Hans Sammel

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Konstrukteur Hans Sammel
Fahrende Inseln am Wolfgangsee

Ing. Hans Sammel (* 11. November 1912; † 4. Juni 2007) war ein deutscher Unternehmer mit Bezug zu St. Wolfgang.

Leben

Hans Sammel, dessen Familie eine Fabrik für Feinmechanik in Deutschland besaß, hatte an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg einen Abschluss für Maschinenbau erworben und war unter anderem bis zu seiner Einberufung zur Deutschen Wehrmacht Betriebsingenieur bei der Fiat Berlin AG.

Im Jahre 1943 wurde die Familie mit jüdischen Wurzeln in Berlin vollständig ausgebombt. Gattin Lilly Sammel suchte mit Sohn Michael Zuflucht im kleinen Familienbesitz Au 27 in St. Wolfgang. Nach einer schweren Verwundung wurde Hans Sammel aus dem Militär-Feldlazarett Palestrina ausgeflogen und kam in das Reservelazarett nach Bad Goisern am Hallstättersee. Die Versorgung der heimischen Lazarette im Salzkammergut mit Lebensmitteln und Medikamenten war während des Krieges ausreichend, doch Hunger hatten die Soldaten allemal. Kritisch wurde die Versorgungssituation erst nach Kriegsende in den Jahren 1945 bis 1947. Die teilweise sehr hohe Patientenzahl bis zur doppelten Kapazität, stellte gerade zu dieser Zeit höchste Anforderungen an Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, deren Zahl sich kaum erhöht hatte. In dieser Zeit der Überbelegung brachte man die Flüchtlinge und Soldaten unter anderem auch auf den Fluren und in Speisesälen der Salzkammergut Hotels unter. Wegen der großen Zahl besonders kritischer Fälle war die Sterberate entsprechend hoch.

Das Ende des Krieges erlebt Hans Sammel in einem Kfz-Ersatzteillager in Wien. Mehrmals erwähnt Ing. Sammel in seinen Memoiren, dass das Überleben seiner jüdischen Familie in St. Wolfgang nur durch die ständige Unterstützung von Ortsgruppenleiter Medizinalrat Dr. Franz Xaver Rais, Gemeindesekretär Karl Sungler und Schulrat Friedrich Barth ermöglicht wurde. "Gottvertrauen gab uns Geborgenheit und Hoffnung in St. Wolfgang um die schweren Belastungen der Nazi Zeit und des Kriegsumbruch unbeschadet durchleben und durchleiden zu können. Dr. Rais rechne ich das sehr hoch an, er hat alles gewusst."

Gleich nach dem Krieg nahm Hans Sammel seine ehemalige Tätigkeit als Techniker und Feinmechanikermeister wieder auf. Um Geld auf einer Österreichischen Grundlage verdienen zu können legte er am 24. September 1949 die Meisterprüfung als Mechanikermeister bei der Handelskammer in Linz erfolgreich ab. Bis über den Pötschen fuhr er mit dem Fahrrad, später mit einem Motorrad um Rechen-, Schreib-, Küchen-, und Nähmaschinen wie auch alle landwirtschaftlichen technischen Geräte zu reparieren und um aus dem Naturalerlös seine Familie zu ernähren. In Ebensee in der Blindenschreibschule verbesserte, erneuerte und betreute er die Blinden-Schreibmaschinen. Aufgrund seiner Sprachgewandtheit und Dolmetschertätigkeit, hatte Ing. Sammel auch Unterstützung von der amerikanischen Besatzung.

Bekanntheit erlangte Sammel vor allem durch die Erfindung der "Fahrenden Inseln", die ab 1949 den Fremdenverkehr am Wolfgangsee bereicherten.

Quelle

Verfasser