Wissenschafts- und Forschungsrat des Landes Salzburg
Der Wissenschafts- und Forschungsrat des Landes Salzburg ist ein Beratungsgremium der Salzburger Landesregierung.
Aufgabenstellung
Der Wissenschafts- und Forschungsrat (WFR) – in jüngerer Zeit wird vom "Salzburger Wissenschaftsrat" gesprochen – dient der sachverständigen Beratung des Landes Salzburg in Fragen der Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiepolitik.
Unter Berücksichtigung der Lissabon- und Barcelona-Ziele der Europäischen Union soll der Rat durch seine Empfehlungen einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung des gesamten Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsstandortes Salzburg im internationalen Wettbewerb leisten.
Die Beratungen und Empfehlungen des WFR sollen sich vor allem auf folgende Themenbereiche beziehen:
- Analyse Salzburgs im Hinblick auf seine Potenziale, strategische Ausrichtung, Weiterentwicklung und Prioritätensetzung in der Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiepolitik;
- Weiterentwicklung landespolitischer Schwerpunktsetzungen, Programmvorschläge und Förderinstrumente, vor allem in Bereichen der angewandten Forschung unter Einbeziehung nationaler wie auch europäischer Förderinstrumente und -programme;
- ressortspezifische und ressortübergreifende Maßnahmen zur Stärkung des Wissens- und Technologietransfers zwischen den Universitäten, der Fachhochschule, Salzburg Research, Forschungs- und Bildungseinrichtungen und Salzburger Unternehmen mit dem Ziel, die Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu stärken und Synergien nutzbar zu machen;
- Ausarbeitung eines Wissenschafts- und Forschungsleitbildes des Landes Salzburg.
Die Arbeit des Wissenschafts- und Forschungsrates soll dem Grundsatz folgen, sich aus dem operativen Geschäft fernzuhalten. Seine Beratungstätigkeit soll vor allem in der strategischen Weichenstellung und nicht in der fachlichen Beurteilung einzelner Projekte oder Projektvorschläge liegen.
In der Funktionsperiode 2018–2022 zählen zu den Aufgaben des Salzburger Wissenschaftsrates unter anderem die kritische Begleitung aller wesentlichen strategischen Weichenstellungen in der Forschung, die stärkere internationale Positionierung des Standortes Salzburg, die Unterstützung von neuen Projekten der Kreativwirtschaft und die Stärkung im Sinne jener Ziele, die in der Salzburger Wissenschafts- und Innovationsstrategie 2025 (WISS 2025)[1] definiert sind.
Einrichtung
Der Rat wurde im Oktober 2002 auf der Grundlage eines Regierungsbeschlusses eingerichtet.
Er wird bei seiner Tätigkeit durch eine Geschäftsstelle unterstützt, die der Abteilung 1 des Amtes der Salzburger Landesregierung eingegliedert ist.
Mitglieder
Allgemeines
Der Rat ist mit Fachleuten aus verschiedenen Bereichen der österreichischen Wissenschaft und Wirtschaft besetzt.
Er besteht aus bis zu vierzehn stimmberechtigten Mitgliedern, wobei jeweils die Hälfte der Mitglieder von dem für Wirtschaft und von dem für Wissenschaft zuständigen Regierungsmitglied nominiert wird.
Die Mitglieder werden auf vier Jahre bestellt.
Stand 2018
Der Salzburger Wissenschaftsrat besteht nach der im April 2018 erfolgten Neukonstituierung aus folgenden acht (geschlechterparitätisch ausgewählten) Mitgliedern:
- Roland Wernik (Salzburg Wohnbau), Vorsitzender
- Henrietta Egerth-Stadlhuber (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft)
- Georg Bauer (Entwicklungsleiter bei STRATEC Anif)
- Sonja Hammerschmid (Nationalratsabgeordnete)
- Anton Plimon (Austrian Institute of Technology)
- Eva Kühn (Technische Universität Wien)
- Michael Schineis (Atomic Austria)
- Ulrike Tanzer (Vizerektorin für Forschung, Universität Innsbruck)
Historisches
Eine Neubesetzung des Rates erfolgte im Jahr 2011 mit folgenden Mitgliedern: KR DDI Dr. h.c. Otto Zich als Vorsitzender (Generaldirektor i. R. der Sony DADC Austria AG), Dipl.-Ing. Dr. Ingela Bruner, ehemalige Rektorin der Universität für Bodenkultur Wien, als stellvertretende Vorsitzende, Dr. Henrietta Egerth-Stadlhuber (Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft), Dr. Sonja Hammerschmid (Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien), Univ.-Prof. Dr. h.c. Dr. Helmut Konrad (Ordinarius für Allgemeine Zeitgeschichte, Universität Graz), Dipl.-Ing. Alexander Kreiner (Geschäftsführer der Gleitbau GesmbH Salzburg), a.o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Eva Kühn (Institut für Computersprachen der Technischen Universität Wien), Prim. Univ.-Prof. Dr. Gunther Ladurner (ärztlicher Direktor der Christian-Doppler-Klinik a.D.), Dipl.-Ing. Peter Malata (Geschäftsführer des W&H Dentalwerks Bürmoos), Dr. Sabine Mayer (KMU Forschung Austria), Dir.-Stv. Dr. Manfred Pammer (stellvertretender Direktor der Wirtschaftskammer Salzburg), LAbg. a.D. Dr. Bernd Petrisch (Geschäftsführer der Easy Solutions GmbH), Dipl.-Ökon. Dr. Michael Schineis (Atomic) und Rudolf Theierl (Prokurist der Red Bull GmbH).
Bis Februar 2016 schieden Ingela Bruner, Otto Zich, Helmut Konrad und Gunther Ladurner aus und folgten Univ.-Prof. Dr. Anita Rieder, Univ.-Prof. Mag. Dr. Renée Schröder und Mag. Irene Schulte nach.
Vorsitzende
Den Vorsitz hatten inne:
- 2002–2007: Dipl.-Ing. Dr. techn. Ingela Bruner, (damals) freiberufliche Expertin für Forschungsförderung und Universitäts-Management
- 2007–2011: Univ.-Prof. Dr. h.c. Dr. Helmut Konrad, Ordinarius für Allgemeine Zeitgeschichte an der Universität Graz
- 2011–2012: KR Dipl. Dipl.-Ing. Dr. h. c. Otto Zich, Generaldirektor i. R. der Sony DADC Austria AG
- 2013–2021: Dr. Leonhard Schitter M.A., Vorstand der Salzburg AG
- seit 2021: Mag. Dr. Roland Wernik MBA, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau GmbH)
Quellen
- 23. Februar 2011: Wissenschafts- und Forschungsrat des Landes konstituiert
- 6. April 2018: [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/detail?nachrid=59705 Weichenstellungen für Wissenschaft und Forschung: Roland Wernik löst Leonhard Schitter als neuer Wissenschaftsrats-Vorsitzender ab