Johann Wallner (Rauris): Unterschied zwischen den Versionen
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Johann Wallner stammt von einem hoch gelegenen Bergbauernhof aus [[Wörth]] und war Zuchtwart beim [[Rinderzuchtverband Maishofen]]. Im Zuge seiner beruflichen Hofbesuche begegnete ihm 1967 im Rauriser [[Geißbachtal]]eine kleine Herde Tauernschecken, bestehend aus fünf Ziegen und einem Bock. Johann Wallner war von den schönen Tieren so angetan, dass er sie dem Besitzer, der die Tiere ohnehin loswerden wollte, abkaufte. Es war damals die Zeit, in der die im [[Pinzgau]] traditionelle Ziegenhaltung mehr und mehr zurückging. Die [[Pinzgauer ZaunPinzgauer Zäune]] verfielen und es wurden keine neuen errichtet. Die Weidezäune aus Draht können gewiefte Ziegen aber nicht stoppen. Das führt zu Ärger mit den Nachbarn, denen die flinken und behändigen Ziegen das Gras und den Blumenschmuck wegfressen. | Johann Wallner stammt von einem hoch gelegenen Bergbauernhof aus [[Wörth]] und war Zuchtwart beim [[Rinderzuchtverband Maishofen]]. Im Zuge seiner beruflichen Hofbesuche begegnete ihm 1967 im Rauriser [[Geißbachtal]]eine kleine Herde Tauernschecken, bestehend aus fünf Ziegen und einem Bock. Johann Wallner war von den schönen Tieren so angetan, dass er sie dem Besitzer, der die Tiere ohnehin loswerden wollte, abkaufte. Es war damals die Zeit, in der die im [[Pinzgau]] traditionelle Ziegenhaltung mehr und mehr zurückging. Die [[Pinzgauer ZaunPinzgauer Zäune]] verfielen und es wurden keine neuen errichtet. Die Weidezäune aus Draht können gewiefte Ziegen aber nicht stoppen. Das führt zu Ärger mit den Nachbarn, denen die flinken und behändigen Ziegen das Gras und den Blumenschmuck wegfressen. | ||
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Nun hat ein deutscher Züchter der Tauernscheckenziege die Herausgabe eines Buches ermöglicht, das am 1. Mai 2013 beim Platzwirt in Rauris präsentiert wird. Der Titel des Buches ist: „Mythos Tauernschecken“. Das Buch hat 210 Seiten, beinhaltet über 300 Fotos und kostet 49,00 Euro. Es kann über www.mythos-tauernschecken.com bestellt werden. Die Fotos stammen vom Fotografen Klaus Bauer aus [[Saalfelden]], der Text wurde von Michael Fazokas aus [[Bruck an der Großglocknerstraße]] verfasst. | Nun hat ein deutscher Züchter der Tauernscheckenziege die Herausgabe eines Buches ermöglicht, das am 1. Mai 2013 beim Platzwirt in Rauris präsentiert wird. Der Titel des Buches ist: „Mythos Tauernschecken“. Das Buch hat 210 Seiten, beinhaltet über 300 Fotos und kostet 49,00 Euro. Es kann über www.mythos-tauernschecken.com bestellt werden. Die Fotos stammen vom Fotografen Klaus Bauer aus [[Saalfelden]], der Text wurde von Michael Fazokas aus [[Bruck an der Großglocknerstraße]] verfasst. | ||
Die Leistung Johann Wallners, einer der hochgefährdeten Nutztierrassen eine Überlebenschance zu verschaffen und damit unserer verarmenden Welt eines ihrer Wunderwerke zu erhalten, wird wohl erst in den kommenden Generationen richtig eingeschätzt werden. | Die Leistung Johann Wallners, einer der hochgefährdeten Nutztierrassen eine Überlebenschance zu verschaffen und damit unserer verarmenden Welt eines ihrer Wunderwerke zu erhalten, wird wohl erst in den kommenden Generationen richtig eingeschätzt werden. | ||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
*Persönliches Gespräch mit Herrn Wallner | *Persönliches Gespräch mit Herrn Wallner | ||
*Kaindl, Anton, Salzburger Nachrichten, 29. April 2013, Lokalteil S. 14 bis 15 | *Kaindl, Anton, Salzburger Nachrichten, 29. April 2013, Lokalteil S. 14 bis 15 | ||
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Version vom 29. April 2013, 07:56 Uhr
Johann Wallner aus Rauris ist Züchter von Tauernschecken, einer in den Hohen Tauern autochthonen Hausziege<nowiki>nrasse, die vom Aussterben bedroht ist.
Leben
Johann Wallner stammt von einem hoch gelegenen Bergbauernhof aus Wörth und war Zuchtwart beim Rinderzuchtverband Maishofen. Im Zuge seiner beruflichen Hofbesuche begegnete ihm 1967 im Rauriser Geißbachtaleine kleine Herde Tauernschecken, bestehend aus fünf Ziegen und einem Bock. Johann Wallner war von den schönen Tieren so angetan, dass er sie dem Besitzer, der die Tiere ohnehin loswerden wollte, abkaufte. Es war damals die Zeit, in der die im Pinzgau traditionelle Ziegenhaltung mehr und mehr zurückging. Die Pinzgauer ZaunPinzgauer Zäune verfielen und es wurden keine neuen errichtet. Die Weidezäune aus Draht können gewiefte Ziegen aber nicht stoppen. Das führt zu Ärger mit den Nachbarn, denen die flinken und behändigen Ziegen das Gras und den Blumenschmuck wegfressen.
Johann Wallner fuhr in der Folge auf der Suche nach weiteren Tauernschecken durch den Pinzga, den Pongau und durch [[Osttirol] und wurde dort und da fündig. Bis 1984 war Johann Wallner weiterhin der einzige Züchter von Tauernschecken. Seither haben sich andere Züchter und Züchterinnen gefunden und der Tierbestand dieser Gefährdete Nutztierrassenbedrohten Nutztierrasse hat sich auf etwa 1.000 Tiere vergrößert. Dennoch gelten die Tauernschecken gemäß EU-Standards noch als hochgefährdete Rasse. Johann Wallner lebt mit seiner Frau Ruth Wallner, Biologin und Züchterin der ebenfalls bedrohten Pfauenziege, die einst die Ziege der größeren Pinzgauer Bauernhöfe war, auf einem Bergbauernhof am Rauriser Fröstlberg. Ihre Ziegenherden grasen dort auf getrennten Weiden und sind in getrennten Stallarealen untergebracht. Lediglich die zwei Zuchtböcke kann man fallweise gemeinsam auf einer hofnahen Weide bewundern.
Nun hat ein deutscher Züchter der Tauernscheckenziege die Herausgabe eines Buches ermöglicht, das am 1. Mai 2013 beim Platzwirt in Rauris präsentiert wird. Der Titel des Buches ist: „Mythos Tauernschecken“. Das Buch hat 210 Seiten, beinhaltet über 300 Fotos und kostet 49,00 Euro. Es kann über www.mythos-tauernschecken.com bestellt werden. Die Fotos stammen vom Fotografen Klaus Bauer aus Saalfelden, der Text wurde von Michael Fazokas aus Bruck an der Großglocknerstraße verfasst. Die Leistung Johann Wallners, einer der hochgefährdeten Nutztierrassen eine Überlebenschance zu verschaffen und damit unserer verarmenden Welt eines ihrer Wunderwerke zu erhalten, wird wohl erst in den kommenden Generationen richtig eingeschätzt werden.
Quellen
- Persönliches Gespräch mit Herrn Wallner
- Kaindl, Anton, Salzburger Nachrichten, 29. April 2013, Lokalteil S. 14 bis 15