Schaubergwerk Arthurstollen: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Schaubergwerk Arthurstollen''' befindet sich an der ältesten Fundstelle von Kupfererz in den Ostalpen zwischen [[Mühlbach am Hochkönig]] und [[Sankt Johann im Pongau]] im [[Pongau]].
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Das '''Schaubergwerk Arthurstollen''' befindet sich an der ältesten Fundstelle von [[Kupferbergbau|Kupfererz]] in den [[Ostalpen]] im Nordwesten des Stadtgebiets von [[St. Johann im Pongau|St. Johann]] im [[Pongau]].
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
Der [[1907]] angeschlagene Arthurstollen, der den Höhenrücken des Einödberges zwischen Mühlbach und St. Johann im Pongau durchquert, ist für die Wissenschaft wegen den prähistorischen Abbauspuren im Stollen von von großer Bedeutung. Untersuchungen von Holzproben ergaben ein Alter von rund 3700 Jahren. Durch die konservierende Wirkung der Kupferverbindungen haben sich Holzeinbauten - Stempel, Bühnen - ausgezeichnet erhalten.
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Der [[1907]] angeschlagene Arthurstollen im Höhenrücken des Einödberges östlich von [[Mühlbach am Hochkönig]] ist für die Wissenschaft wegen den prähistorischen Abbauspuren im Stollen von von großer Bedeutung. Untersuchungen von Holzproben ergaben ein Alter von rund 3 700 Jahren. Durch die konservierende Wirkung der Kupferverbindungen haben sich Holzeinbauten - Stempel, Bühnen - ausgezeichnet erhalten.
  
Der Stollen von 1907 diente zur Erschließung der Kupfererzvorkommen im Südrevier des Mitterberger Kupfererzbergbaues sowie zum Transport des Erzes von Mühlbach zum Hüttenbetrieb in [[Mitterberghütten]]. Die geförderten Mineralien waren Kupferkies (Chalkopyrit) und Pyrit, auch goldhaltiger Tetraedrit und kobalthaltiger Gersdorffit. Als Nebengesteine (Gangarten) gibt es vor allem Quarz und Karbonate. Eine Umlaufseilbahn beförderte die Erze vom ostseitigen Stollenmund direkt in die Schmelzhütte.  
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Der Stollen von [[1907]] diente zur Erschließung der Kupfererzvorkommen im Südrevier des [[Mitterberg (Pongau)|Mitterberg]]er Kupfererzbergbaues sowie zum Transport des Erzes von Mühlbach zum Hüttenbetrieb in [[Mitterberghütten]]. Die geförderten Mineralien waren Kupferkies (Chalkopyrit) und Pyrit, auch goldhaltiger Tetraedrit und kobalthaltiger Gersdorffit. Als Nebengesteine (Gangarten) gibt es vor allem Quarz und Karbonate. Eine Umlaufseilbahn beförderte die Erze vom ostseitigen Stollenmund direkt in die Schmelzhütte.  
  
[[1928]] bekam der Stollen noch eine dritte Funktion: In einer Rinne an der Sohle des Arthurstollens wurde Wasser des Mühlbaches für die Stromgewinnung in das [[Salzachtal]] übergeleitet. Auf Grund dieser Wasserführung blieb der Arthurstollen auch nach der endgültigen Schließung des Kupferbergbaues in den Jahren [[1975]] bis [[1977]] erhalten. Erst nach dem Bau eines neuen Druckstollens zwischen Mühlbach und dem Salzachtal [[1988]] verlor der Arthurstollen auch diese Funktion. Man wollte ihn verschließen.
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[[1928]] bekam der Stollen noch eine dritte Funktion: In einer Rinne an der Sohle des Arthurstollens wurde Wasser des Mühlbaches für die Stromgewinnung in das [[Salzachtal]] übergeleitet. Auf Grund dieser Wasserführung blieb der Arthurstollen auch nach der endgültigen Schließung des Kupferbergbaues in den Jahren [[1975]] bis [[1977]] erhalten. Erst nach dem Bau eines neuen Druckstollens zwischen Mühlbach und dem [[Salzachtal]] [[1988]] verlor der Arthurstollen auch diese Funktion. Man wollte ihn verschließen.
  
Durch die Gründung des Vereines "Montandenkmal Arthurstollen", der sich die Erhaltung der historischen Bergbauanlagen am Einödberg zum Ziel gesetzt hat, konnte die drohende Verschließung verhindert werden. Nach umfassenden Sanierungs- und Sicherungsarbeiten zwischen [[1992]] und [[1995]] konnte ein Stollenabschnitt von rund einem Kilometer Länge für Besucher zugänglich gemacht werden.
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Durch die Gründung des Vereines "Montandenkmal Arthurstollen", der sich die Erhaltung der historischen Bergbauanlagen auf dem Einödberg zum Ziel gesetzt hat, konnte die drohende Verschließung verhindert werden. Nach umfassenden Sanierungs- und Sicherungsarbeiten zwischen [[1992]] und [[1995]] konnte ein Stollenabschnitt von rund einem Kilometer Länge für Besucher zugänglich gemacht werden.
  
 
==Schaubergwerk==
 
==Schaubergwerk==
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==Öffnungszeiten==
 
==Öffnungszeiten==
Der Besuch des Stollens ist derzeit behördlich aus Sicherheitsgründen untersagt. Besichtigung des "Wasserschlosses" im Sommer nach rechtzeitiger Voranmeldung möglich, mindestens jedoch ein Monat vorher.
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Der Besuch des Stollens ist derzeit (2023) behördlich aus Sicherheitsgründen untersagt. Besichtigung des "Wasserschlosses" im Sommer nach rechtzeitiger Voranmeldung möglich, mindestens jedoch ein Monat vorher.
  
==Auskünfte==
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==Andere regionale Museen zum Thema prähistorischer Kupfererzbergbau==
: [[SMCA]]: Telefon 06 62 - 62 08 08 - 133 oder 06 64 - 1 60 65 30
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* [[Bergbaumuseum und Schaustollen Mühlbach am Hochkönig]]
: Tourismusverband: Telefon 0 64 12 - 60 36
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* [[Museum am Kastenturm]] in Bischofshofen
: Gemeindeamt: Telefon 0 64 12 - 80 01
 
  
==Weblink==
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== Weblink ==
* [http://www.oeaw.ac.at/praehist/projekte/arthur/ www.oeaw.ac.at]
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* [https://verlag.oeaw.ac.at/api/download/content/9783700166450_kapitel_87_138.pdf  Der bronzezeitliche Bergbau im Südrevier des Mitterberggebietes ...] pdf, Seite 92
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* Lage des Stollens [https://mapcarta.com/N6833214553 mapcarta.com]
  
 
==Quelle==
 
==Quelle==
* [http://www.salzburg.gv.at/museum_anzeige?id=55 www.salzburg.gv.at]
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* [https://www.salzburg.gv.at/umweltnaturwasser_/Documents/pdf-bergbaubericht.pdf www.salzburg.gv.at], pdf, Seite 22
  
[[Kategorie:Tourismus|Arthurstollen, Schaubergwerk]]
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{{SORTIERUNG: Arthurstollen, Schaubergwerk}}
[[Kategorie:Schaubergwerk|Arthurstollen, Schaubergwerk]]
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[[Kategorie:Geologie|Arthurstollen, Schaubergwerk]]
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[[Kategorie:Schaubergwerk]]
[[Kategorie:Pongau|Arthurstollen, Schaubergwerk]]
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[[Kategorie:Geologie]]
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[[Kategorie:Pongau]]
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[[Kategorie:St. Johann im Pongau]]

Aktuelle Version vom 6. November 2023, 12:30 Uhr

Arthurstollen St Johann i Pg b.jpg

Das Schaubergwerk Arthurstollen befindet sich an der ältesten Fundstelle von Kupfererz in den Ostalpen im Nordwesten des Stadtgebiets von St. Johann im Pongau.

Geschichte

Der 1907 angeschlagene Arthurstollen im Höhenrücken des Einödberges östlich von Mühlbach am Hochkönig ist für die Wissenschaft wegen den prähistorischen Abbauspuren im Stollen von von großer Bedeutung. Untersuchungen von Holzproben ergaben ein Alter von rund 3 700 Jahren. Durch die konservierende Wirkung der Kupferverbindungen haben sich Holzeinbauten - Stempel, Bühnen - ausgezeichnet erhalten.

Der Stollen von 1907 diente zur Erschließung der Kupfererzvorkommen im Südrevier des Mitterberger Kupfererzbergbaues sowie zum Transport des Erzes von Mühlbach zum Hüttenbetrieb in Mitterberghütten. Die geförderten Mineralien waren Kupferkies (Chalkopyrit) und Pyrit, auch goldhaltiger Tetraedrit und kobalthaltiger Gersdorffit. Als Nebengesteine (Gangarten) gibt es vor allem Quarz und Karbonate. Eine Umlaufseilbahn beförderte die Erze vom ostseitigen Stollenmund direkt in die Schmelzhütte.

1928 bekam der Stollen noch eine dritte Funktion: In einer Rinne an der Sohle des Arthurstollens wurde Wasser des Mühlbaches für die Stromgewinnung in das Salzachtal übergeleitet. Auf Grund dieser Wasserführung blieb der Arthurstollen auch nach der endgültigen Schließung des Kupferbergbaues in den Jahren 1975 bis 1977 erhalten. Erst nach dem Bau eines neuen Druckstollens zwischen Mühlbach und dem Salzachtal 1988 verlor der Arthurstollen auch diese Funktion. Man wollte ihn verschließen.

Durch die Gründung des Vereines "Montandenkmal Arthurstollen", der sich die Erhaltung der historischen Bergbauanlagen auf dem Einödberg zum Ziel gesetzt hat, konnte die drohende Verschließung verhindert werden. Nach umfassenden Sanierungs- und Sicherungsarbeiten zwischen 1992 und 1995 konnte ein Stollenabschnitt von rund einem Kilometer Länge für Besucher zugänglich gemacht werden.

Schaubergwerk

Im Stollenverlauf werden Einblicke in Bergbautechnik und Abbaumethoden am Beginn unseres Jahrhunderts vermittelt. Das ehemalige Wasserschloss des Arthurwerkes, ein interessanter Industriebau aus den zwanziger Jahren, dient als Informations- und Sammelraum für Besuchergruppen.

Öffnungszeiten

Der Besuch des Stollens ist derzeit (2023) behördlich aus Sicherheitsgründen untersagt. Besichtigung des "Wasserschlosses" im Sommer nach rechtzeitiger Voranmeldung möglich, mindestens jedoch ein Monat vorher.

Andere regionale Museen zum Thema prähistorischer Kupfererzbergbau

Weblink

Quelle