Spruchreif 8 Frauen 8 Geschichten

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Die acht Frauen.

Spruchreif 8 Frauen 8 Geschichten ist ein Projekt des Flachgauer Marketing-Zusammenschlusses Plusregion Köstendorf - Neumarkt - Straßwalchen anlässlich des Weltfrauentags 2021.

Beschreibung

In Kooperation mit Frau & Arbeit, dem Gewaltschutzzentrum Salzburg und dem Museum Fronfeste wurde eine Möglichkeit gesucht, wichtige Themen rund um den Weltfrauentag zu transportieren. Dazu wurden acht Frauen aus unterschiedlichen Kulturen, mit unterschiedlichen Hintergründen und Geschichten, befragt. Alle verbindet dabei, dass sie in der Plusregion leben. Sie erzählen, wie in ihrer Heimat der Weltfrauentag begangen wird, was er für sie persönlich bedeutet, wo haben Frauen und Männer nicht dieselben Rechte, was könnte verbessert werden und wie erleben sie die Zeit der Coronapandemie.

Die acht Frauen

  • Die gelernte Bautechnische Zeichnerin und angehende Künstlerin Baharak Pöll kam im Iran zur Welt und lebt in Neumarkt am Wallersee.
  • Wiebke Best-Wagner, gebürtig aus Norddeutschland, zog vor 17 Jahren mit ihrem Mann nach Straßwalchen.
  • Divya kommt ursprünglich aus Indien, ist aber gebürtige Salzburgerin und lebt in Straßwalchen.
  • Irene Apprich ist aus Straßwalchen, wo sie als Apothekerin die Lindenapotheke von ihrer Mutter übernommen hat.
  • Nomin Edene Batkhuu kommt aus der Mongolei, lebt seit 2015 in Österreich und absolviert derzeit die Ausbildung zur Pflegeassistentin im Landeskrankenhaus Salzburg.
  • Ciel Weydemann ist mit ihren drei Geschwistern in Neumarkt am Wallersee und in Berlin aufgewachsen und arbeitet im Museum Fronfeste.
  • Shemsija Salja mit albanischen Wurzeln ist in Österreich geboren und lebt mit ihrem sechsjährigen Sohn in Straßwalchen.
  • Die in Mazedonien geborene Rozana Markovic lebt mit ihrer Familie in Neumarkt am Wallersee, wo sie für die Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee arbeitet.

Im Detail


Baharak Pöll

Baharak Pöll

Die gelernte Bautechnische Zeichnerin und angehende Künstlerin Baharak Pöll ist 45 Jahre alt. Sie ist in Teheran/Iran geboren und aufgewachsen und ist mit 13 Jahren nach Österreich ausgewandert. In Neumarkt am Wallersee lebt sie mit ihrem Sohn und verwirklicht sich in der Malerei und im Gesang.

Sie kommen ursprünglich aus dem Iran, wie wird dort der internationale Frauentag begangen?

Weltfrauentag ist dort nicht erlaubt. Muttertag ist gleichzeitig Tag der Frau, wo die Frau dann auch als Mutter im Vordergrund steht.

Welches Thema rund um den Frauentag trifft Sie persönlich am meisten?

Ich investiere sehr viel Energie in Bewusstseinsarbeit und dadurch auch in meine Selbstverwirklichung. Als eigenständiger Mensch, frei von Anhaftungen leben zu können ist mir ein großes Anliegen.

Wo haben Frauen und Männer nicht dieselben Rechte, was könnte verbessert werden?

Wenn wir diese Fragen nicht mehr stellen müssten. Keine Separation zwischen Frauen und Männern. Wir sind alle ein Teil dieser Welt, dürfen die Probleme, die sich uns zeigen als Chance für Weiterentwicklung wahrnehmen und offen sein für neue Ideen. Wenn wir die Verantwortung für unser Leben übernehmen, dann wird es irgendwann keine Opfer und keine Täter mehr geben.
Institutionen die Hilfe zur Selbsthilfe auf Augenhöhe anbieten zu fördern, um die Hilfesuchenden individuell in ihren Bedürfnissen unterstützen zu können und die Selbstwirksamkeit ins Bewusstsein bringen. Unter dem Motto "Egal wie klein die Schritte sind: Ich kann sie gehen."

Frauentag inmitten einer Pandemie namens Corona - wie geht es Ihnen ganz persönlich während dieser schwierigen Zeit als Frau?

Mir geht es sehr gut, ich bin schöpferisch, probiere neue Ideen umzusetzen und mich künstlerisch auszudrücken. Bewege mich, bin sehr viel in der Natur. So nutze ich die Zeit sinnvoll, habe sehr viel Freude daran und versuche mich von außen wenig beeinflussen zu lassen.

Baharak Pöll: "Selbstwirksamkeit fördern!"

Wir verkörpern das Bild einer Frau und prägen damit unsere Kinder und die Zukunft, das ist eine große Verantwortung. Gerne Mutter sein UND ein eigenständiges Leben führen, ist kein Widerspruch.
Frauen dürfen die Weiblichkeit verkörpern, was meiner Meinung nach ohnehin eine Seltenheit geworden ist. Werte wie z. B. Raum geben für Fehler, fürs Scheitern, für Vergebung. Vertrauen und Hingabe und vor allem zu lieben.

Wiebke Best-Wagner

Wiebke Best-Wagner

Wiebke Best-Wagner ist 47 Jahre alt. Sie kommt gebürtig aus Norddeutschland und hat in Kiel studiert. Nach fünf Jahren in München ist sie vor 17 Jahren mit ihrem Mann nach Straßwalchen gezogen. Nach drei Kindern hat sie sich 2014 mit einem kleinen Laden für Kinder und Baby Accessoires selbständig gemacht, den sie noch immer hier in Straßwalchen alleine führt.

Sie kommen ursprünglich aus Oldenburg in Niedersachen. Wie wird dort der internationale Frauentag begangen?

Ich kann mich erinnern das auch dort verschiedene Veranstaltungen rund um den Frauentag stattfanden. In den Kinos liefen Filmreihen zu diesem Thema, es wurde demonstriert und in vielen Cafés gingen wir dann zum "Frauenbrunch".

Welches Thema rund um den Frauentag trifft Sie persönlich am meisten?

Die Honorierung als Mutter mit Job. Was wäre wenn der Job als Mutter bezahlt würde?
Ich glaube das Thema Gleichberechtigung zwischen Männer und Frauen ist für viele gar nicht mehr so diskussionsbedürftig. Es hat sich seit Jahrzehnten viel geändert. In meinem Umfeld kenne ich viele Mütter die selbstständig sind oder auch gute Jobs haben trotz Kinder. Das Thema, welches mich oft beschäftigt ist die Aufgabenverteilung und die Honorierung des "zusätzlichen Jobs" der Mutter. Wir sind nämlich auch noch Köchin, Lehrerin, Putzfrau, Taxifahrerin, Kindermädchen und Vertrauensperson. Diese zusätzliche Belastung wird aber nirgends verzeichnet und leider auch nicht finanziell und zu wenig gesellschaftlich honoriert.

Klar, in manchen Bereichen besteht Aufholbedarf - trotzdem hat sich auch schon sehr vieles getan. Wo finden Sie, dass Frauenthemen bereits sehr stark verbessert wurden und vieles geschehen ist?

Natürlich hat sich in den letzten 100 Jahren der Frauenbewegung vieles getan. Die Bildungsmöglichkeiten der Frauen haben sich so weit verbessert, dass wir sogar weltweit die Bildungsgewinner sind, das heißt wir haben den Männern in Sachen Bildung generell den Rang abgelaufen. Auch der Einfluss in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik nimmt immer mehr zu. Das ist natürlich toll zu hören. Doch leider besteht bei den Karrierechancen und Bezahlungen immer noch eine zu große Ungleichheit.

Wiebke Best-Wagner: "Ohne Widerstand gibt es keinen Fortschritt!"

Niemand sollte frauenfeindliche Zustände einfach aushalten und hinnehmen.

Divya Divan

Divya Divan

Divya Divan ist 30 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Indien, ist aber gebürtige Salzburgerin. Sie ist schon seit mehreren Jahren im Tourismusbereich tätig, da sie es liebt, von Menschen umgeben zu sein. Sie wohnt mittlerweile seit neun Jahren in Straßwalchen und liebt es hier. Das Leben am Land findet sie einfach schön. Tanzen war schon immer ihr Hobby, was sie nach ihrem Umzug nach Straßwalchen zum Nebenberuf gemacht hat. Sie ist nun Zumba-Fitness- und Strong-Nation-Trainerin. Sie liebt es, ihre Leidenschaft mit vielen Menschen teilen zu können. Durch den Sport hat sie viele liebe Menschen aus der Region kennengelernt.

Sie kommen ursprünglich aus Indien; wie wird dort der internationale Frauentag begangen?

Der Frauentag hat eine sehr große Bedeutung in der Geschichte Indiens. Die Stimme jeder einzelnen Frau wird gefeiert. Der Geburtstag von Sarojini Naidu, die erste Frau, die in Indien Gouverneurin wurde, steht in großer Verbindung zum Frauentag. Sie ist eine große Inspiration für viele Frauen. Sie war eine Freiheitskämpferin und hat sehr viel zum Tag der Unabhängigkeit in Indien beigetragen. Ihr Geburtstag ist der Frauentag in Indien, da sie sich sehr für die Rechte der Frauen eingesetzt hat.

Welche Werte gehen für Sie mit dem Frauentag einher, welche Inhalte sind Ihnen zum Thema Frauentag besonders wichtig und was soll dieser unbedingt transportieren?

Frauen machen die Welt bunt und schenken der Welt Leben. Ich kenne viele Frauen, die Idole für mich sind, und die Erfolge dieser Frauen sind meine Inspiration. Über die Jahre habe ich gelernt, dass wir am stärksten sind, wenn wir uns gegenseitig anfeuern und motivieren. Als Frau sind Selbstvertrauen und Tapferkeit für mich das wichtigste. Man soll stetig daran arbeiten, die beste Version von sich selbst zu sein, und lernen, sich selbst zu lieben.

Frauentag inmitten einer Pandemie namens Corona - wie geht es Ihnen ganz persönlich während dieser schwierigen Zeit als Frau?

Da ich ein sehr positiver Mensch bin und mich täglich mit Positivität umgebe, würde ich diese Zeit nicht zwingend als "schwierig" bezeichnen. Ich habe gelernt, vieles nicht als selbstverständlich anzusehen und die kleinen Dinge am Leben zu schätzen. Es ist mit Sicherheit eine herausfordernde Zeit für viele von uns, aber ich bin überzeugt, dass man mit einem positiven Mindset noch stärker aus dieser Pandemie rauskommt.

Divya Divan: "Schön, dass es uns gibt! Beautiful and Powerful!"

Frauen sind liebevoll, mitfühlend, intelligent, wunderschön und einfach unersetzlich.

Irene Apprich

Irene Apprich

Irene Apprich ist 49 Jahre, in Straßwalchen unbeschwert und glücklich in einer großen Familie aufgewachsen. Ihr Studium hat die Apothekerin in Wien absolviert. Anschließend hat sie ihre pharmazeutische Tätigkeit in der Landesapotheke als Krankenhausapothekerin ausgeübt. Zur Unterstützung ihrer Mutter in der Lindenapotheke ist sie nach Straßwalchen zurückgekehrt. Diese hat Irene dann 2009 übernommen.

Welches Thema rund um den Frauentag trifft Sie persönlich am meisten?

Aus gesellschaftlicher Sicht finde ich es erschreckend wie hoch die Zahlen für häusliche Gewalt gegen Frauen auch in Österreich sind. Und vor allem wie schutzlos manche Frauen dem ausgeliefert sind.

Wo haben Frauen und Männer nicht dieselben Rechte? Was könnte verbessert werden?

Ich bin Dienstgeberin von 12 Frauen in einer Apotheke mit behördlich geregelten Öffnungszeiten bis 18 Uhr. Ich erlebe daher "hautnah" welch großes Organisationstalent meine angestellten Mütter beweisen müssen, wenn sie nachmittags arbeiten. Ohne private Unterstützung ist das nicht möglich, denn welche Einrichtung ermöglicht eine Kinderbetreuung bis nach 18 Uhr?
Frauen und Männer sollten auch endlich für gleiche Arbeit gleich bezahlt werden.

Frauentag inmitten einer Pandemie namens Corona - Wie geht es Ihnen ganz persönlich während dieser schwierigen Zeit als Frau?

Grundsätzlich gut, mein Tagesablauf hat sich nicht viel verändert. Das Leben am Land bietet zurzeit riesen Vorteile. Aber natürlich bin ich auch wie alle gefordert. Gerade beruflich ist es ein fast täglich neues Reagieren auf neue Verordnungen, Marktbedürfnisse oder Kundenerwartungen. Da muss man sehr achtsam agieren, um dem eigenen Qualitätsanspruch treu zu bleiben und nicht zum Getriebenen zu werden.

Klar, in manchen Bereichen besteht Aufholbedarf -trotzdem hat sich auch schon sehr Vieles getan. Wo finden Sie, dass Frauenthemen bereits sehr stark verbessert wurden und vieles geschehen ist?

Aus Frauensicht lebe ich schon immer in einer privilegierten Zeit in einem privilegierten Land. In Österreich freut man sich über die Geburt eines Mädchens gleich wie über die eines Buben, ich hatte freien Zugang zu Bildung, durfte immer wählen, wurde nicht zwangsverheiratet - die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Also Zeit sich auch einfach mal zu freuen wie gut es uns geht!
Aber, um die Frage auf den Punkt zu bringen, Frauen lassen sich nicht mehr leicht in klassische Rollenbilder drängen und folgen, mehr als früher, ihren Interessen und Talenten.

Irene Apprich "Mit Zusammenhalt können Frauen viel erreichen"

Die große Stärke von Frauen sehe ich im Vernetzen, der Kommunikation, dem Denken in kreativen Lösungen und der gegenseitigen Unterstützung. Wir sind Teamplayer. Wenn wir das beherzigen, können wir viel erreichen.

Nomin Edene Batkhuu

Nomin Edene Batkhuu

Nomin Edene Batkhuu kommt ursprünglich aus der Mongolei und lebt seit 2015 in Österreich. Die 27-jährige Nomin absolviert derzeit die Ausbildung zur Pflegeassistentin im Landeskrankenhaus Salzburg.

Sie kommen ursprünglich aus der Mongolei, wie wird dort der internationale Frauentag begangen?

In der Mongolei wird der internationale Frauentag sehr groß gefeiert. Die Frauen treffen sich um miteinander zu Essen, zu Tanzen und zu Singen. Auch in Österreich treffen sich die mongolischen Frauen um miteinander den internationalen Frauentag zu feiern. Manchmal werden am internationalen Frauentag in der Mongolei auch soziale Projekte gemacht. Bei denen arme Familien unterstützt werden.

Welches Thema rund um den Frauentag trifft Sie persönlich am meisten?

Häusliche Gewalt ist ein wichtiges Thema für mich.

Wo haben Frauen und Männer nicht dieselben Rechte, was könnte verbessert werden?

In der jungen Generation hat sich schon vieles zum Guten verändert, in Österreich und in der Mongolei.

Frauentag inmitten einer Pandemie namens Corona - wie geht es Ihnen ganz persönlich während dieser schwierigen Zeit als Frau?

Ich begann meine Ausbildung zwei Wochen vor dem Ausbruch der Pandemie und hatte ab diesem Zeitpunkt sehr viel Homeschooling. Das war für mich manchmal schwierig, da ich nicht alles verstand und dann vieles selbst im Internet nachschlagen musste. Dadurch war es vor allem zu Beginn der Ausbildung sehr schwierig, da Deutsch ja nicht meine Muttersprache ist.

Nomin Edene Batkhuu "Keine Gewalt gegen Frauen & Kinder!"


Ciel Weydemann

Ciel Weydemann

Ciel Weydemann ist mit ihren drei Geschwistern in Neumarkt am Wallersee und in Berlin aufgewachsen. Sie ist 22 Jahre alt und arbeitet im Museum Fronfeste. Die Leidenschaft von Ciel ist Kreativität, diese lebt sie beim Zeichnen von Comics und Mangas oder beim Bass spielen aus.

Sie kommen ursprünglich aus Deutschland wie wird dort der internationale Frauentag begangen?

Ich bin halb Deutsche/halb Österreicherin und habe den Großteil meines Lebens in Neumarkt verbracht, daher kenne ich hauptsächlich die Feierlichkeiten und Veranstaltungen, welche im Museum, in dem ich arbeite, begangen wurden.

Welches Thema rund um den Frauentag trifft Sie persönlich am meisten?

Ich weiß nicht, ob mich ein bestimmtes Thema mehr oder weniger trifft. Alle Themen um mich herum, welche man mit Feminismus in Verbindung bringen kann, betreffen mich. Egal ob es um Medizinische Ungerechtigkeit geht oder um die Kommentare, die man sich anhören muss, wie man als Frau aussieht.

Wo haben Frauen und Männer nicht dieselben Rechte, was könnte verbessert werden?

Fast überall. Vor allem im Bereich der Medizin kann sehr viel verbessert werden.
Bei sehr vielen Medikamenten gibt es hauptsächlich Studien, bei denen Männer Medikamente für Männer entwickeln und daher weiß man nur wie der männliche Körper darauf reagiert. Die richtige Zusammensetzung wird bei Frauen nicht getestet. Bei Medikamenten, die für Frauen konzipiert wurden und auch Testreihen/Studien mit Frauen gemacht wurden, weiß man das ein Frauenkörper ganz anders reagiert und damit ganz andere Medikamente oder Behandlungen braucht. Oftmals müsste auch nur die Dosierung oder das Medikament umgestellt werden. Hier gibt es einen sehr großen Bedarf an WissenschaftlerInnen und vor allem auch Pharmakonzernen die sich für dieses spezielle Frauenthema einsetzen. Immerhin stellen Frauen die Hälfte der Weltbevölkerung dar, da ist es endlich an der Zeit für eine gleichberechtigte Behandlung zu kämpfen.

Frauentag inmitten einer Pandemie namens Corona - wie geht es Ihnen ganz persönlich während dieser schwierigen Zeit als Frau?

Z. B. Als ich meine Antibabypille kaufen wollte und diese nicht geliefert werden konnte. Ich hatte nochmal Glück und es konnte eine gefunden werden mit gleicher Zusammensetzung. Jedoch haben andere sicherlich nicht so viel Glück.

Klar, in manchen Bereichen besteht Aufholbedarf - trotzdem hat sich auch schon sehr vieles getan. Wo finden Sie, dass Frauenthemen bereits sehr stark verbessert wurden und vieles geschehen ist?

Ich denke das bereits viel passiert ist was das Thema "Body positivity" betrifft. Es wird mehr und mehr akzeptiert, dass man nicht aussehen muss wie ein perfektes Model. Alle Körperformen sind GUT! Das stärkt auch das Selbstwertgefühl vieler Frauen.

Ciel Weydemann: "Keep on fighting!"

Wir müssen weiterhin für Frauenrechte kämpfen. Auch wenn schon viel passiert ist, ist dieser Kampf noch nicht zu Ende.

Shemsija Salja

Shemsija Salja

Shemsija Salja ist 25 Jahr alt. Sie ist in Österreich geboren und lebt mit ihrem sechsjährigen Sohn in Straßwalchen. Neben ihrem Beruf als pharmazeutisch kaufmännische Angestellte ist sie alleinerziehende Mama und ihr Sohn ist ihr größtes Glück. Zu ihren Leidenschaften zählen Musik und Poesie. Sie schreibt eigene Gedichte und singt für ihr Leben gern. Aufgrund ihrer Wurzeln spricht sie neben ihrer Muttersprache Deutsch noch 3 andere Sprachen, Albanisch, Serbisch und Englisch.

Welches Thema rund um den Frauentag trifft Sie persönlich am meisten?

Das Thema Sexismus gegen Frauen nehme ich als Person am meisten wahr. Es ist nicht in Ordnung, dass vor allem Männer sich manchmal ein vorschnelles Bild über Frauen, nur aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Kleidung, machen. Wie ich mich kleide bzw. mich als Frau darstelle - sollte meine freie Entscheidung sein, da ich das für mich und nicht für andere Personen mache. Auch das Thema Kind und Beruf betrifft mich persönlich. Es ist nicht immer einfach beides miteinander zu vereinbaren, aber mit etwas Unterstützung des Arbeitgebers und der Familie kann man alles schaffen.

Wo haben Frauen und Männer nicht dieselben Rechte? Was könnte verbessert werden?

Bei dieser Frage möchte ich mich gar nicht so sehr auf die Rechte von Frauen und Männern beziehen. Ich sehe aber schon immer wieder, dass es in manchen Bereichen Unterschiede gibt. Hier im speziellen das Thema Mutter & Hausfrau. Ich finde es schade, dass Frauen, welche diese Rollen annehmen, nicht mehr Ansehen entgegengebracht wird und dass sehr oft davon gesprochen wird "nur" Hausfrau und Mutter zu sein. Ich würde mir wünschen, dass dem mehr entgegengewirkt wird und die Gesellschaft der Leistung von Müttern und Hausfrauen mehr Wertschätzung schenkt.

Shemsija Salja: "Dankbar eine Frau zu sein!"

Am Ende eines jeden Tages, danke ich Gott dafür eine Frau zu sein.

Rozana Markovic

Rozana Markovic

Die in Mazedonien geborene Rozana Markovic ist 53 Jahre alt und lebt in Neumarkt am Wallersee. Sie hat in Mazedonien eine höhere Schule für Museologie, Archive und Bibliotheken besucht und die Prüfungen mit Auszeichnung bestanden. Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1987 ist sie mit ihrem Mann nach Österreich gekommen und hat hier eine Familie mit zwei Kindern gegründet. Seit acht Jahren arbeite sie für die Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee und ist dort als Reinigungskraft tätig. Seit 32 Jahren hat sie bisher gearbeitet, sie hat sogar die Karenzzeit ihrer Kinder nicht in Anspruch genommen. Inzwischen lebt ihr Sohn mit seiner Frau und den beiden Enkelkindern bei ihr. Sie leben als Großfamilie in einer Wohnung und haben im Heimatort ihres Mannes ein Haus, welches gerne im Urlaub genutzt wird.

Sie kommen ursprünglich aus Mazedonien wie wird dort der internationale Frauentag begangen?

In Mazedonien wird der Frauentag seit der Gründung des Frauentages groß gefeiert. Der Tag hat mehr Bedeutung als in Österreich der Muttertag. Bei uns sind diese Tage sozusagen zusammengelegt. Die Frauen feiern zum Großteil ohne Männer und genießen "Ihren" Tag.

Welches Thema rund um den Frauentag trifft Sie persönlich am meisten?

Wir brauchen auch eine neue Aufmerksamkeit für die Fähigkeiten der Frauen, diese sollten ernst genommen werden und mit einer neuen Achtsamkeit von Allen geschätzt werden.
Frauenrechte hinsichtlich der Religionen ist eine große Aufgabe für die Zukunft - hier geht es um Menschenrechte und Frauenrechte die wahrgenommen werden müssen!

Wo haben Frauen und Männer nicht dieselben Rechte, was könnte verbessert werden?

Für mich ist es wichtig, dass wir Frauen die fast gleichen Rechte (wir Frauen haben andere Stärken) wie Männer bekommen, z.B. gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit und das sollte sich auch auf den Pensionsanspruch der Frauen auswirken.

Frauentag inmitten einer Pandemie namens Corona - wie geht es Ihnen ganz persönlich während dieser schwierigen Zeit als Frau?

Als Großmutter merke ich es, besonders weil meine Schwiegertochter arbeiten gehen muss und ich dann im Lockdown, soweit es geht aufpassen muss.

Klar, in manchen Bereichen besteht Aufholbedarf - trotzdem hat sich auch schon sehr vieles getan. Wo finden Sie, dass Frauenthemen bereits sehr stark verbessert wurden und vieles geschehen ist - auch im Vergleich zu Ihrem Herkunftsland?

In Mazedonien war es noch üblich, z.B. bei meiner Schwester, dass die Mädchen nur die Pflichtschule absolvieren und dann zu Hause im Dorf bleiben. Das hat sich inzwischen gravierend geändert! Mädchen und Frauen haben einen guten Zugang zu Bildung und Ausbildung und nehmen das auch in Anspruch. Seither ist die Entwicklung der Frauenrechte ähnlich wie hier in Österreich auch.

Rozana Markovic: "Keine Unterschiede beim Zugang zu Arbeit & in der Bezahlung!"

Für Frauen ist es wichtig arbeiten zu gehen und dass es dabei keine Unterschiede im Zugang zur Arbeit und in der Bezahlung mehr gibt.

Quelle

  • www.plusregion.at, abgefragt am 24. Februar 2021, wird laut Auskunft des PlusRegions-Büro jedoch nach dem Weltfrauentag inaktiv gestellt; daher finden sich alle Beiträge und Bilder mit Genehmigung der Geschäftsführerin Julia Mauberger hier im Salzburgwiki;