Rudolf Buschmann
Pater Rudolf Buschmann CSsR (* 27. November 1948 in Heiligenstadt im Eichsfeld, Thüringen; † 8. März 2002 in Bochum, Nordrhein-Westfalen) war Ordenspriester sowie Pfarrprovisor von Zederhaus und Muhr.
Leben
Rudolf Buschmann verbrachte den Großteil seines Lebens in seiner thüringischen Heimat – die damals zur DDR, dem kommunistisch beherrschten Teil Deutschlands, gehörte –, näherhin im katholisch geprägten Eichsfeld.
Er schloss sich der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen an, die in seiner Heimatstadt Heiligenstadt ein Kloster besaß, leistete am 6. August 1972 die ewigen Gelübde und empfing am 6. April 1975 die Priesterweihe.
Nach der politischen Wende in der DDR wurde das Heiligenstädter Kloster wieder ganz der Kölner Ordensprovinz einverleibt, was Buschmann seine Tätigkeit als Klosterökonom verleidete; so ließ er sich nach Bochum versetzen. In der Diözese Essen, zu der Bochum gehörte, durfte er sich auch in der Pfarrseelsorge betätigen, aber er fühlte sich in der Großstadt als Mensch und Priester nicht wohl. Ihn verlangte nach "Seelsorge und Begleitung an der Basis – und das auf längere Zeit am gleichen Ort und für die gleichen Menschen"; und da ihm Berge und Bergland, Dorfgemeinschaften und Volkskirche in Thüringen immer Heimat gewesen waren, hoffte er auf ein Leben und priesterliches Wirken in einer so geprägten Umwelt.
Diese Umwelt fand er, da ins Salzburgische Beziehungen aus früheren Urlaubsaufenthalten bestanden, im Lungau, Hierher übersiedelte er im Sommer 1998 und wurde sodann zum Pfarrprovisor von Zederhaus und Muhr bestellt. Wie sein Dechant Markus Danner später schrieb, wich in der Bevölkerung die anfängliche Skepsis gegenüber "dem Deutschen" mit seiner fremden Aussprache bald einer großen Wertschätzung für seine Menschlichkeit und seinen eifrigen Dienst. Dechant Danner dankte ihm in seiner Predigt zu P. Buschmanns Silbernem Priesterjubiläum für sein Menschsein, für sein Gottvertrauen, für seinen Dienst an der Kirche und für seine Aufmerksamkeit gegenüber den Menschen. P. Buschmann sah die Jahre, in denen er in den Muhr und Zederhaus wirken durfte, als die glücklichsten und segensreichsten Jahre seines priesterlich-seelsorglichen Wirkens an.
Im Dezember 1999 stellten die Ärzte bei P. Buschmann eine schwere Krebserkrankung fest. Weil dieser aber den Dienst um Weihnachten noch ausüben wollte, unterzog er sich erst am 7. Jänner 2000 einem chirurgischen Eingriff. Nach kurzer Erholung und einer Immuntherapie nahm er im Mai 2000 seine Tätigkeit in Muhr wieder auf. Im Jänner 2001 kehrte die Krankheit jedoch zurück. Nach Ostern musste sich dazu entscheiden, den Lungau zu verlassen und nach Bochum zurückzukehren. Mit eindrucksvoller Gabe sprachlichen Ausdrucks setzte er sich in Gedichten und Gebeten mit seiner Krankheit und dem nahenden Tod auseinander, der ihn schließlich von seinem schweren Leiden erlöste.
Quelle
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Muhr und Zederhaus 1998–2001 |
Nachfolger |