Johann Schuchlenz
Johann Schuchlenz (* 18. März 1910 in Heiligenkreuz am Waasen, Steiermark; † 13. April 1945 in Italien) war ein Opfer des Nationalsozialismus in Salzburg.
Leben
Er war mit der Oberösterreicherin Irma Schauberger verheiratet und von Beruf Schausteller. Sie lebten in einem Wohnwagen und zogen von Ort zu Ort. Im April 1939 ereichten sie die Stadt Salzburg, wo sie im Volksgarten ihren Wohnwagen aufstellten. Auf der Polizeimeldekarte ist kein Kriegsdienst und Kriegssterbefall vermerkt. Nach Kriegsende galt er dennoch als verstorben. Sieben Jahre nach Kriegsende wurde er gerichtlich für tot erklärt wurde.
Durch die Nachforschung des Antifaschistischen Komitees ehemals politischer Wehrmachtshäftlinge wurden die Todesumstände geklärt. Johann Schuchlenz war Soldat, desertierte in Italien und schloss sich der der Resistenza Italiana an. Er geriet in die Hände eines Wehrmachts- oder SS-Kommandos und wurde am 13. April 1945 wegen Desertion und »Kriegsverrats« erschossen oder erhängt. Dieses Verbrechen geschah knapp vor der Kapitulation der deutschen Armee in Italien.
Seine im Wohnwagen lebende Witwe starb 72-jährig im Jahr 1978 in Salzburg. Sie hatte keinen Anspruch auf Opferfürsorge und Rente, weil ihr in Italien exekutierter Mann nicht als »Opfer des Kampfes um ein freies, demokratisches Österreich« galt.
Am 28. September 2017 wurde im Volksgarten ein Stolperstein zu seinem Gedächtnis verlegt.