Mirella Freni

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Mirella Freni (eigentlich Fregni) (* 27. Februar 1935, Modena, Emilia-Romagna, Italien; † 9. Februar 2020 ebenda) war eine der bedeutendsten Opernsängerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Leben

Mirella Freni war das älteste von vier Kindern einer Beamtenfamilie aus Modena (Italien). Der Startenor Luciano Pavarotti war ihr Milchbruder.[1] Ihre Karriere als Sopranistin begann früh, wurde jedoch erst nach der Geburt ihrer einzigen Tochter Micaela (* 1956) gezielt weiter verfolgt, wobei sie ab 1963 von Herbert von Karajan gefördert wurde. Sie sang über mehr als 40 Rollen in den berühmtesten Opernhäusern der Welt, insbesondere der Mailänder Scala und der New Yorker Metropolitan Opera.

Sie war 1955 bis 1978 verheiratet mit dem Dirigenten Leone Magiera (* 1934), in zweiter Ehe ab 1981 mit dem bulgarisch-österreichischen Sänger Nicolai Ghiaurov (* 1929; † 2004).

Freni und Salzburg

Mirella Freni gehörte zur Stammbesetzung der Opernaufführungen der Salzburger Festspiele in den Jahren 1966 bis 1980, wo sie in den Rollen der Micaëla (Carmen, 1966, 1967), der Zerlina (Don Giovanni, 1968, 1969), der Desdemona (Othello, 1970, 1971, 1972), der Susanna (Le Nozze di Figaro, 1974), der Elisabetta di Valois (Don Carlo, 1976–1978) und der Titelfigur Aida (1979, 1980) sowie in einigen Konzertaufführungen wie der Messa da Requiem von Verdi (1980, 1984) brillierte. Bei den Salzburger Osterfestspielen trat sie als Mimi (La Bohème, 1975) und als Elisabetta (Don Carlo, 1979) auf.

"Noch tiefer, noch stärker aber ist der Eindruck, der von Mirella Freni, der Aida dieses Abends, ausging. Der Ton dieser glockenreinen, wunderbar geführten Engelsstimme drang wieder in die Tiefe unserer Herzen, weil die vollendete Künstlerschaft der Freni über so viel beseelte Innerlichkeit verfügt: Schlicht und ohne Pose stellt sie eine menschlich berührende und darum ideale Aida auf die Bühne." (Norbert Tschulik in der Wiener Zeitung vom 28. Juli 1979)

Ehrung

1990 wurde ihr vom italienischen Staatspräsidenten Francesco Cossiga der Orden Cavaliere di Gran Croce della Republica Italiana verliehen.

ORF-Filmportrait

Am 2. Februar 2020 veröffentlichte der ORF ein Filmportrait von Marita Stocker Mirella Freni – Ein Leben für die Oper.[2]

Quellen

Einzelverweise

  1. Sie hatten die gleiche Amme, als ihre Mütter in der Tabakmanufaktur von Modena arbeiteten. Siehe Laura Corallo: Il concerto delle dame e altre storie, in Arte di vivere a Modena vom März 2019, Modena (Ed. Della Casa) 2019, S. 66.
  2. APA-Pressemitteilung vom 29. Jänner 2020