Orkan Kyrill

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Kyrill-Denkmal zur Erinnerung an den Orkan im Jänner 2007
Gaisberg nach dem Orkan Kyrill

Der Orkan Kyrill war ein Sturmtief, das in der Nacht auf den 19. Jänner 2007 mit Spitzen bis zu 216 km/h über das Bundesland Salzburg hinwegzog.

Allgemeines

Vom Sturm betroffen war in erster Linie der Norden Salzburgs, der Flach- und der Tennengau. Die Feuerwehren in Stadt und Land verzeichneten 1 290 Einsätze. Im Großeinsatz standen auch die Mitarbeiter der Salzburg AG. Der Energieversorger hatte noch in der Nacht 200 Mann aufgeboten. Zeitweise waren ein Viertel aller Salzburger Haushalte - das sind 50 0000 - ohne Strom, weil herabstürzende Äste Stromleitungen gekappt hatten. Die Ausfälle dauerten teils wenige Minuten, teils mehrere Stunden.

Unter anderem war jene 110-KV-Leitung unterbrochen, die das Umspannwerk Hagenau mit dem in Seekirchen verbindet. Nachdem den ganzen Tag daran gearbeitet wurde, war das Stromnetz bis zum Abend zum großen Teil wieder zusammengeflickt. Dennoch mussten 5 000 Haushalte auch in der Nacht auf den 20. Jänner ohne Strom auskommen.

Große Probleme bereitete Orkan Kyrill auch den ÖBB: In den Nachtstunden krachte beim Bahnsteig 2 das Dach auf die Oberleitung und legte den Salzburger Hauptbahnhof lahm. Es war in Salzburg kein Zugverkehr möglich. Erst um 8 Uhr konnte der Verkehr auf der Westbahn und in Richtung Golling wieder aufgenommen werden. "Gestrandete" Passagiere konnten sich in einen bereitgestellten ICE setzen und wurden vom Roten Kreuz versorgt.

Erst im Laufe des 19. Jänner wurde das Ausmaß der Schäden in Salzburg allmählich klar. Allein in der Stadt wurden Dutzende Dächer abgedeckt, auch an Amtsgebäuden und zwei Schulen entstand schwerer Schaden. Der Park beim Schloss Hellbrunn, der Tiergarten sowie Friedhöfe mussten gesperrt werden.

Im Flachgau wurde unter anderem in Anif eine Bushaltestelle umgerissen, in Bergheim fiel ein Strommast auf ein Haus und in Siezenheim wurde die Walserfeldhalle abgedeckt.

Einen gefährlichen Einsatz hatten die Feuerwehren in Ebenau zu bewältigen: Sie mussten einen Waldbrand löschen, den eine gerissene 30-KV-Leitung um 3.30 Uhr ausgelöst hatte. Allein dort standen 170 Feuerwehrleute im Einsatz, das Feuer konnte gegen 6 Uhr gelöscht werden.

In Hallein wurde das Dach des Krankenhauses teilweise abgedeckt.

In den Wäldern wurden fünf bis zehn Prozent des jährlichen Einschlags geworfen, was 75 000 bis 150 000 Festmeter entsprach.

Da der Sturm in der Nacht durchzog, waren glücklicherweise keine Toten und kaum Verletzte zu beklagen. Erst während der Aufräumarbeiten kam es, vor allem in den Wäldern, zu mehreren schweren und teilweise auch tödlichen Arbeitsunfällen.

Weblink

Quelle

  • Salzburger Nachrichten