Sebastian

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Das Sebastiansrelief an der Südfassade an St. Sebastianskirche in der Stadt Salzburg.
Hl. Sebastian, von Andrea Mantegna um 1457–1459.
Bauernregel am Sebastianitag: "An Fabian und Sebastian fängt der rechte Winter an". 2023, einen Tag nach Sebastiani lag nach über einem Monat ohne Schneefälle wieder Schnee im nördlichen Flachgau.

Der heilige Sebastian (* in Mailand in Italien oder in Narbonne in Frankreich ?; † 288? in Rom) war ein Märtyrer.

Leben

Sein Name ist von dem griechischen Wort "Σεβαστός" abgeleitet, das "der Erhabene" (lateinisch: "Augustus") bedeutet.

Geschichte und Legenden über sein Leben sind vermischt, da die ursprünglichen Urkunden verloren gegangen sind.

Einer Legende im Umfeld des Sebastiangrabes an der Kirche San Sebastiano fuori le mura in Rom soll Sebastian nach dem Mailänder Bischof Ambrosius Mailänder gewesen, möglicherweise aber auch in Narbonne geboren sein. Über ihn selbst sind keine Daten bekannt, man kennt nur sein Grab.

Seine Jugend verbrachte Sebastian in Mailand. Er wurde beim römischen Militär in Rom wegen seines guten Benehmens zum Offizier der Leibwache der Kaiser Diokletian und Maximian ernannt. Allerdings verheimlichte er seinen christlichen Glauben. Diese Stellung half ihm, seinen christlichen Glaubensgenossen in den Gefängnissen Roms beizustehen. Als Kaiser Diokletian (284–305) von Sebastians Glauben erfuhr, wurde er wegen seines christlichen Glaubens zum Tod verurteilt und von numidischen Bogenschützen erschossen. Eine fromme Witwe, die hl. Irene, die ihn eigentlich für das Begräbnis vorbereiten wollte, zog seine Pfeile aus seinem Körper und pflegte ihn wieder gesund. Er wird daher immer mit Pfeilen, die in seinem Körper stecken, dargestellt.

Nach seiner Genesung kehrte er zu Diokletian zurück und bekannte sich erneut zum Christentum. Diokletian befahl daraufhin, ihn mit Keulen im Circus zu erschlagen. Sebastians Leichnam warf man in die Cloaca Maxima, einen städtischen Abflussgraben in der Nähe des Tiber, aus dem er von Christen geborgen wurde, nachdem er ihnen im Traum den Ort seines Verbleibens gezeigt haben soll. Danach wurde er in der Sebastian-Katakombe beerdigt. Über seinem Grab wurde schon im 4. Jahrhundert die Kirche San Sebastiano fuori le mura (St. Sebastian außerhalb der [Stadt]Mauern) errichtet.

Seit dem Jahr 354 wird sein Fest am 20. Jänner gefeiert. 1761 wurde zu Ehren des Pestpatrons eine Gebetsgemeinschaft, die Sebastiansbruderschaft gegründet. Das alte, schön ausgestattete Bruderschaftsbuch ist noch vorhanden.

Sein Attribut ist ein Pfeil, der seine Brust durchbohrt, an Baumstamm gebunden.

Verehrung

"Sebastianspfeile" trug man früher als Schutz gegen die Pest. Der Volksmeinung nach wurde diese "anfliegende Krankheit" von Dämonen durch geheimnisvolle Pfeile hervorgerufen.

Salzburgbezüge

In der Stadt Salzburg ist die St. Sebastianskirche dem Heiligen geweiht, der an die Kirche anschließende Sebastiansfriedhof trägt seinen Namen. In Hof bei Salzburg ist die Pfarrkirche hl. Sebastian, in Mühlbach am Hochkönig die Pfarrkirche zum hl. Sebastian und in Weyer in Bramberg am Wildkogel im Oberpinzgau die Ortskapelle hl. Sebastian dem Heiligen geweiht.

Es gab zwei Bruderschaften, die St. Rochus- und Sebastiansbruderschaft, die sich zu Zeiten der Pest gebildet hatten.

Selten wird noch der Brauch des Sebastianschnapserl gepflegt.

Bauernregeln

"Haben Fabian und Sebastian nach Kälte Verlangen, musst du um deinen Vorrat an Brennholz bangen."
"Schütten Fabian und Sebastian viel Schnee auf’s Dach, wird vor Matthias der Frühling nicht wach."
"Können Fabian und Sebastian Schneemänner bau’n, türmt sich der Schnee bald mannshoch am Zaun."
"Verschließt tiefer Schnee zu Sebastian die Saaten, wird unser täglich Brot gut geraten."
"An Fabian und Sebastian fängt Baum und Tag zu wachsen an."
"An Fabian und Sebastian soll der Saft in die Bäume gahn."
"Fabian, Sebastian,da steigt der Saft den Baum hinan."
"An Fabian und Sebastian fängt der rechte Winter an."
"Sonnenschein um Fabian und Sebastian, lässt den Tieren das Futter ausgah'n."
"Ist es um Fabian und Sebastian schon warm, wird das Jahr meist futterarm."
"Um Fabian und Sebastian, da nimmt auch der Tauber die Taube an."

Quellen