Henndorfer Eiszeit-Rundweg: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | [[Datei:Ausblick von Kienberg auf die Filialkirche St. Brigida, dahinter der Wallersee.jpg|thumb|Ausblick vom Henndorfer Eiszeitrundweg auf [[Filialkirche St. Brigida]] und die umgebede, vom Gletscher geformte Landschaft.]] | ||
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Der '''Henndorfer Eiszeit-Rundweg''' befindet sich in der [[Flachgau]]er Gemeinde [[Henndorf am Wallersee]]. | Der '''Henndorfer Eiszeit-Rundweg''' befindet sich in der [[Flachgau]]er Gemeinde [[Henndorf am Wallersee]]. | ||
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| − | Der Henndorfer Eiszeit-Rundweg hat eine Länge von ca. 13 km mit 21 Stationen. Es gibt hier auch eine Halbtagesroute am Fuße der Henndorfer Hausberge mit 7 km Weglänge (15 Stationen). | + | Der Henndorfer Eiszeit-Rundweg hat eine Länge von ca. 13 km mit 21 Stationen. Es gibt hier auch eine Halbtagesroute am Fuße der Henndorfer Hausberge mit 7 km Weglänge (15 Stationen). An den Stationen wird mit Schautafeln über die [[Eiszeit]], den Salzachgletscher, die Vegetationsgeschichte, die Kulturgeolgie, die Besiedlung der Region informiert. Das Besondere am Rundweg sind die herrlichen Ausblicke, die sich von ihm bieten. |
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| + | Ausgangspunkt ist die [[Volksschule Henndorf]]. Bei den [[Kapelle bei den Linden von Kirchfenning]] erfährt der Wanderer auf sechs Schautafeln Interessantes und Wissenswertes zum Thema Eiszeit und Gletscher, aber auch zu einem lokalen Phänomen, dem Toteisloch von Kirchfenning. | ||
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| + | Der Weg verläuft durch die charakteristische Grundmoränenlandschaft im Osten des Marktzentrum von Henndorf. Hier findet man mehrere Kubikmeter große <nowiki>Gosau</nowiki>[[konglomerat]]<nowiki>blöcke</nowiki>, Drumlins und Rundhöckern. Die Konglomeratblöcke, sogenannte Findlinge, sind vor Häusern als „Ziersteine“ aufgestellt. | ||
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| + | Nach einem etwa einstündigen Aufstieg erreicht man das Steinwandl (930 [[m ü. A.]]). Bei klarem Wetter hat man von dort einen großartigen Ausblick über die glazial geformte Landschaft des Salzburger Flachgaues (Abb. 4). Nur wenige [[Flysch]]- und [[Helvetikum]]srücken und -kuppen im [[Alpenvorland]], wie der | ||
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* [http://eiszeitrundweg.at/eiszeitweb/info.html Infos über den Henndorfer Eiszeit-Rundweg] | * [http://eiszeitrundweg.at/eiszeitweb/info.html Infos über den Henndorfer Eiszeit-Rundweg] | ||
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Version vom 8. Januar 2019, 15:34 Uhr
Der Henndorfer Eiszeit-Rundweg befindet sich in der Flachgauer Gemeinde Henndorf am Wallersee.
Entstehung
Für den Vereins „Schätze aus Salzburgs Boden“ war die Umsetzung des Henndorfer Eiszeit-Rundweges ein besonders interessantes Beispiel seiner Tätigkeit. Verein hatte seine Aktivitäten im Flachgau unter das Motto „Spuren der Eiszeit“ gestellt. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort entschied sich der Verein für Henndorf aus folgenden Gründen:
- Die modellhafte Ausstattung des Geländes durch den vielfältigen Formenschatz des eiszeitlichen Salzachvorlandgletschers (End- und Grundmoränen, Drumlins, usw.) ist hier besonders ausgeprägt;
- Es besteht die Möglichkeit, kulturgeologisch und bauhistorisch interessanter Objekte (Burgruine Lichtentann, Filialkirche St. Brigida in Ölling) vorzustellen;
- Vom Henndorfer Hausberg Steinwandl hat man an mehreren Standorten Panoramaausblücke über den Salzburger Flachgau bis in die Nördlichen Kalkalpen
- Es bestand bereits ein gut ausgebautes Wanderwegenetz durch den Alpenverein Sektion Wallersee;
Beschreibung
Der Henndorfer Eiszeit-Rundweg hat eine Länge von ca. 13 km mit 21 Stationen. Es gibt hier auch eine Halbtagesroute am Fuße der Henndorfer Hausberge mit 7 km Weglänge (15 Stationen). An den Stationen wird mit Schautafeln über die Eiszeit, den Salzachgletscher, die Vegetationsgeschichte, die Kulturgeolgie, die Besiedlung der Region informiert. Das Besondere am Rundweg sind die herrlichen Ausblicke, die sich von ihm bieten.
Ausgangspunkt ist die Volksschule Henndorf. Bei den Kapelle bei den Linden von Kirchfenning erfährt der Wanderer auf sechs Schautafeln Interessantes und Wissenswertes zum Thema Eiszeit und Gletscher, aber auch zu einem lokalen Phänomen, dem Toteisloch von Kirchfenning.
Von den Henndorfer Hausbergen fließen Bäche dem Wallersee zu und mündeten im Delta von Kirchfenning. In der Schottergrube von Kirchfenning kann man von den Bächen angelieferten Sedimente sehen, die dort einen Toteiskörper, der nach seinem Abschmelzen das Toteisloch entstehen ließ, sehen.
Der Weg verläuft durch die charakteristische Grundmoränenlandschaft im Osten des Marktzentrum von Henndorf. Hier findet man mehrere Kubikmeter große Gosaukonglomeratblöcke, Drumlins und Rundhöckern. Die Konglomeratblöcke, sogenannte Findlinge, sind vor Häusern als „Ziersteine“ aufgestellt.
Die ostseitige, würm-hochglaziale Seitenmoräne des Wallersee-Zweiggletschers befindet sich beim Hölzlbauer. Hier erfährt der Wanderer auf einer Schautafel die Entstehung einer Wallmoräne sowie über das Abschmelzen des Eispanzers.
Nach einem etwa einstündigen Aufstieg erreicht man das Steinwandl (930 m ü. A.). Bei klarem Wetter hat man von dort einen großartigen Ausblick über die glazial geformte Landschaft des Salzburger Flachgaues (Abb. 4). Nur wenige Flysch- und Helvetikumsrücken und -kuppen im Alpenvorland, wie der Haunsberg bei Nußdorf am Haunsberg, der Buchberg in Mattsee oder der Tannberg in Köstendorf-Schleedorf haben als Nunataker,[1] vergleichbar mit Inseln im Meer, aus dem Eisstrom hervor gesehen. Die heutige Landoberfläche war hier von einem mehrere 100 m mächtigen Eispanzer bedeckt.
Der Weg führt über die Große Plaike (1 034 m ü. A.) zum Heimkehrerkreuz und weiter zur Burgruine Lichtentann. Die nächste Schautafel findet man Schöllenberg, auf der das Umfließungsgerinne vorgestellt wird. Von dort führt der Weg zurück ins Gemeindezentrum vorbei am Toteisloch von Berg, der kleinen gotischen Henndorfer Filialkirche St. Brigida in Ölling zum Os von Ölling.
Bilder
Henndorfer Eiszeit-Rundweg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- Gemeinde Henndorf am Wallersee
- www.zobodat.at pdf
Weblink
Fußnote
- ↑ ein isolierter, über die Oberfläche von Gletschern und Inlandeismassen aufragender Fels oder Berg, Quelle wikipedia.de