Gasteiner Perchten: Unterschied zwischen den Versionen
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* [http://gastein-im-bild.info/qgastges.html http://gastein-im-bild.info/qgastges.html EB06 - Brauchtum/Gasteinertal: Perchtenlauf/Perchtenfiguren 2006] | * [http://gastein-im-bild.info/qgastges.html http://gastein-im-bild.info/qgastges.html EB06 - Brauchtum/Gasteinertal: Perchtenlauf/Perchtenfiguren 2006] | ||
| − | <references/> | + | * Horst Wierer und Werner Reinbacher, "Die Gasteiner Perchten", 2001 |
| + | * Heinrich Zimburg, "Der Perchtenlauf in der Gastein", 1947 | ||
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Version vom 15. Dezember 2015, 21:14 Uhr
Der Umzug der Gasteiner Perchten" sind ein altes Brauchtum im Gasteiner Tal im Pongau.
Geschichte
In der Gastein, dem Gasteinertal soll dieser Brauch schon seit dem Mittelalter bestehen oder sogar noch länger zurück gepflogen worden sein.
Im Jahre 1730 wurde von Erzbischof Firmian erstmals ein Auftrittsverbot der Perchten in Gastein verfügt. Erzbischof Hieronymus von Colloredo erneuerte 1787 dieses Verbot. Perchtenläufe wurden dann eben geheim und nur mehr in den Nachtstunden abgehalten. Um einer Verhaftung zu entgehen, mussten die Perchten tatsächlich "laufen", woher auch der Name "Perchtenlauf" stammen soll. Erst nach dem Besuch von Kaiser Ferdinand im Jahre 1837, der von den Kostümen der Perchten offensichtlich beeindruckt war, wurden diese aufgewertet. Eine wirkliche Aufwertung aber fanden die Perchten erst durch die Brüder Grimm ab etwa 1850, die mit ihrer germanischen Götter- und Sagenwelt die Perchten besonders hervorhoben.
Nachgewiesen ist der erste Perchtenlauf erstmals 1898 und hat er danach auch regelmäßig stattgefunden. Bis in die 20-er Jahre nahmen nur Perchtenläufer aus dem Kötschachtal, Kötschachdorf und Remsach teil.
Über 140 Personen, davon 30 Kappenträger, waren in den Jahren 2002, 2006, 2010 und 2014 am Umzug der Perchten in Bad Gastein und Bad Hofgastein beteiligt. Der Umzug beginnt bei Tagesanbruch und endet häufig erst am späten Nachmittag bzw. Abend. Die Teilnehmer haben pro Tag und Lauf eine Gehzeit von 9 bis 10 Stunden und eine Strecke von jeweils 14 bis 16 Kilometer zu bewältigen. Die Zusammenkunft der Perchtenläufer ist jeweils bei Dunkelheit in der Früh. Es dürfen dabei nach altem Glauben der Perchten keine Frauen mitwirken. Bei jeder Station wird eine Referenz gegeben, d.h. die Perchten verneigen sich und wünschen Glück und Gesundheit im neuen Jahr. Die Gasteiner Perchten sind, soweit bekannt, eine der ältesten Brauchtumsveranstaltungen im gesamten Alpenraum.
Figuren
Die Perchten versinnbildlichen alle möglichen Geister und Dämonen, an die die Menschen immer glaubten. Perchten sind weibliche Masken und Sagengestalten, die in den Wintermonaten auftreten. Der Zug der Perchten besteht aus folgenden Figuren
- Schnalzer bzw. Rösslreiter
- Vorteufel
- Glockenträger
- Tafelkappen (Schönperchten)
- Frau Perchta
- König Herodes
- Heiligen 3 Könige mit Sternträger
- Bären
- Schleifermandl
- Schleiferweibl
- Hanswurst schön und schiach
- Zapfenmandl
- Baumwercher
- Hexen
- Schnabelperchten
- Jäger und Wilderer
- Habergeiss mit Treiber
- Schiachperchten
- Kaminkehrer
- Körblmann und Körblweib
- Briefträger
- Ölträger
- Rastlbinder
- Schneider
- Moorenpaar
- Türkenpaar
- Perchtenmusi
- Perchtenhauptmann
Perchtenlauf
Der Perchtenlauf wird alle vier Jahre wiederholt und findet zwischen dem Neujahrs- und Heiligen-Drei-Königstag in den Gemeinden Bad Gastein und Bad Hofgastein an zwei verschiedenen Tagen statt. Der prächtige Umzug ist in dieser Form und Größe einzigartig und wurde 2011 sogar in die UNESCO Liste für immaterielles Kulturerbe aufgenommen.
Der nächste Perchtenlauf findet am 01.Januar 2018 in Bad Gastein und am 06.Januar 2018 in Bad Hofgastein statt.
Weblinks
Quellen
- www.gasteinerperchten.com
- www.gasteinertal.com/ Gasteiner Perchtenlauf
- http://gastein-im-bild.info/qgastges.html EB06 - Brauchtum/Gasteinertal: Perchtenlauf/Perchtenfiguren 2006
- Horst Wierer und Werner Reinbacher, "Die Gasteiner Perchten", 2001
- Heinrich Zimburg, "Der Perchtenlauf in der Gastein", 1947