Siegfried Waslberger: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Waslberger_Siegfried.jpg|thumb|eine Holzfigur von Siegfried Waslberger auf einem Hausdach in der [[Halleiner Altstadt]]]]
+
[[Datei:Waslberger_Siegfried.jpg|thumb|eine Holzfigur, Siegfried Waslberger darstellend, auf einem Hausdach in der [[Halleiner Altstadt]]]]
 
'''Siegfried Waslberger''' (* [[15. August]] [[1925]] in [[Hallein]], † [[1978]] in [[Salzburg]]) ist ein Zirkusartist aus der [[Tennengau]]er Bezirkshauptstadt Hallein, der [[1957]] auf seinen Händen nach Wien ging.
 
'''Siegfried Waslberger''' (* [[15. August]] [[1925]] in [[Hallein]], † [[1978]] in [[Salzburg]]) ist ein Zirkusartist aus der [[Tennengau]]er Bezirkshauptstadt Hallein, der [[1957]] auf seinen Händen nach Wien ging.
  
 
== Die Geschichte ==
 
== Die Geschichte ==
  
Am [[15. Mai]] [[1957]] begann {{PAGENAME}} in Begleitung von seinen drei Brüdern in einem VW-Bus und einer Polizeieskorte seinen Marsch nach Wien. Er ging auf seinen Händen von Salzburg nach Wien und legte in 100 Tagen täglich 3,5 bis 4 Kilometer zurück. Am [[25. August]] 1957 erreichte er genau nach 327 Kilometern auf Händen sein Ziel in Schönbrunn erreicht.  
+
Am [[15. Mai]] [[1957]] begann {{PAGENAME}} in Begleitung seiner drei Brüder mit einem VW-Bus und einer Polizeieskorte seinen Marsch nach Wien. Er ging auf seinen Händen von Salzburg nach Wien und legte in 100 Tagen täglich 3,5 bis 4 Kilometer zurück. Am [[25. August]] 1957 erreichte er, nach genau 327 Kilometern auf Händen, sein Ziel in Schönbrunn.  
 
   
 
   
Die sportliche Wahnsinnsaktions des damals 32-jährige Halleiner Zirkusartisten hielten die Mediziner von einst für kaum durchführbar oder zumindest für sehr bedenklich. Waslberger hatte sich spezielle, gepolsterte Handschuhen besorgt. Sein Handmarsch war eine Sensation für die Menschen, die ihn auf seinem Weg nach Wien sahen. Die Medien berichteten ständig von diesen letztlich gelungenen Weltrekord. Waslberger wollte damit Geldmittel zur Förderung junger Sportler bekommen. Nie in Erfüllung ging jedoch sein Traum, eine Gymnastikschule für körperbehinderte Kinder einzurichten.
+
Die sportliche Wahnsinnsaktion des damals 32-jährigen Halleiner Zirkusartisten hielten die Mediziner von einst für kaum durchführbar oder zumindest für sehr bedenklich. Waslberger hatte sich spezielle, gepolsterte Handschuhe besorgt. Sein Handmarsch war eine Sensation für die Menschen, die ihn auf seinem Weg nach Wien sahen. Die Medien berichteten laufend von diesem letztlich gelungenen Weltrekord. Waslberger wollte damit Geldmittel zur Förderung junger Sportler bekommen. Nie in Erfüllung ging jedoch sein Traum, eine Gymnastikschule für körperbehinderte Kinder einzurichten.
 
   
 
   
Bei den täglichen Handmärschen hielt er die Füße überkreuzt und setzte die Hände in gleichmäßigen Rhythmus. Seine Brüdern Lambert, Heinrich und Josef massierte ihn täglich und sorgten für seine Verpflegung. Ein umgebauter VW-Bus diente als Küche, "Speisesaal" und Übernachtungsort.
+
Bei den täglichen Handmärschen hielt er die Füße überkreuzt und setzte die Hände in gleichmäßigem Rhythmus. Seine Brüdern Lambert, Heinrich und Josef massierten ihn täglich und sorgten für seine Verpflegung. Ein umgebauter VW-Bus diente als Küche, "Speisesaal" und Übernachtungsort.
  
Usprünglich wollte Waslberger in Wien bis zum Stephansdom gehen. Aber bereits in Schönbrunn war der Menschenauflauf so groß, dass an ein Weitergehen nicht mehr zu denken war. Trotz zahlreich vertretener Politikerprominenz und der medialen Vermarktung fand sich aber in der Heimat, dem Bundesland Salzburg, niemand, der seine Leistung gewürdigt hätte - es gab niemals eine Ehrung Waslbergers, auch nach anlässlich des 50. Jahres der Wiederkehr seiner Leistung 2007.
+
Usprünglich wollte Waslberger in Wien bis zum Stephansdom gehen. Aber bereits in Schönbrunn war der Menschenauflauf so groß, dass an ein Weitergehen nicht mehr zu denken war. Trotz zahlreich vertretener Politikerprominenz und der medialen Vermarktung fand sich aber in der Heimat, dem Bundesland Salzburg, niemand, der seine Leistung gewürdigt hätte - es gab niemals eine Ehrung Waslbergers, auch nicht anlässlich des 50. Jahres der Wiederkehr seiner Leistung 2007.
  
 
== Sein Leben ==  
 
== Sein Leben ==  
Das Leben von Siegfried Waslberger war von Sport und Fitness bestimmt. Für seine Wunschausbildung als Sportlehrer fehlte das Geld. Seine körperlich gute Kondition kam ihm im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] als Soldat zugute. Zurück aus dem Krieg, begann Wastlberger mit einem harten Training und dem Erlernen von akrobatischen Kunststücken. Er beherrschte dabei seinen Körper derart, dass er einer der weltbesten Handstandakrobaten wurde. Er trat u.a. im Zirkus Krone, Zirkus Knie, Zirkus Hagenbeck, Zirkus Belly und Zirkus Amerciano auf.  
+
Siegfried Waslbergers Leben war von Sport und Fitness bestimmt. Für seine Wunschausbildung als Sportlehrer fehlte das Geld. Seine körperlich gute Kondition kam ihm im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] als Soldat zugute. Zurück aus dem Krieg, begann Waslberger mit einem harten Training und dem Erlernen akrobatischer Kunststücke. Er beherrschte dabei seinen Körper derart, dass er einer der weltbesten Handstandakrobaten wurde. Er trat u.a. im Zirkus Krone, Zirkus Knie, Zirkus Hagenbeck, Zirkus Belly und Zirkus Americano auf.  
  
Siegfried Waslberger erlag 1978 in Salzburg an einem Gehirnschlag.
+
Siegfried Waslberger erlag 1978 in Salzburg einem Gehirnschlag.
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==

Version vom 29. Juli 2012, 23:53 Uhr

Datei:Waslberger Siegfried.jpg
eine Holzfigur, Siegfried Waslberger darstellend, auf einem Hausdach in der Halleiner Altstadt

Siegfried Waslberger (* 15. August 1925 in Hallein, † 1978 in Salzburg) ist ein Zirkusartist aus der Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein, der 1957 auf seinen Händen nach Wien ging.

Die Geschichte

Am 15. Mai 1957 begann Siegfried Waslberger in Begleitung seiner drei Brüder mit einem VW-Bus und einer Polizeieskorte seinen Marsch nach Wien. Er ging auf seinen Händen von Salzburg nach Wien und legte in 100 Tagen täglich 3,5 bis 4 Kilometer zurück. Am 25. August 1957 erreichte er, nach genau 327 Kilometern auf Händen, sein Ziel in Schönbrunn.

Die sportliche Wahnsinnsaktion des damals 32-jährigen Halleiner Zirkusartisten hielten die Mediziner von einst für kaum durchführbar oder zumindest für sehr bedenklich. Waslberger hatte sich spezielle, gepolsterte Handschuhe besorgt. Sein Handmarsch war eine Sensation für die Menschen, die ihn auf seinem Weg nach Wien sahen. Die Medien berichteten laufend von diesem letztlich gelungenen Weltrekord. Waslberger wollte damit Geldmittel zur Förderung junger Sportler bekommen. Nie in Erfüllung ging jedoch sein Traum, eine Gymnastikschule für körperbehinderte Kinder einzurichten.

Bei den täglichen Handmärschen hielt er die Füße überkreuzt und setzte die Hände in gleichmäßigem Rhythmus. Seine Brüdern Lambert, Heinrich und Josef massierten ihn täglich und sorgten für seine Verpflegung. Ein umgebauter VW-Bus diente als Küche, "Speisesaal" und Übernachtungsort.

Usprünglich wollte Waslberger in Wien bis zum Stephansdom gehen. Aber bereits in Schönbrunn war der Menschenauflauf so groß, dass an ein Weitergehen nicht mehr zu denken war. Trotz zahlreich vertretener Politikerprominenz und der medialen Vermarktung fand sich aber in der Heimat, dem Bundesland Salzburg, niemand, der seine Leistung gewürdigt hätte - es gab niemals eine Ehrung Waslbergers, auch nicht anlässlich des 50. Jahres der Wiederkehr seiner Leistung 2007.

Sein Leben

Siegfried Waslbergers Leben war von Sport und Fitness bestimmt. Für seine Wunschausbildung als Sportlehrer fehlte das Geld. Seine körperlich gute Kondition kam ihm im Zweiten Weltkrieg als Soldat zugute. Zurück aus dem Krieg, begann Waslberger mit einem harten Training und dem Erlernen akrobatischer Kunststücke. Er beherrschte dabei seinen Körper derart, dass er einer der weltbesten Handstandakrobaten wurde. Er trat u.a. im Zirkus Krone, Zirkus Knie, Zirkus Hagenbeck, Zirkus Belly und Zirkus Americano auf.

Siegfried Waslberger erlag 1978 in Salzburg einem Gehirnschlag.

Quellen