitzt eine eigene Volksschule und Trachtenmusikkapelle.

Bei Embach befindet sich die Wallfahrtskapelle Maria Elend.

Geschichte

Embach mit Hochkönigmassiv
Pfarrhof Embach

Embach war bis 1938 eine eigenständige Gemeinde. 1938 wurde Embach als politische Gemeinde aufgelöst und der Gemeinde Lend zugeschlagen.

Protestantenvertreibung

Aus dem kleinen Bergort Embach wurde eine verhältnismäßig große Anzahl von Einwohnern protestantisch und wanderte 1732 aus. Lahnsteiner führt das auf den Einfluss des nahen Pongaus zurück, aus dem sich einige Bauern und Handwerker in Embach ansässig machten. Allen voran der Holzerbergbauer Hans Clingler, der Unterwirt Hans Lodermoser, der Obereggbauer Georg Hundrieser und der Schneidermeister Veit Reinisch. Sie stammten von St. Veit, bzw. St. Johann im Pongau. Beim Unterwirt, auch Mayrwirt genannt, wurden in den Jahren 1731 und 1732 Versammlungen abgehalten, in denen „Lutherisches Gedankengut“ verbreitet wurde. Der Wirt Hans Lodermoser und der Holzerbergbauer Hans Clingler wurden noch vor der Auswanderung wegen ihrer Agitation eine Zeit lang eingekerkert. Letztlich mussten aus Embach viele Familien das Land verlassen. Insgesamt wanderten 1732 110 Erwachsene und 35 Kinder aus.

Embacher Plaike
Der große Abbruch der Embacher Plaike

Zu Pfingsten im Jahr 1794 fing die Embacher Plaike, die aus Konglomerat und eiszeitlichem Moränenschotter besteht, nach langem Starkregen zu rutschen an. Der gesamte Hang kam in Bewegung und ganze Felder, Waldstücke, Felsen und Schotter stürzten in das Bett der Salzach hinunter. Durch die 30 Millionen Kubikmeter Gemenge aus Erde, Fels, Schotter und Holz wurde das Salzachbett zur Gänze verschüttet. Es bildete sich ein ca. 20 m hoher Damm, der das Flussbett völlig abriegelte und das Wasser aufstaute. Auch die Straße in den Pinzgau, die damals bereits durch das Salzachtal führte, wurde verschüttet und durch den 6 km langen „Stausee“, der sich bis Taxenbach hinauf ausbreitete, auch überflutet. Laut Josef Lahnsteiner benötigte die Salzach ganze drei Jahre, bis sie den großen Damm komplett durchgefressen hatte. Bis dahin rutsche auch immer wieder Material nach und es fiel flussabwärts bis zur Stadt Salzburg hinaus auf, dass die Salzach trotz Schönwetter trübes Wasser führte. Dieses Unglück zog auch damals schon „Katastrophentouristen“ an, die extra anreisten, um diese Verwüstung mit eigenen Augen zu sehen.

Söhne und Töchter des Ortes

Bildergalerie

Quellen

  • Statistik Austria
  • Josef Lahnsteiner, "Unterpinzgau, Zell am See, Taxenbach, Rauris", Selbstverlag Hollersbach 1960