Siegfried Waslberger

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Ansichtskarte zum "Marathon auf Händen".

Siegfried Waslberger (* 15. August 1925 in Hallein; † 1978 in der Stadt Salzburg) war ein Zirkusartist aus der Tennengauer Bezirkshauptstadt Hallein, der 1957 auf seinen Händen nach Wien ging.

Die Geschichte

Am 15. Mai 1957 begann Waslberger in Begleitung seiner drei Brüder mit einem VW-Bus und einer Polizeieskorte seinen Marsch nach Wien. Er ging auf seinen Händen von Salzburg nach Wien und legte in 100 Tagen täglich 3,5 bis 4 Kilometer zurück. Am 25. August 1957 erreichte er, nach genau 327 Kilometern auf Händen, sein Ziel in Schönbrunn.

Die sportliche Wahnsinnsaktion des damals 32-jährigen Halleiner Zirkusartisten hielten die Mediziner von einst für kaum durchführbar oder zumindest für sehr bedenklich. Waslberger hatte sich spezielle, gepolsterte Handschuhe besorgt. Sein Handmarsch war eine Sensation für die Menschen, die ihn auf seinem Weg nach Wien sahen. Die Medien berichteten laufend von diesem letztlich gelungenen Weltrekord. Waslberger wollte damit Geldmittel zur Förderung junger Sportler bekommen. Nie in Erfüllung ging jedoch sein Traum, eine Gymnastikschule für körperbehinderte Kinder einzurichten.

Bei den täglichen Handmärschen hielt er die Füße überkreuzt und setzte die Hände in gleichmäßigem Rhythmus. Seine Brüder Lambert, Heinrich und Josef massierten ihn täglich und sorgten für seine Verpflegung. Ein umgebauter VW-Bus diente als Küche, "Speisesaal" und Übernachtungsort.

Ursprünglich wollte Waslberger in Wien bis zum Stephansdom gehen. Aber bereits in Schönbrunn war der Menschenauflauf so groß, dass an ein Weitergehen nicht mehr zu denken war. Trotz zahlreich vertretener Politikerprominenz und der medialen Vermarktung fand sich aber in der Heimat, dem Bundesland Salzburg, niemand, der seine Leistung gewürdigt hätte - es gab niemals eine Ehrung Waslbergers, auch nicht anlässlich des 50. Jahres der Wiederkehr seiner Leistung 2007.

Sein Leben

Siegfried Waslbergers Leben war von Sport und Fitness bestimmt. Für seine Wunschausbildung als Sportlehrer fehlte das Geld. Seine körperlich gute Kondition kam ihm im Zweiten Weltkrieg als Soldat zugute. Zurück aus dem Krieg, begann Waslberger mit einem harten Training und dem Erlernen akrobatischer Kunststücke. Er beherrschte dabei seinen Körper derart, dass er einer der weltbesten Handstandakrobaten wurde. Er trat u. a. im Zirkus Krone, Zirkus Knie, Zirkus Hagenbeck, Zirkus Belly und Zirkus Americano auf.

Siegfried Waslberger erlag 1978 in Salzburg einem Gehirnschlag.

Quellen