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| | Der '''Deutsche Volksruf''' war eine deutschnationale ([[DNSAP|nationalsozialistische]]) Salzburger Wochenzeitung, die von [[1912]] bis [[1914]] und von [[1916]] bis [[1931]]<ref>Angaben über ein späteres Erscheinen bzw. den Zeitpunkt des letzten Erscheinens konnten in der Literatur nicht gefunden werden. Belege aus dem Jahr 1931 bei [[Richard Voithofer]], ''»Drum schließt Euch frisch an Deutschland an ...« Die Geschichte der Großdeutschen Volkspartei in Salzburg 1920-1936'', Wien 2000 (= Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, [http://books.google.at/books?id=l_epwaB5q98C Band 9.]</ref> erschien. | | Der '''Deutsche Volksruf''' war eine deutschnationale ([[DNSAP|nationalsozialistische]]) Salzburger Wochenzeitung, die von [[1912]] bis [[1914]] und von [[1916]] bis [[1931]]<ref>Angaben über ein späteres Erscheinen bzw. den Zeitpunkt des letzten Erscheinens konnten in der Literatur nicht gefunden werden. Belege aus dem Jahr 1931 bei [[Richard Voithofer]], ''»Drum schließt Euch frisch an Deutschland an ...« Die Geschichte der Großdeutschen Volkspartei in Salzburg 1920-1936'', Wien 2000 (= Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, [http://books.google.at/books?id=l_epwaB5q98C Band 9.]</ref> erschien. |
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| − | ==Allgemeines== | + | == Allgemeines == |
| − | Der „Deutsche Volksruf“ wurde von dem deutschnationalen Gewerkschafter [[Hans Wagner]] gegründet. In der am 30. November 1912 erschienenen Probenummer wurde der neuen Zeitung das Ziel gesteckt, die „arbeitenden Massen“ – zu denen außer den Handarbeitern auch Angestellte, Beamte, Lehrer, Kleingewerbetreibende und Kleinbauern gerechnet wurden – für das „nationale Leben“ zu gewinnen. Das ideologische Programm war deutschnational, antisemitisch und antimarxistisch. | + | Der "Deutsche Volksruf" wurde von dem deutschnationalen Gewerkschafter [[Hans Wagner (Politiker)|Hans Wagner]] gegründet. In der am 30. November 1912 erschienenen Probenummer wurde der neuen Zeitung das Ziel gesteckt, die "arbeitenden Massen" – zu denen außer den Handarbeitern auch Angestellte, Beamte, Lehrer, Kleingewerbetreibende und Kleinbauern gerechnet wurden – für das "nationale Leben" zu gewinnen. Das ideologische Programm war deutschnational, antisemitisch und antimarxistisch. |
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| − | Die Zeitung erschien ursprünglich mit dem Untertitel „Organ der deutschen Arbeitnehmer des Kronlandes Salzburg“. Mit seiner am 26. April [[1913]] erschienenen Nr. 17 änderte der Deutsche Volksruf seinen Untertitel in „Organ der deutschen Arbeiterpartei“ (damals existierte diese Partei, die ihre Wurzeln in Nordböhmen hatte, zwar bereits, die [[DNSAP|Deutsche Arbeiterpartei Salzburgs]] wurde aber erst am 25. Oktober 1913 gegründet). Ab 31. Oktober 1920 lautete der Untertitel „Nationalsozialistisches Wochenblatt für Salzburg und Tirol“. | + | Die Zeitung erschien ursprünglich mit dem Untertitel "Organ der deutschen Arbeitnehmer des Kronlandes Salzburg". Mit seiner am 26. April [[1913]] erschienenen Nr. 17 änderte der Deutsche Volksruf seinen Untertitel in "Organ der deutschen Arbeiterpartei" (damals existierte diese Partei, die ihre Wurzeln in Nordböhmen hatte, zwar bereits, die [[DNSAP|Deutsche Arbeiterpartei Salzburgs]] wurde aber erst am 25. Oktober 1913 gegründet). Ab 31. Oktober 1920 lautete der Untertitel "Nationalsozialistisches Wochenblatt für Salzburg und Tirol". |
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| | Zwischen Juli [[1914]] und Oktober 1916 erschien der Deutsche Volksruf nicht. Von 1916, nach der Reaktivierung der politischen Parteien, bis [[1918]] wurde er im Stammland der Deutschen Arbeiterpartei, in Nordböhmen herausgegeben. | | Zwischen Juli [[1914]] und Oktober 1916 erschien der Deutsche Volksruf nicht. Von 1916, nach der Reaktivierung der politischen Parteien, bis [[1918]] wurde er im Stammland der Deutschen Arbeiterpartei, in Nordböhmen herausgegeben. |
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| | Die Parteispaltung von 1926 stürzte auch die Zeitung in eine Existenzkrise; der DNSAP-[[Landesrat]] [[Otto Troyer]] rettete sie, indem er einen Teil seines Bezuges opferte. | | Die Parteispaltung von 1926 stürzte auch die Zeitung in eine Existenzkrise; der DNSAP-[[Landesrat]] [[Otto Troyer]] rettete sie, indem er einen Teil seines Bezuges opferte. |
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| − | ==Herausgeber und Redaktion== | + | == Herausgeber und Redaktion == |
| | 1912 bis 1914 und 1919/20 war der Gründer, Hans Wagner, Herausgeber und Redakteur der Zeitung. | | 1912 bis 1914 und 1919/20 war der Gründer, Hans Wagner, Herausgeber und Redakteur der Zeitung. |
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| − | Im Oktober 1913 schied Hans Wagner, aus der Redaktion; seine Funktion übernahm [[Hans Prodinger]]. Aber bereits im März 1914 war Wagner wieder Schriftleiter. Am 25. Juli 1914 erschien die vorläufig letzte Nummer. Wagner und Prodinger wurden zum Dienst im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] eingezogen. | + | Im Oktober 1913 schied Hans Wagner, aus der Redaktion; seine Funktion übernahm [[Hans Prodinger]]. Aber bereits im März 1914 war Wagner wieder Schriftleiter. Am 25. Juli 1914 erschien die vorläufig letzte Nummer. Wagner und Prodinger wurden zum Dienst im [[Ersten Weltkrieg]] eingezogen. |
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| − | Während der „nordböhmischen“ Periode (1916 bis 1918) scheinen Ferdinand Hofmann als Herausgaber, Hans Krebs (1917) und Ottilie Patzel als Schriftleiter auf. 1918, nach dem Zerfall der Habsburger-Monarchie, kehrte die Redaktion nach Salzburg zurück, die Leitung übernahm wieder Hans Wagner. [[1920]] musste sich dieser zurückziehen, interimistisch leitete Wilhelm Dietrich, ab 25. April 1920 Max Verworner, bald darauf aber Hans Prodinger (Verworner blieb Herausgeber) die Redaktion. Im Sommer [[1922]] wurde [[Anton Funk]] Schriftleiter. | + | Während der "nordböhmischen" Periode (1916 bis 1918) scheinen Ferdinand Hofmann als Herausgaber, Hans Krebs (1917) und Ottilie Patzel als Schriftleiter auf. 1918, nach dem Zerfall der Habsburger-Monarchie, kehrte die Redaktion nach Salzburg zurück, die Leitung übernahm wieder Hans Wagner. [[1920]] musste sich dieser zurückziehen, interimistisch leitete Wilhelm Dietrich, ab 25. April 1920 Max Verworner, bald darauf aber Hans Prodinger (Verworner blieb Herausgeber) die Redaktion. Im Sommer [[1922]] wurde [[Anton Funk]] Schriftleiter. |
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| | Die Schriftleitung befand sich am [[Makartplatz]] Nr. 8 ([[Mozart Wohnhaus|Mozarts Wohnhaus]]). | | Die Schriftleitung befand sich am [[Makartplatz]] Nr. 8 ([[Mozart Wohnhaus|Mozarts Wohnhaus]]). |
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| − | ==Quelle== | + | == Quelle == |
| | * [[Ernst Hanisch]]: ''Zur Frühgeschichte des Nationalsozialismus in Salzburg (1913-1925)'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 117 (1977), Salzburg 1978, S. 371-410, insb. 373 f. | | * [[Ernst Hanisch]]: ''Zur Frühgeschichte des Nationalsozialismus in Salzburg (1913-1925)'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 117 (1977), Salzburg 1978, S. 371-410, insb. 373 f. |
| − | | + | == Einzelnachweise == |
| − | == Fußnoten== | |
| | <references/> | | <references/> |
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| | [[Kategorie:Medien]] | | [[Kategorie:Medien]] |
| | [[Kategorie:Zeitung]] | | [[Kategorie:Zeitung]] |