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| − | '''Elke Zobl''' (* [[20. März]] [[1975]], aufgewachsen in [[Krimml]], [[Pinzgau]]) ist Kulturwissenschafterin und Obfrau der [[Radiofabrik|Salzburger Radiofabrik]]. | + | '''Dr. Elke Zobl''' (* [[20. März]] [[1975]] in [[Mittersill]], aufgewachsen in [[Krimml]], [[Pinzgau]]) ist Kulturwissenschafterin und Obfrau der [[Radiofabrik|Salzburger Radiofabrik]]. |
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Vorurteile über Feministinnen sind ziemlich weit verbreitet, männerhassende Emanzen etwa. Darüber ärgert sich Elke Zobl nicht. "Klischees müssen untergraben werden. Wenn man sein Leben so lebt, wie man ist, fallen sie weg", sagt die Pinzgauerin. Sie sitzt mir in der Salzburger Radiofabrik gegenüber, deren Obfrau sie seit zwei Jahren ist. | Vorurteile über Feministinnen sind ziemlich weit verbreitet, männerhassende Emanzen etwa. Darüber ärgert sich Elke Zobl nicht. "Klischees müssen untergraben werden. Wenn man sein Leben so lebt, wie man ist, fallen sie weg", sagt die Pinzgauerin. Sie sitzt mir in der Salzburger Radiofabrik gegenüber, deren Obfrau sie seit zwei Jahren ist. | ||
| − | Die Salzburgerin forscht über die dritte Welle der Frauenbewegung sowie über Kunst, Kultur und Medien. Den Weltfrauentag findet sie nach wie vor notwendig. "Er ist Anlass, auf das bisher Erreichte, aber auch auf Diskriminierungen und strukturelle Ungleichheiten aufmerksam zu machen", sagt Zobl. Es sei nicht einzusehen, dass in einem reichen Land wie Österreich Frauen weniger verdienen als Männer. | + | Die Salzburgerin forscht über die dritte Welle der Frauenbewegung sowie über Kunst, Kultur und Medien. Den Weltfrauentag findet sie nach wie vor notwendig. "Er ist Anlass, auf das bisher Erreichte, aber auch auf Diskriminierungen und strukturelle Ungleichheiten aufmerksam zu machen", sagt Zobl. Es sei nicht einzusehen, dass in einem reichen Land wie [[Österreich]] Frauen weniger verdienen als Männer. |
Zobl eröffnet am [[8. März]] [[2009]] offiziell die Onlineplattform "Grassroots Feminism"<ref>[http://www.grassrootsfeminism.net Grassroots Feminism]</ref>. Sie will ein internationales Netzwerk aufbauen sowie die kulturellen und politischen Aktivitäten der Frauenbewegung zugänglich machen. "Der Feminismus ist für mich nicht nur eine politische Bewegung, sondern auch eine Vision. Ziel ist, die Gesellschaft besser zu machen." | Zobl eröffnet am [[8. März]] [[2009]] offiziell die Onlineplattform "Grassroots Feminism"<ref>[http://www.grassrootsfeminism.net Grassroots Feminism]</ref>. Sie will ein internationales Netzwerk aufbauen sowie die kulturellen und politischen Aktivitäten der Frauenbewegung zugänglich machen. "Der Feminismus ist für mich nicht nur eine politische Bewegung, sondern auch eine Vision. Ziel ist, die Gesellschaft besser zu machen." | ||
| − | Die Wissenschafterin macht Magazin- und Radioworkshops mit Mädchen, um sie zu ermuntern, selbst aktiv zu werden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. In dieser Rolle ist sie natürlich auch Vorbild | + | Die Wissenschafterin macht Magazin- und Radioworkshops mit Mädchen, um sie zu ermuntern, selbst aktiv zu werden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. In dieser Rolle ist sie natürlich auch Vorbild − ein "role model", wie sie sagt. In ihre Sprache fließen englische Wörter genauso selbstverständlich ein wie der [[Pinzgauer Dialekt]] immer wieder einmal durchschlägt. |
| − | Zobl hat fünf Jahre im kalifornischen San Diego gelebt. Amerika sei sehr widersprüchlich, sagt sie. "Ich habe das Freiheitsgefühl in Kalifornien erlebt | + | Zobl hat fünf Jahre im kalifornischen San Diego gelebt. Amerika sei sehr widersprüchlich, sagt sie. "Ich habe das Freiheitsgefühl in Kalifornien erlebt − direkt am Meer, ich liebe Wellenreiten −, aber auch einen von Kapitalismus und Konsumwahn geprägten Lebensstil." |
Deswegen ist sie auch wieder in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] gelandet. Mit ihrem Lebensgefährten wohnt sie in [[Elsbethen]]. "Bei uns ist die Gegend, die Lebensqualität, unvergleichlich. Ich bin ein Freiluftmensch. Ich gehe gern klettern, laufen." | Deswegen ist sie auch wieder in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] gelandet. Mit ihrem Lebensgefährten wohnt sie in [[Elsbethen]]. "Bei uns ist die Gegend, die Lebensqualität, unvergleichlich. Ich bin ein Freiluftmensch. Ich gehe gern klettern, laufen." | ||
Version vom 26. November 2010, 12:57 Uhr
Dr. Elke Zobl (* 20. März 1975 in Mittersill, aufgewachsen in Krimml, Pinzgau) ist Kulturwissenschafterin und Obfrau der Salzburger Radiofabrik.
Vorgestellt
Vorurteile über Feministinnen sind ziemlich weit verbreitet, männerhassende Emanzen etwa. Darüber ärgert sich Elke Zobl nicht. "Klischees müssen untergraben werden. Wenn man sein Leben so lebt, wie man ist, fallen sie weg", sagt die Pinzgauerin. Sie sitzt mir in der Salzburger Radiofabrik gegenüber, deren Obfrau sie seit zwei Jahren ist.
Die Salzburgerin forscht über die dritte Welle der Frauenbewegung sowie über Kunst, Kultur und Medien. Den Weltfrauentag findet sie nach wie vor notwendig. "Er ist Anlass, auf das bisher Erreichte, aber auch auf Diskriminierungen und strukturelle Ungleichheiten aufmerksam zu machen", sagt Zobl. Es sei nicht einzusehen, dass in einem reichen Land wie Österreich Frauen weniger verdienen als Männer.
Zobl eröffnet am 8. März 2009 offiziell die Onlineplattform "Grassroots Feminism"[1]. Sie will ein internationales Netzwerk aufbauen sowie die kulturellen und politischen Aktivitäten der Frauenbewegung zugänglich machen. "Der Feminismus ist für mich nicht nur eine politische Bewegung, sondern auch eine Vision. Ziel ist, die Gesellschaft besser zu machen."
Die Wissenschafterin macht Magazin- und Radioworkshops mit Mädchen, um sie zu ermuntern, selbst aktiv zu werden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. In dieser Rolle ist sie natürlich auch Vorbild − ein "role model", wie sie sagt. In ihre Sprache fließen englische Wörter genauso selbstverständlich ein wie der Pinzgauer Dialekt immer wieder einmal durchschlägt.
Zobl hat fünf Jahre im kalifornischen San Diego gelebt. Amerika sei sehr widersprüchlich, sagt sie. "Ich habe das Freiheitsgefühl in Kalifornien erlebt − direkt am Meer, ich liebe Wellenreiten −, aber auch einen von Kapitalismus und Konsumwahn geprägten Lebensstil."
Deswegen ist sie auch wieder in Salzburg gelandet. Mit ihrem Lebensgefährten wohnt sie in Elsbethen. "Bei uns ist die Gegend, die Lebensqualität, unvergleichlich. Ich bin ein Freiluftmensch. Ich gehe gern klettern, laufen."
Sich zu engagieren, das ist Zobl wichtig. "Das heißt für mich, dass man das macht, was man im eigenen Umfeld machen kann, dass man auch ökologische und soziale Verantwortung übernimmt." Sie kauft Fair-Trade-Produkte, bezieht sauberen Ökostrom und hat eine Solaranlage auf dem Dach.
Quelle
- Salzburger Nachrichten (Daniele Pabinger)