Mattigtalbahn: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. Juli 2021, 09:20 Uhr
Die Mattigtalbahn ist eine Nebenbahn der Westbahn nach Braunau am Inn im oberösterreichischen Innviertel.
Geschichte
Die 37 km lange einspurige Mattigtalbahn wurde im Jahr 1873 nach nur etwa einjähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Sie begann an der Kaiserin-Elisabeth-Bahn (heute Westbahn) im Bahnhof Steindorf bei Straßwalchen in Steindorf in Straßwalchen im Flachgau. Mit der Errichtung waren ca. 30 000 Arbeiter beschäftigt, darunter viele Italiener.
Seit Dezember 2009 verkehren durchgehende Regionalexpresszüge zwischen Braunau und Salzburg Taxham Europark im zwei-Stunden-Takt. Damit entfällt das bis dahin notwendige Umsteigen in Steindorf. Im Jahr 2011 wurden 670 000 Fahrgäste registriert. Auch wegen ihrer Bedeutung für die Industrie und die Gewerbebetriebe entlang ihres Streckenverlaufes gilt sie als nicht schließungsgefährdet und es ist ihr Ausbau im Verkehrskonzept des Landes Oberösterreich vorgesehen.
Auf eine Anfrage im Salzburger Landtag, wie viele Personen täglich die Landesgrenze im Mattigtal in Richtung Bundesland Salzburg per Bahn und auf der Straße queren wurde mitgeteilt, dass eine Erhebung im November 2012 folgende Zahlen ergeben hatte:
"Eine Erhebung im November 2012 (Büro ZIS+P) ergab eine Querschnittsbelastung (Steindorf-Friedburg) von rund 5 500 Fahrgästen (Montag bis Freitag) bzw. 6 400 Fahrgästen (Montag bis Sonntag). Also etwa 1 100 Fahrgäste pro Tag an Werktagen und rund 450 Fahrgäste pro Tag an den Wochenenden. An der B 147 zwischen Landesgrenze und Straßwalchen liegt der durchschnittliche tägliche Verkehr bei etwa 11 000 Fahrzeugen pro Tag (ECE 2010). Bei einem Besetzungsgrad von 1,3 Personen pro Fahrzeug (Mobilitätserhebung 2004) kommt man auf etwa 14 300 Personen pro Tag, die diesen Querschnitt als Pkw Lenker oder Mitfahrer passieren."
Im Zuge des Umbaus der Bahnhöfe Neumarkt am Wallersee und Steindorf wird die Mattigtalbahn einerseits vom Bahnhof Steindorf bis zum Bahnhof Neumarkt am Wallersee verlängert, andererseits von Steindorf bis Friedburg elektrifiziert.
Probleme beim Ausbau 2021
Die Bahnstrecke wird dabei elektrifiziert. Auch die Eisenbahnkreuzungen auf einem rund 7,5 Kilometer langen Streckenteil werden umgebaut bzw. durch eine Unterführung ersetzt. Von diesen Bauarbeiten betroffen sind auch gut 20 Grundbesitzer entlang dieser Bahnstrecke. Sie mussten ihre Grundstücke an die ÖBB verkaufen, um Platz für die Bauarbeiten zu schaffen. Etwa für die Errichtung der Oberleitungsmasten sowie der Unterführungen, die die Eisenbahnkreuzungen ersetzen sollen. Mit zwei Anrainern gab es keine Einigung bezüglich Grundverkauf und in beiden Fällen mussten Enteignungsverfahren eingeleitet werden.
Eines fand bereits Anfang März 2021 in Straßwalchen statt und betraf eine Grundbesitzerin aus Lengau. Die Frau wollte eines ihrer Grundstücke in Straßwalchen für den Ausbau der Strecke nicht an die ÖBB verkaufen. Die Straßwalchner Bürgermeisterin Tanja Kreer (SPÖ) war bei dem Termin vor Ort. Sie versucht noch die Frau umzustimmen, da der Ertrag für das Grundstück sicherlich höher gewesen wäre, wenn sie zum Verkauf bereit gewesen wäre. Doch das habe leider nicht geklappt. Sie habe das kleine Stück Land unter keinen Umständen an die ÖBB verkaufen wollen.
In einem zweiten Enteignungsverfahren, das für den 6. April 2021 in Straßwalchen anberaumt war, ging es um einen schmalen Streifen Grünland entlang der Gleise mit einer Gesamtfläche von 141 Quadratmetern. Hier sei die Sachlage eine völlig andere erklärt ÖBB-Pressesprecher Robert Mosser. In diesem Fall gibt es zwar eine Einigung mit dem Grundstückseigentümer. Da aber mit einer Vorkaufsberechtigten leider keine Einigung erzielt werden konnte, muss formalrechtlich ein Enteignungsverfahren eingeleitet werden. Denn danach verfalle auch das Vorkaufsrecht. Es heißt, dass es sich bei der Vorkaufsberechtigten just um jene Grundbesitzerin aus Lengau handelt, die schon ihr Grundstück nicht an die ÖBB abtreten wolle und darum Anfang März mit einem Enteignungsverfahren konfrontiert war. Es hatte mehrere Gespräche mit dieser Frau gegeben, doch sie sei von ihrer Einstellung nicht abgewichen.[1]
Bilder
Mattigtalbahn – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Mattigtalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblink
- Die Mattigtalbahn auf Wikipedia.de
- Die Geschichte der Mattigtalbahn, Beitrag aus dem Heimatbuch von Munderfing
Quellen
- verschiedene Infos aus dem Internet
- www.salzburg.gv.at, abgefragt am 25. Februar 2017
Einzelnachweis
- ↑ www.sn.at, Susanna Berger: Gegenwehr bei Bahnausbau: "Enteignung ist die allerletzte Möglichkeit" , 23. März 2021